Rückkehr zum Kerngeschäft:Deutsche Bahn verkauft Auslandstochter Arriva
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Die Deutsche Bahn will sich wieder mehr auf ihr Kerngeschäft in Deutschland konzentrieren und verkauft ihre Auslandstochter Arriva. Global aktiv bleibt das Unternehmen trotzdem.
Deutsche Bahn verkauft ihre Auslandstochter Arriva. Diese betreibt unter anderem manche der berühmten roten Doppeldecker-Busse in London.
Quelle: AP
Eine Sprachschule in Dänemark, ein Autohaus in Slowenien, ein Busunternehmen in Budapest - die Deutsche Bahn ist im Ausland umfangreich aktiv. Kritiker fragen schon lange, warum Geld für solche Aktivitäten weit abseits des Kerngeschäfts vorhanden ist, während sich Fahrgäste an deutschen Bahnhöfen immer öfter über verspätete Züge ärgern müssen.
Mit ihrem nun beschlossenen Verkauf der Auslandstochter Arriva nimmt die Bahn dieser Kritik etwas Wind aus dem Segel. Ein Ende der globalen Aktivitäten bedeutet der Schritt aber nicht.
Er hat einen fordernden Job, er muss die Interessen von Staat, Gesellschaft und Klimaschutz unter einen Hut bringen, der Chef der Deutsche Bahn AG Richard Lutz. Cherno Jobatey hat ihn getroffen.02.10.2023 | 4:31 min
Ziel der Bahn: "Rekordinvestitionen in Schienenverkehr"
"Das strategische Ziel der Deutschen Bahn ist es, Rekordinvestitionen in den umweltfreundlichen Schienenverkehr im deutschen Kerngeschäft zu tätigen", teilte Finanzvorstand Levin Holle am Donnerstag mit.
Somit steht der unterzeichnete Kaufvertrag im Sinne der starken Schiene.
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Finanzvorstand der Deutschen Bahn, Levin Holle
Arriva betreibt Busse und Züge in Großbritannien und zehn weiteren europäischen Märkten. Zum Unternehmen gehören etwa manche der roten Doppelstockbusse in London. Dazu gehörten aber auch besagte Sprachschulen, Autohäuser und Busunternehmen in anderen Ländern.
Bahn strebte Verkauf lange an
1,6 Milliarden Euro erhält die Deutsche Bahn Medienberichten zufolge nun dafür, dass sie sich von diesen Firmen trennt. Käufer von Arriva ist der auf Infrastrukturprojekte spezialisierte Finanzinvestor I Squared Capital. Offizielle Angaben zum Preis gab es nicht.
Schon lange strebte die Bahn einen Verkauf von Arriva an. Doch Interessenten gab es kaum. Insbesondere die Corona-Pandemie setzte Arriva schwer zu. Unter neuer Führung erholte sich das Unternehmen wieder. Doch wegen jahrelang ausgebliebener Investitionen sprechen Fachleute von einem Sanierungsfall.
Käufersuche für Logistikkonzern DB Schenker
Erst vor wenigen Wochen hatte die Bahn die nächste Phase im Verkauf einer weiteren prominenten Konzerntochter bekannt gegeben. Für den Logistikkonzern DB Schenker will der Vorstand nun auf Käufersuche gehen.
Doch anders als Arriva hatte Schenker die jüngsten Bilanzen der Deutschen Bahn deutlich aufpoliert. Mit den Einnahmen will die Bahn vor allem ihren enormen Schuldenberg von rund 30 Milliarden Euro abbauen.
Deutsche Bahn wollte "Global Player" sein
Arriva und Schenker stehen für eine Zeit, in der die Bahn mit milliardenschweren Zukäufen unter Bahnchef Hartmut Mehdorn und seinem Nachfolger Rüdiger Grube versuchte, zum weltweiten Logistik- und Verkehrskonzern, zu einem "Global Player", aufzusteigen. Kritik daran gab es schon damals. Beim Kauf von Arriva 2010 unterstellte der Grünen-Politiker Anton Hofreiter der Bahnführung "Größenwahn".
Doch ein Global Player bleibt der Konzern auch nach dem Verkauf von Arriva. In der konzerneigenen E.C.O.-Gruppe bündelt die Bahn weiter Beratungs- und Entwicklungsangebote sowie den Betrieb für zahlreiche Verkehrsprojekte in aller Welt.
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