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Wirtschaftsaussichten:Konjunktur: Von "gedämpft" bis "Silberstreif"
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Die deutsche Wirtschaft kränkelt: Das vergangene Jahr endet im Minus. Die Stimmung ist gedrückt, der Ausblick verhalten - aber auch nicht komplett düster.
Die Zukunft des Wachstumschancengesetzes ist weiterhin ungewiss. Für Wirtschaftsvertreter ist das ein katastrophales Signal.23.02.2024 | 1:46 min
Die deutsche Wirtschaft hat das vergangene Jahr im Minus beendet: Von Oktober bis Dezember ging das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurück. Das Statistische Bundesamt bestätigte entsprechende erste Schätzungen. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit ein Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent im Jahresvergleich.
Im Schlussquartal bremsten "die rückläufigen Investitionen die Konjunktur", erläuterte Behördenpräsidentin Ruth Brand.
Unternehmen etwas weniger pessimistisch
Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung ist inzwischen geschwunden. Die Bundesbank erwartet in ihrem jüngsten Monatsbericht, dass die Wirtschaftsleistung auch im ersten Quartal 2024 etwas sinken dürfte. Für das Gesamtjahr rechnet die Bundesregierung nur noch mit einem Miniwachstum von 0,2 Prozent. "Wir kommen langsamer aus der Krise als gehofft", hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck in dieser Woche gesagt.
Wirtschaftsminister Habeck: Es nütze nicht, über das 0,2-Prozent-Wachstum hinwegzureden - das Problem werde man "verdammt nochmal lösen".21.02.2024 | 5:01 min
Auch in den Chefetagen deutscher Unternehmen ist die Stimmung gedrückt - hellte sich im Februar aber leicht auf, wie die Ifo-Umfrage zum Geschäftsklima ergab. Die Unternehmen beurteilen demnach ihre aktuelle Geschäftslage wie zuletzt, ihre Aussichten für die kommenden Monate aber etwas weniger pessimistisch als im Januar. Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte:
Sowohl der Wirtschafts- als auch der Finanzminister beklagen den Zustand der deutschen Wirtschaft. Blockiert sich die Bundesregierung bei der Lösung der Probleme selbst?
15.02.2024 | 5:05 min
Im Dezember und Januar hatte sich das Ifo-Geschäftsklima noch eingetrübt und war zuletzt auf das niedrigste Niveau seit Mai 2020 gefallen. Trotz "kleiner Hoffnungsschimmer" bleibe "die Lage schwierig", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Auch Ralf Umlauf, Experte der Helaba, spricht von einer "zaghaften Stimmungsaufhellung" und erwartet, dass die konjunkturelle Dynamik "zunächst noch gedämpft" bleibe. Denn noch liege der Index auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.
Ökonomin: "Silberstreif am Horizont"
Die Voraussetzungen für eine von Konsum und Exporten getriebene Erholung in diesem Jahr seien intakt, sagte dagegen Fritzi Köhler-Geib, Chefökonomin der Förderbank KfW. Mit Blick auf steigende Reallöhne, eine voraussichtlich nahezu stabile Beschäftigung sowie eine Erholung des Welthandels sprach sie von einem "Silberstreif am Horizont". Die Faktoren dürften "die Konjunktur ab dem Frühjahr nach und nach anschieben". Die KfW erwartet für 2024 zumindest ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent, im nächsten Jahr dann wieder mehr als ein Prozent.
"maybrit illner": Wirtschaft vor dem Absturz - Ampel ohne Kurs?22.02.2024 | 63:08 min
Nach einem "leidigen Schlusspunkt" im vierten Quartal richte sich der Blick nach vorne, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. "Die gute Nachricht ist, dass wichtige Konjunkturfrühindikatoren zuletzt ein zartes Erwachen zeigten." So habe sich die Stimmung im deutschen Dienstleistungssektor zuletzt etwas verbessert. Hinzu kämen gesunkene Inflationsraten und die Europäische Zentralbank liebäugele mit Zinssenkungen. Allerdings gelte:
Für einen "echten Stimmungsumschwung" mahnen Ökonomen zudem mehr Unterstützung durch die Politik an: "Das Rumgeeiere beim Wachstumschancengesetz wird Vertrauen kaum stärken", kritisierte Alexander Krüger, Chefvolkswirt bei Hauck Aufhäuser Lampe. Sein Kollege Jörg Krämer von der Commerzbank sagte: Offensichtlich litten die Unternehmen stark unter strukturellen Belastungen wie Bürokratie, Genehmigungsverfahren, Energiepreisen und Steuern, "ohne dass die Regierung entschlossen umsteuert".
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Quelle: Reuters, dpa, AFP
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