Nur einer von fünf Zügen fährt:Bahnstreik: Fernverkehr stark ausgebremst
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Drei Tage Bahnstreik in Deutschland, gähnende Leere an vielen Bahnhöfen, nur jeder fünfte Fernzug unterwegs. Eine Normalisierung ist wohl erst ab Samstag zu erwarten.
Wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL fährt in Deutschland kaum ein Zug. Rund 80 Prozent der Fernverkehrszüge fallen aus, bis Freitagabend gilt ein Notfahrplan der Bahn. 10.01.2024 | 1:36 min
Nach dem ersten Tag des Streiks kommen noch zwei. Denn auch am Donnerstag und Freitag wird aufgrund der Arbeitsniederlegung der Lokführergewerkschaft GDL kaum ein Zug in Deutschland fahren. Der Arbeitskampf im Personenverkehr begann am frühen Mittwochmorgen. Ein vorzeitiges Ende ist nach Aussagen von GDL-Chef Claus Weselsky keine Option.
Es gab auch keine Anzeichen, dass es kurzfristig zu neuen Verhandlungen mit der Deutschen Bahn über einen Tarifvertrag kommen könnte. Der Ausstand soll bis Freitag um 18 Uhr andauern. Im ZDF sagte Weselsky nach Beginn des Streiks: "Wenn nichts kommt bis Freitag, machen wir eine Pause und gehen in den nächsten Arbeitskampf."
Im ZDF fordert GDL-Chef Claus Weselsky ein neues Angebot von der Bahn.10.01.2024 | 5:56 min
Bahnstreik: Nur einer von fünf Fernzügen fährt
Dem bundeseigenen Konzern zufolge fallen an allen drei Streiktagen rund 80 Prozent der sonst üblichen Fernverkehrszüge aus. Auch im Regionalverkehr gibt es Beeinträchtigungen, die regional unterschiedlich stark sind. Im Güterverkehr ging der Streik bereits am Dienstagabend los.
Neben der Deutschen Bahn wird auch die deutlich kleinere Unternehmensgruppe Transdev bestreikt. Transdev bedient vor allem im Nordwesten sowie in Sachsen und Bayern einige Strecken im Regionalverkehr. Aller Voraussicht nach dürfte der Zugverkehr aber erst ab Samstagmorgen wieder wie gewohnt laufen.
Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL sorgt für Ausfälle und Verspätungen - ein Notfallplan ist eingerichtet. ZDF-Reporter Markus Wolsiffer berichtet vom Hauptbahnhof Frankfurt.10.01.2024 | 0:59 min
Auf den Start der Arbeitsniederlegung am Mittwoch hatten sich viele Menschen aber offenbar gut vorbereitet. An vielen großen Bahnhöfen war kaum etwas los.
Bahn hat Zugbindung aufgehoben
Alle Fahrgäste, die ihre für Donnerstag und Freitag geplante Reise aufgrund des Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Bahn hat die Zugbindung aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung.
Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Fällt der gebuchte Zug aus, ist auch eine komplette Ticketerstattung möglich. Ob ein Fern- oder Regionalzug fährt oder nicht, lässt sich über die Bahn-App oder die Internetseite der Bahn einsehen.
Verkehrsminister Wissing appelliert in Richtung GDL, zu verhandeln, statt zu blockieren. Welche Möglichkeiten es gibt, eine Lösung herbeizuführen, berichtet Isabell de la Vega.10.01.2024 | 1:09 min
Bahn bietet mehr Arbeitszeitmodelle
Im Kern geht es in dem Tarifkonflikt um die Forderung der Gewerkschaft nach einer Verringerung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.
Die Bahn lehnt das ab und stellte in ihrem jüngsten Angebot die Erweiterung bestehender Arbeitszeit-Wahlmodelle in Aussicht. Dabei können sich Beschäftigte für weniger Wochenarbeitsstunden entscheiden, müssen dafür aber finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Die GDL lehnt das Angebot ab.
Wieder Streiks bei der Bahn. Doch wie viel verdienen Lokführer eigentlich?10.01.2024 | 0:28 min
Dritter Arbeitskampf im Tarifkonflikt zwischen GDL und Bahn
Für die GDL ist es der dritte und bisher längste Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt mit der Bahn. Bis zuletzt hatten die DB und Transdev versucht, den Ausstand juristisch zu verhindern. Das Landesarbeitsgericht Hessen wies die Anträge auf einstweilige Verfügung am Dienstagabend aber endgültig ab.
Im Dezember hatte die Gewerkschaft ihre Mitglieder per Urabstimmung über unbefristete Streiks abstimmen lassen. Rund 97 Prozent der Teilnehmer sprachen sich dafür aus. Seither sind längere Streiks möglich.
21 Prozent Gehaltsplus in zehn Jahren - darauf verweist die Bahn im Tarifstreit mit der GDL. Aber was ist das angesichts der Inflation und im Branchenvergleich wert?