Warnstreik an Kliniken: Ärzte fordern mehr Geld

    Warnstreik an Krankenhäusern:Ärzte fordern Reform von Schichtarbeit

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    Tausende Ärzte haben an einer zentralen Kundgebung der Gewerkschaft Marburger Bund in Frankfurt am Main teilgenommen. Sie forderten mehr Geld und eine Reform der Schichtarbeit.

    Warnstreik der Ärzte
    In kommunalen Krankenhäusern streiken viele Ärztinnen und Ärzte, um Druck bei den Tarifverhandlungen zu machen. Unter anderem fordern sie eine Neuregelung der Schichtarbeit.16.09.2024 | 0:17 min
    Tausende Ärztinnen und Ärzte haben bei einer zentralen Kundgebung der Gewerkschaft Marburger Bund in Frankfurt am Main mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen gefordert. An Krankenhäusern in ganz Deutschland gab es Warnstreiks.
    Mit Trillerpfeifen und auf Schildern machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Kundgebung auf Personalmangel und Überlastung aufmerksam. Die Forderungen der Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde lägen seit Monaten auf dem Tisch, sagte die Bundesvorsitzende Susanne Johna.

    Ärzte beklagen hohe Belastung

    Den Arbeitgebern warf Johna Verschleppung und Verweigerung vor. Bei der nächsten Verhandlungsrunde an diesem Dienstag müsse ein verhandlungsfähiges Angebot präsentiert werden. "Wer glaubt, er könnte uns noch mehr belasten, dem sagen wir: Nicht mit uns!", rief Johna. Andere Redner aus der Tarifkommission der Gewerkschaft drohten begleitet von regem Beifall mit weiterem Arbeitskampf.
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    Der Marburger Bund zählte eigenen Angaben zufolge rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg, die Polizei rund 2.400. Die Ärztinnen und Ärzte trugen Schilder mit der Aufschrift "Alles hat ein Ende nur der Bereitschaftsdienst hat keins" und "Ärzte am Limit = Patient in Gefahr". Sie reisten aus mehreren Bundesländern an, darunter Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen.

    Mehr Geld und Reform von Schichtarbeit gefordert

    Die Gewerkschaft organisierte zudem einen Warnstreik, um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen. Der Marburger Bund fordert für die 60.000 Ärztinnen und Ärzte unter anderem 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit.
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    Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände kritisierte den Warnstreik einen Tag vor der nächsten anstehenden Verhandlungsrunde als vollkommen überzogen.

    Tausende Ärzte zum Warnstreik aufgerufen

    Mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte nahmen nach Angaben des Ärzteverbands an dem bundesweiten Warnstreik teil. Genaue Zahlen lagen laut Sprecher zunächst nicht vor. Der Streikschwerpunkt habe im Süden Deutschlands gelegen. In Bayern etwa beteiligten sich rund 2.000 Ärztinnen und Ärzte aus kommunalen Krankenhäusern nach einer Schätzung des Marburger Bundes an dem ganztägigen Warnstreik.
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    Bei der Kundgebung in Frankfurt nahmen laut einem Gewerkschaftssprecher rund 700 Ärztinnen und Ärzte aus Baden-Württemberg teil. Im Bundesland selbst waren rund 10.000 Ärztinnen und Ärzte an rund 80 Krankenhäusern zum Warnstreik aufgerufen.
    Auch an anderen Orten kamen den Angaben zufolge mehrere hundert Medizinerinnen und Medizinern bei regionalen Kundgebungen zusammen - etwa in Dresden, Potsdam, Wolfsburg, Lüneburg, Oldenburg sowie Neumünster.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa
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