Elektronikmesse IFA in Berlin: KI steht in Berlin im Fokus

    100 Jahre Funkausstellung:Elektronikmesse IFA: KI im Fokus

    von Hansjürgen Piel
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    Ein Jahrhundert nach der ersten Funkausstellung setzt die Berliner Messe auf Innovation und Kultur. Die Technikbranche kämpft mit sinkenden Umsätzen.

     Aussteller und Mitarbeiter gehen zum Haupteingang der Internationalen Funkausstellung IFA.
    100 Jahre nach der ersten Funkausstellung steht bei der Technikmesse IFA in Berlin Künstliche Intelligenz im Fokus.
    Quelle: dpa

    Heute dominiert Digitaltechnik die geschichtsträchtige Messe in Berlin, die einst vom Rundfunk geprägt wurde. Diesmal soll es auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) sogar fliegende Autos zu sehen geben, verspricht die Messeleitung. Und natürlich Geräte mit Künstlicher Intelligenz (KI), an der kaum ein Hersteller mehr vorbeikommt.

    Gute Garzeiten und gute Laune durch KI?

    KI soll Bildschirme detailreicher machen und im Backofen Braten von Pizza unterscheiden, um die jeweils richtige Garzeit einzustellen. Oder dem Roboter helfen, die Stimmung seines Besitzers etwa am Gesichtsausdruck abzulesen. Mehrere Hersteller zeigen solche Geräte, die dann zur Laune passende Musik abspielen können oder auf Sprachbefehl Videos auf Zimmerwände projizieren. Die neuen Saugroboter nutzen KI-Funktionen dagegen, um Bodenbeschaffenheiten zu unterscheiden, Hindernisse zu erkennen oder Karten der Räume zu erstellen.
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    KI soll aber auch den Defekt in der Waschmaschine aufspüren und passende Reparaturanleitungen bereitstellen können. Denn Nachhaltigkeit ist ein weiterer Trend, den die IFA-Veranstalter ausgerufen haben.

    Elektrobranche kämpft mit Umsatzflaute

    Dabei leiden die Messeveranstalter genauso wie die Elektronikbranche unter rückläufigen Umsätzen. Noch vor wenigen Jahren hatte Corona sowohl den Herstellern von Unterhaltungselektronik als auch der Hausgerätebranche eine unerwartete Nachfrage beschert. Seitdem halten sich die Kunden bei Anschaffungen allerdings deutlich zurück.

    Viele Menschen haben sich in den Corona-Jahren sehr gut ausgestattet. Und dann hat man ein Jahr später nicht schon wieder den Bedarf, ein weiteres neues Gerät zu kaufen.

    Sara Warneke, Geschäftsführerin von IFA-Veranstalterin gfu

    Außerdem seien durch die Inflation andere Kosten ebenfalls gestiegen. "Wenn man das Geld für den täglichen Bedarf ausgeben muss, dann hat man es nicht mehr unbedingt für die technischen Konsumgüter", erklärkt Warneke.
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    Hinzu kommt: Nachdem durch die Corona-Pandemie die IFA 2020 nur eingeschränkt stattfinden konnte und 2021 komplett ausfallen musste, sind nicht alle großen Aussteller zurückgekehrt. Auch die Besucher kamen nicht mehr so zahlreich wie vor Corona. Zuletzt waren es 2023 rund 182.000 - nur wenige mehr als auf der allerersten IFA im Jahr 1924.

    Einstein eröffnete die Messe 1930

    Vor 100 Jahren standen damals Telefonapparate und Radioempfänger im Mittelpunkt der "Großen Deutschen Funkausstellung". Kein Geringerer als Albert Einstein eröffnete 1930 die Messe. Tonbandgerät und Fernsehen hatten hier schon fünf Jahre später Premiere, weit vor ihrer massenhaften Verbreitung.

    • Mehr als 1.800 Aussteller präsentieren auf der internationalen Technologiemesse ihre Entwicklungen und Produkte.
    • Schwerpunktthemen sind in diesem Jahr Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Konnektivität, Fitness und Digital Health sowie Content Creation.
    • Besondere Aufmerksamkeit bekommt in diesem Jahr Südkorea als Partnerland der Messe.
    • Ein Rahmenprogramm mit Künstlern wie Bryan Adams und Faithless und anderen Veranstaltungen soll Besucher auf das Messegelände locken.
    • Die IFA Berlin dauert vom 6. bis 10. September 2024.

    Quelle: gfu.de

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Messe als Wanderschau in Düsseldorf, Frankfurt, Berlin und Stuttgart wiederbelebt. Ab 1971 blieb die jetzt "Internationale Funkausstellung" genannte Messe permanent da, wo sie einst begann: auf dem West-Berliner Messegelände zu Füßen des Funkturms. 1967 war es der spätere Bundeskanzler Willy Brandt, der hier mit einem symbolischen Knopfdruck das Farbfernsehen startete.
    Hunderttausende strömten fortan auf eine IFA, die seit den 70ern immer mehr auch zur Leistungsschau der Fernsehsender wurde - mit Live-Sendungen, Moderatoren und Stars zum Anfassen: 1977 kamen 626.000 Besucher.

    IFA soll auch Kulturevent sein

    Daran will die Messeleitung nun anknüpfen und hat die Live-Auftritte im IFA-Sommergarten - einem Open-Air Areal mit Bühne - in diesem Jahr wiederbelebt. Den Anfang macht der kanadische Rockmusiker Bryan Adams. "Sie ist mehr als Technik, die IFA ist auch ein kulturelles Event", meint Leif Lindner, Geschäftsführer der IFA-Management Gesellschaft.

    Leute, die nicht auf der IFA waren, müssen das Gefühl haben: Mist, ich habe etwas verpasst.

    Leif Lindner, Geschäftsführer der IFA-Management Gesellschaft

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