Diskussionsrunde im ZDF: KI "in allen Branchen" bedeutsam
Diskussionsrunde im ZDF:KI "in allen Branchen" bedeutsam
von Jan Schneider
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KI ist mittlerweile allgegenwärtig - samt aller Chancen und Gefahren. Das ZDF hat daher zu einer Diskussion darüber eingeladen, wie die neue Technik genutzt werden kann und darf.
Beim ZDF-Medientreff in Berlin wurde über den verantwortungsvollen Umgang mit KI diskutiert.01.02.2024 | 1:47 min
Um die Diskussion über Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz weiter zu fördern, hat das ZDF am Donnerstagnachmittag in Berlin über seine eigenen Pläne mit KI informiert und mit Vertretern aus Politik und Medienwirtschaft das Für und Wider der Technologie abgewogen.
"Wie in allen Branchen ist KI für uns in den Medien bedeutsam, aber für einen öffentlich-rechtlichen Sender erst recht", erklärte ZDF-Intendant Norbert Himmler. Schon jetzt würden rund um die wichtigen Wahlen in diesem Jahr jede Menge Fake-News verbreitet, oft generiert oder unterstützt durch KI. Diese müssten konsequent erkannt und aufgedeckt werden.
Immer mehr Unternehmen setzen auf Künstliche Intelligenz
Auch in anderen Branchen wird KI immer wichtiger: Immer mehr Unternehmen in Deutschland sehen einer Umfrage zufolge große Chancen in Zukunftstechnologien. Der Anteil der Betriebe, die KI einsetzen, verdoppelte sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr von 13,8 Prozent auf 26,8 Prozent, wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am Donnerstag bei der Veröffentlichung ihrer Digitalisierungsumfrage in Berlin mitteilte. Ein weiteres Drittel plane den Einsatz von KI in Zukunft.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer kennt viele dieser Unternehmen. Sein Bundesland sieht sich als Vorreiter im Hightech- und IT-Sektor und nennt sich selbst gerne "Silicon Saxony". Auch er sieht die Vorteile der KI, fordert aber klare Regeln für den Einsatz:
Klares Regelwerk für den Einsatz von KI
Genau ein solches Regelwerk hat sich das ZDF schon gegeben: In den KI-Grundsätzen ist festgeschrieben, ob und wie Künstliche Intelligenz im Programm oder bei dessen Erstellung eingesetzt werden darf. Einer der wichtigsten Grundsätze dabei: Das ZDF geht mit eigenen Entwicklungen im Bereich generativer KI transparent um.
So hat das ZDF als erster europäischer Anbieter die Funktionsweise seiner Empfehlungsalgorithmen in der Mediathek in einem eigenen Transparenz-Tool offengelegt.
Bei der Planung, Erstellung und Distribution von Inhalten kommt KI schon vielfältig und seit Jahren zum Einsatz
Für die Barrierefreiheit: Unterstützung bei der Erstellung von Untertiteln und der Audiodeskription
Content-Erstellung: KI-generierte Bilder als Teile von Collagen und Video-Clips, Voice-Cloning zum Informanten-Schutz
Empfehlungen und Personalisierungen in der ZDF-Mediathek
Lineare Programmplanung
Teilautomatisierte Überschriften für Inhalte
Chaos Computer Club: KI-Fakes werden zunehmen
Die Herausforderungen durch KI werden in den nächsten Jahren definitiv größer, meint Constanze Kurz vom Chaos Computer Club (CCC):
Die Möglichkeiten, Fakes zu erstellen, würden durch KI "demokratisiert", so Kurz. Immer mehr Leute mit weniger technischen Fähigkeiten werden Inhalte generieren können. Was früher Fälscher mit leistungsstarken Computern gemacht haben, können heute Kinder mit einem Smartphone anstellen.
Wichtig sei bei der ganzen Diskussion aber auch die Frage nach dem Geschäftsmodell, meint Informatikerin Kurz: Bei der Nutzung von KI werden in der Regel große Mengen persönlicher Daten an die Betreiber der Software abgegeben. Auch aus diesem Grund sieht sich das ZDF als aktiven Player im KI-Ökosystem und entwickelt und trainiert auch selbst KI-Modelle. Dann aber unter der Prämisse, die Verwendung der Nutzerdaten transparent zu machen und diese nicht weiterzugeben.
Häufig sieht man Bilder im Internet, die von einer Künstlichen Intelligenz geschaffen wurden. Manche Fälschungen sind offensichtlich. Aber es entstehen immer mehr gefährliche Fakes.27.12.2023 | 1:50 min