Skeleton-WM: Kreher aus dem Nichts zur Weltmeisterin

    Skeleton-WM in St. Moritz:Kreher aus dem Nichts zur Weltmeisterin

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    Ohne einen einzigen Weltcup-Sieg hat Susanne Kreher WM-Gold im Skeleton geholt. Sie siegte mit einer Hundertstel Sekunde Vorsprung vor Kimberley Bos aus den Niederlanden.

    Susanne Kreher hat sich völlig überraschend zur Skeleton-Weltmeisterin gekrönt und damit die Titelserie der deutschen Frauen ausgebaut. Die 24-Jährige gewann das WM-Rennen in St. Moritz auf dramatische Weise, am Freitag hatte sie nach vier Läufen eine Hundertstelsekunde Vorsprung auf die zweitplatzierte Kimberley Bos aus den Niederlanden. Mirela Rahneva aus Kanada (+0,84) gewann Bronze.
    Es war Krehers erster Sieg auf großer Bühne, im Weltcup stand sie noch nie ganz oben auf dem Treppchen. Die Sportlerin vom BSC Sachsen Oberbärenburg setzte damit fort, was ihre Teamkolleginnen in den vergangenen Jahren begonnen hatten: Seit 2016 kam die Skeleton-Weltmeisterin stets aus Deutschland.

    Hermann diesmal nur Fünfte

    Titelverteidigerin Tina Hermann war zweitbeste Deutsche, verpasste das Podest aber als Fünfte. 1,05 Sekunden trennten die Weltmeisterin von 2016, 2019, 2020 und 2021 von der Spitze. Jacqueline Lölling (+1,69) wurde Siebte.
    Olympiasiegerin Hannah Neise tat sich wie schon in den vergangenen Weltcup-Rennen auch bei der WM schwer. Die 22-Jährige landete mit mehr als vier Sekunden Rückstand nur auf Platz 15. Vor einem Jahr hatte sie bei den Winterspielen ein ähnliches Kunststück geschafft, wie es nun Kreher gelang: Ohne einen einzigen Weltcupsieg reiste sie nach Peking und gewann dort Olympia-Gold.

    Deutsche Männer enttäuschen

    In St. Moritz allerdings stürzten Krehers Vorbilder böse ab. Titelverteidiger Grotheer wurde nach vier Läufen nur Zehnter und war damit noch bester deutscher Mann. 4,14 Sekunden trennten ihn vom neuen Weltmeister Matt Weston aus Großbritannien.
    "Ich bin absolut enttäuscht, es war richtig, richtig schlecht", sagte Grotheer. Schon zur Wettbewerbshalbzeit am Donnerstag war er hart mit sich ins Gericht gegangen, "wie ein übelster Amateur" sei er gefahren. Seine Teamkollegen allerdings schnitten noch schwächer ab. Der Olympia-Zweite Axel Jungk war völlig chancenlos und landete mit fast sechs Sekunden Rückstand auf dem 18. Platz. Felix Keisinger und Cedric Renner belegten die Ränge 12 und 16.
    Quelle: sid/dpa