Meeus gewinnt letzte Etappe:Vingegaard: Dominanz wie in alten Zeiten
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Kein Sturz, kein Defekt, alles glattgelaufen: Jonas Vingegaard hat den Gesamtsieg der Tour de France ins Ziel gebracht. Schnellster auf der letzten Etappe war Jordi Meeus.
Jonas Vingegaard hat zum zweiten Mal die Tour de France gewonnen. Der Däne brachte den Triumph bei der 110. Auflage des Rennens auf der letzten Etappe sicher ins Ziel. Traditionsgemäß wurde beim Schlussakkord nicht angegriffen.
Da in Paris starker Regen einsetzte, wurde die Wertung fürs Gesamtklassement eine Runde vor Schluss genommen. Das Rennen um den Etappensieg ging indes weiter, der Belgier Jordi Meeus vom Team Bora-hansgrohe sicherte sich den Prestigeerfolg im Spurt nach Fotofinish.
Auf dem Weg Richtung Gesamtsieg: Jonas Vingegaard - hier vor Nathan Van Hooydonck und weiteren Fahrer.
Quelle: IMAGO / Belga
Vingegaard entspannt Richtung Gesamtsieg
Der alte und neue Tour-Patron Jonas Vingegaard ließ sich schon unterwegs ein Gläschen Champagner reichen, dann radelte er entspannt die Champs-Elysees entlang. Auf den letzten von faszinierenden 3.405 Kilometern ließ es der Däne mit seinen treuen Teamkollegen untypisch locker angehen.
Die Trikotgewinner in Reih' und Glied, von links: Jasper Philipsen (bester Sprinter), Jonas Vingegaard (Gesamtsieger), Tadej Pogacar (bester Jungprofi) und Giulio Ciccone (bester Bergfahrer).
Quelle: IMAGO / Panoramic International
Auf seinem abschließenden Triumphzug ins abendliche Paris kostete der 26-Jährige seinen zweiten Gesamtsieg bei der Tour de France voll aus.
1. Jonas Vingegaard (DEN/Jumbo - Visma) 82:05:42 Stunden
2. Tadej Pogacar (SLO/UAE Team Emirates) +7:29
3. Adam Yates (GBR/UAE Team Emirates) +10:56
4. Simon Yates (GBR/Team Jayco - AlUla) +12:23
5. Carlos Rodríguez (ESP/Ineos Grenadiers) +13:17
6. Pello Bilbao (ESP/Bahrain Victorious) +13:27
7. Jai Hindley (AUS/Bora - hansgrohe) +14:44
8. Felix Gall (AUT/AG2R - Citroën Team) +16:09
9. David Gaudu (FRA/Groupama-FDJ) +23:08
10. Guillaume Martin (FRA/Cofidis) +26:30
... 21. Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) + 1:15:44, ... 47. Georg Zimmermann (Intermarche-Circus-Wanty) +2:54:05, ... 62. Nils Politt (Bora-hansgrohe) +3:28:47, ... 121. Nikis Arndt (Bahrain-Victorious) +5:08:07, ... 145. John Degenkolb (Team DSM) +5:44:09
2. Tadej Pogacar (SLO/UAE Team Emirates) +7:29
3. Adam Yates (GBR/UAE Team Emirates) +10:56
4. Simon Yates (GBR/Team Jayco - AlUla) +12:23
5. Carlos Rodríguez (ESP/Ineos Grenadiers) +13:17
6. Pello Bilbao (ESP/Bahrain Victorious) +13:27
7. Jai Hindley (AUS/Bora - hansgrohe) +14:44
8. Felix Gall (AUT/AG2R - Citroën Team) +16:09
9. David Gaudu (FRA/Groupama-FDJ) +23:08
10. Guillaume Martin (FRA/Cofidis) +26:30
... 21. Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) + 1:15:44, ... 47. Georg Zimmermann (Intermarche-Circus-Wanty) +2:54:05, ... 62. Nils Politt (Bora-hansgrohe) +3:28:47, ... 121. Nikis Arndt (Bahrain-Victorious) +5:08:07, ... 145. John Degenkolb (Team DSM) +5:44:09
Pogacar attackiert - zum Spaß
"Es war ein verrückter Kampf über drei Wochen, ich habe die Rivalität mit Tadej sehr genossen", sagte Vingegaard vor dem Start des letzten Tagesabschnitts, als sein souveräner Gesamtsieg vor seinem großen Rivalen Pogacar schon Gewissheit war - auch wenn Pogacar entgegen aller Konventionen auf den Champs-Elysees noch einmal attackierte. Das gehörte aber eher in die Kategorie Entertainment denn Majestätsbeleidigung.
7:29 Minuten betrug schließlich Vingegaards Vorsprung auf den Slowenen, der dennoch über fast zweieinhalb Tour-Wochen ein Konkurrent auf Augenhöhe war. Und der mit seinem zweiten Tagessieg auf der letzten schweren Bergetappe am Samstag nach Le Markstein in den Vogesen einen versöhnlichen Abschluss erreichte - die Tour hatte er mit seinem Einbruch in den Alpen am Mittwoch verloren.
Vingegaard-Team: Alles für den Kapitän
Vingegaards Jumbo-Visma-Team war anders als im Vorjahr, als drei Fahrer sechs Etappensiege und Wout van Aert (stieg am Donnerstag wegen der Geburt seines zweiten Sohnes aus) das Grüne Trikot holte, ganz auf den Erfolg des Kapitäns ausgerichtet.
1. Giulio Ciccone (ITA/Lidl - Trek) 106 Punkte
2. Felix Gall (AUT/AG2R - Citroën Team) 92
3. Jonas Vingegaard (DEN/Jumbo - Visma) 89
4. Neilson Powless (USA/EF Education - EasyPost) 58
5. Tadej Pogacar (SLO/UAE Team Emirates) 55
6. Simon Yates (GBR/Team Jayco - AlUla) 44
7. Tobias Johannessen (NOR/Uno-X Pro Cycling Team) 38
8. Jai Hindley (AUS/BORA - hansgrohe) 31
2. Felix Gall (AUT/AG2R - Citroën Team) 92
3. Jonas Vingegaard (DEN/Jumbo - Visma) 89
4. Neilson Powless (USA/EF Education - EasyPost) 58
5. Tadej Pogacar (SLO/UAE Team Emirates) 55
6. Simon Yates (GBR/Team Jayco - AlUla) 44
7. Tobias Johannessen (NOR/Uno-X Pro Cycling Team) 38
8. Jai Hindley (AUS/BORA - hansgrohe) 31
Selten war ein Tour-Sieger in der Radsport-Neuzeit dominanter als Vingegaard - zumindest beim Blick auf die reinen Zahlen. In den vergangenen 25 Jahren hatten nur zwei Fahrer einen größeren Vorsprung in Paris: Lance Armstrong lag 1999 ebenso wie Vincenzo Nibali 2014 7:37 Minuten vor dem Zweitplatzierten.
Und: Vingegaard hatte das Trikot schon auf der sechsten Etappe erobert und danach nicht mehr abgegeben - ein Durchmarsch von einem so frühen Zeitpunkt war zuletzt 1981 Bernard Hinault gelungen.
Spannung bis fast zum Schluss
Doch diese Tour, die zwei Wochen lang eine Sekundenklauberei zwischen den beiden großen Duellanten war, trug ihre Spannung nicht ganz bis zum Ende - fast der gesamte Zeitunterschied resultierte aus Vingegaards Demonstration beim Bergzeitfahren und Pogacars Einbruch am folgenden Tag. Ansonsten wäre es eine Punktlandung gewesen.
Wie groß Vingegaards Respekt vor den Fähigkeiten seines Rivalen trotz des großen Vorsprungs noch war, zeigte sich auf der letzten schweren Bergetappe am Samstag in den Vogesen. Am Schlussanstieg schaute sich Vingegaard immer wieder nervös nach Pogacar an seinem Hinterrad um, spurtete dann verbissen um jede Sekunde und um Platz zwei.
Kein deutscher Etappensieg bei der Tour 2023
Mit einem deutschen Etappensieg wurde es wie bei der Tour 2022 nichts - Georg Zimmermann und Phil Bauhaus waren bei ihren zweiten Plätzen nah dran. In der Gesamtwertung landete Emanuel Buchmann auf Platz 21. Sein Kapitän Jai Hindley holte immerhin dem deutschen Bora-hansgrohe-Team für einen Tag das Gelbe Trikot.
1. Jasper Philipsen (BEL/Alpecin - Deceuninck) 377 Punkte
2. Mads Pedersen (DEN/Lidl - Trek) 258
3. Bryan Coquard (FRA/Cofidis) 203
4. Tadej Pogacar (SLO/UAE Team Emirates) 186
5. Jonas Vingegaard (DEN/Jumbo - Visma) 128
6. Kasper Asgreen (DEN/Soudal - Quick-Step) 125
7. Jordi Meeus (BEL/BORA - hansgrohe) 123
8. Matej Mohoric (SLO/Bahrain Victorious) 106
2. Mads Pedersen (DEN/Lidl - Trek) 258
3. Bryan Coquard (FRA/Cofidis) 203
4. Tadej Pogacar (SLO/UAE Team Emirates) 186
5. Jonas Vingegaard (DEN/Jumbo - Visma) 128
6. Kasper Asgreen (DEN/Soudal - Quick-Step) 125
7. Jordi Meeus (BEL/BORA - hansgrohe) 123
8. Matej Mohoric (SLO/Bahrain Victorious) 106
Quelle: SID, ZDF
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