Turn-WM: Lukas Dauser holt Gold am Barren

    Einzige DTB-Medaille bei WM:Lukas Dauser: Bester Barrenturner der Welt

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    Lukas Dauser ist bei der Turn-WM in Antwerpen zu Gold am Barren geturnt und hat sich damit nach Silber bei der WM 2022 und bei Olympia 2020 erstmals die Krone aufgesetzt.

    Lukas Dauser ist auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Der 30-jährige Unterhachinger gewann bei der WM als erster deutscher Turner seit Fabian Hambüchen 2007 WM-Gold. Nach jeweils Silber bei den Olympischen Spielen in Tokio und den Welttitelkämpfen im vorigen Jahr siegte Dauser in Antwerpen mit 15,400 Punkten am Barren. Es ist der erste WM-Titel an diesem Gerät für einen deutschen Turner seit Sylvio Kroll (Cottbus) 1985 in Montreal.
    Nach seiner exzellenten Übung schrie Dauser seine Freude heraus und jubelte ausgelassen. Zweiter wurde Shi Cong aus China mit 15,066 Punkten vor dem Japaner Kaito Sugimoto (15,000).
       

    Bester Barrenturner der Welt, wie geil klingt das denn! Es wird noch lange brauchen, bis ich das realisiert habe.

    Lukas Dauser

    Der Favorit, der bereits unter der Woche dreimal die höchste Note in der Barren-Konkurrenz erturnt hatte, behielt auch im Finale die Nerven. Mit 15,400 Punkten setzte sich der 30-Jährige, zuletzt jeweils Zweiter bei Olympia 2021 in Tokio sowie der WM 2022 in Liverpool, erneut entscheidend von seinen Rivalen ab.
    Und der Sportsoldat nutzte auch die Gunst der Stunde: Titelverteidiger und Olympiasieger Zou Jingyuan aus China zog einen Start bei den Asienspielen einer WM-Teilnahme in Belgien vor.
    Kein Wackeln, kein Straucheln, keinerlei Fehlgriffe, Dausers Übung war vielleicht sogar die beste Kür seines Lebens.

    Das kann man eigentlich nicht besser machen.

    DTB-Chefcoach Valeri Belenki

    Auch Heimtrainer Hubert Brylock hatte nur "leicht verschwitzte Hände, kein bisschen mehr."

    Pauline Schäfer-Betz enttäuscht

    Während Dauser schon in den Partymodus gewechselt war, musste Pauline Schäfer-Betz ihren Auftritt am Schwebebalken noch verdauen. Die Ex-Weltmeisterin aus Chemnitz hätte gerne ihren kompletten WM-Medaillensatz (Gold 2017, Silber 2021, Bronze 2015) aufgestockt, doch dafür war der Auftritt der 26-Jährigen viel zu fehlerhaft.
    Nach einem Spreizsprung konnte die Sportsoldatin nur mit Mühe einen Sturz vom "Zitterbalken" vermieden, zudem kassierte sie wegen einer Zeitüberschreitung von zwei Sekunden einen Punktabzug von 0,1 Zählern. Da half es ihr auch nur wenig, dass der von ihr kreierte Schäfer-Salto sauber gelang, es wurde nur der achte und letzte Platz.

    Simone Biles glänzt

    Rekord-Weltmeisterin Simone Biles, die nach ihren Siegen im Mehrkampf und mit der US-Riege am Samstag beim Sprung ohne Titel und am Stufenbarren sogar ohne Medaille geblieben war, glänzte beim WM-Abschluss: Mit Siegen am Schwebebalken und Boden avancierte die viermalige Olympiasiegerin wieder einmal zur erfolgreichsten WM-Athletin mit insgesamt vier Titeln.
    Nach zweijähriger Wettkampfpause hat sich allerdings der Leistungsabstand zu ihren sportlichen Rivalinnen verringert. "Ich merke schon, dass ich nicht mehr den Körper einer 16-Jährigen habe."

    DTB-Männer in Olympia dabei

    Gemischt fiel das WM-Fazit beim Deutschen Turner-Bund (DTB) aus. Während die Männerriege ihr Soll erfüllte und sich für den olympischen Team-Wettbewerb 2024 in Paris qualifizierte, scheiterten die deutschen Turnerinnen an dieser Vorgabe. Auch weil mit der deutschen Rekordmeisterin Elisabeth Seitz aus Stuttgart (Achillessehnenriss) und der letztjährigen Schwebebalken-Europameisterin Emma Malewski aus Chemnitz (Fuß-OP) zwei Leistungsträgerinnen fehlten.
    Quelle: dpa, SID, ZDF
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