Vor ATP-Turnier in München: Was ist bloß mit Zverev los?
Tennisstar im freien Fall:Was ist bloß mit Alexander Zverev los?
von Petra Philippsen
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Seit dem verlorenen Finale bei den Australian Open geht bei Alexander Zverev nichts mehr, er selbst ist ratlos. Ob Boris Becker die letzte Rettung für ihn ist, steht zu bezweifeln.
Alexander Zverev beim Training in München
Quelle: AP
Ein bisschen Verzweiflung schwang mit, als Alexander Zverev am vergangenen Donnerstag auf dem Center Court am Münchner Aumeister zum ersten Training aufschlug. Um ihn herum waren die Aufbauarbeiten noch in vollem Gange für das am Montag beginnende Tennis-Traditionsturnier, das in diesem Jahr zur 500er-Kategorie aufgewertet wurde.
Zverev hat "keine Antworten, keine Ahnung"
Die Konkurrenz wird für Zverev also noch stärker sein als bisher, doch sein größter Gegner ist derzeit ohnehin er selbst. Der Weltranglistenzweite steckt in einer handfesten Formkrise.
Die letzten Monate waren die schlimmste Phase seit meiner Verletzung.
Damals kannte der fast 28-Jährige zumindest den Grund für den sportlichen Rückschlag. Momentan ist Zverev aber komplett ratlos, hat "keine Antworten und keine Ahnung". Was ist los mit dem besten deutschen Tennisspieler, der noch im Januar das Finale der Australian Open erreicht hatte?
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Knackpunkt: Niederlage gegen Sinner
Genau dieses verlorene Endspiel gegen Jannik Sinner ist wohl der Knackpunkt. Zverev hatte aus der Niederlage zuvor bei den French Open, als ihm am Ende die Luft gegen Carlos Alcaraz ausgegangen war, die Konsequenzen gezogen und sein Fitnessprogramm verschärft.
In Melbourne wirkte Zverev reifer und ruhiger und schien tatsächlich in der richtigen Form zu sein, um im dritten Anlauf seinen ersten Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Aber im Finale konnte er diese Leistung nicht annähernd abrufen, war im Grunde chancenlos gegen Sinner.
Turniermarathon statt Pause
Dieser erneute Rückschlag hatte Zverev mehr mitgenommen, als ihm klar war. Er hätte sich eine Pause nehmen müssen, um alles zu verarbeiten.
Stattdessen stürzte er sich in die nächsten Turniere, trat bei sechs in Folge an - und scheiterte immer vorzeitig. Und das an Gegnern, von denen der Bestplatzierte die Nummer 18 war.
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Zverev: Jagd auf Nummer eins vergebens
Zverev war getrieben vom Wunsch, den noch bis zum 4. Mai gesperrten Sinner an der Weltranglistenspitze abzulösen und sich zumindest den zweiten großen Traum von der Nummer eins zu erfüllen. Auch das klappt nicht mehr.
Inzwischen weiß der Olympiasieger von 2021, welcher Weg nach den Australian Open für ihn besser gewesen wäre. "Es hätte mehr gebracht, wenn ich zwei Wochen gar nichts gemacht hätte", resümierte Zverev bei Magenta-TV.
Ich hab's echt verkackt, kann man so sagen. Ich hätte mir Zeit nehmen müssen - für den Kopf, für den Körper.
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Alexander Zverev, Tennisprofi
Becker, der Retter?
Boris Becker indes hält die Krise von Zverev nicht für beunruhigend. "Was Sascha gerade durchlebt, das ist irgendwo normal", meint der dreimalige Wimbledonsieger. Es sei wohl "ein bisschen zu viel Druck, zu viel Erwartungshaltung".
Das Wimbledon-Finale 1985 des 17-jährigen Boris Becker. 07.07.2020 | 215:27 min
Becker wird einmal mehr als Zverevs Retter gehandelt. Und als Ratgeber ist dieser schon seit Jahren in dessen Ohr. Aber dass auch Becker kein Wunderheiler ist, zeigte seine Kurzvisite in Monte Carlo, als er vor dem Turnierstart bei Zverevs Trainingseinheiten dabei war.
Buenos Aires (ATP 250): Viertelfinale
Rio de Janeiro (ATP 500): Viertelfinale
Acapulco (ATP 500): Achtelfinale
Indian Wells (ATP 1000): 2. Runde (Auftaktmatch nach Freilos)
Miami (ATP 1000): Achtelfinale
Monte Carlo (ATP 1000): 2. Runde (Auftaktmatch nach Freilos)
Zverev setzt weiter auf Vater als Coach
Der freie Fall ging weiter - und so setzt Zverev nun auf München. Doch das Turnier, das er 2017 und 2018 gewinnen konnte, war selten eine Wohlfühlzone für ihn.
Auch hier verneinte Zverev die Nachfragen, ob Becker sein neuer Trainer wird. Auf seinen Vater will Zverev als Hauptcoach keinesfalls verzichten. Und Becker klingt eher auf dem Papier nach einer guten Lösung. Er ist nicht nur als TV-Experte gebunden, sondern kann auch nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung nicht so uneingeschränkt reisen, wie er müsste. Zverevs Suche nach Antworten geht also erst einmal weiter.
Quelle: Reuters
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