Favorit und Titelverteidiger Novak Djokovic mit der Trophäe im letzten Jahr.
Quelle: dpa / Adam Davy
Das älteste Tennisturnier der Welt geht wieder an den Start: Wimbledon. Dieses Mal mit der deutschen Hoffnung Alexander Zverev, der auf den heiligen Rasen in Wimbeldon zurückkehrt. Auch Russen und Belarussen dürfen in diesem Jahr an den Start gehen. Zudem wird so viel Preisgeld ausgeschüttet, wie noch nie.
Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum dritten Grand-Slam-Turnier (3. Juli bis 16. Juli) dieses Tennis-Jahres.
Im vergangenen Jahr überraschten Tatjana Maria und Jule Niemeier in Wimbledon die Tennis-Welt. Was ist für die zehn deutschen Profis dieses Mal auf dem heiligen Rasen drin?
von Petra Philippsen
Wie viel Preisgeld gibt es?
Die Organisatoren des All England Club schütten in diesem Jahr so viel Preisgeld aus wie nie zuvor: 44,7 Millionen Pfund, umgerechnet 52,3 Millionen Euro. Siegerin und Sieger erhalten jeweils 2.749.036 Euro, dies entspricht einer Steigerung um 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wer die erste Runde spielt, erhält immerhin 64.339 Euro.
Rafael Nadal bei der Australian Open
Quelle: epa
Wer fehlt beim Turnier?
Rafael Nadal (37). Der Sieger von 2008 und 2010, im Vorjahr noch Halbfinalist, wird wegen seiner körperlichen Probleme in diesem Jahr nicht mehr spielen. Im kommenden Jahr will er auf Abschiedstournee gehen.
Auch Angelique Kerber (35), Siegerin 2018, ist nach der Geburt ihrer Tochter noch nicht auf die Tour zurückgekehrt. Gleiches gilt für die viermalige Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka (25) aus Japan, die schwanger ist. Jan-Lennard Struff fehlt wegen Hüftproblemen.
Was ist mit Russen und Belarussen?
Sie dürfen diesmal teilnehmen als "neutrale Athleten" - und müssen in diesem Zusammenhang unter anderem schriftlich bestätigen, dass sie keine Gelder staatlicher Stellen oder sanktionierter Sponsoren oder Personen erhalten.
Im Vorjahr waren belarussische und russische Spielerinnen und Spieler auf Betreiben der britischen Regierung ausgeschlossen, die Vereinigungen WTA (Frauen) und ATP (Männer) vergaben daher keine Weltranglistenpunkte und verlangten vom englischen Verband (LTA) und dem AELTC Strafzahlungen in Höhe von jeweils einer Million Dollar. Die Strafen wurden mittlerweile halbiert.
Wer sind die Favoriten?
Titelverteidiger Novak Djokovic peilt seinen fünften Sieg in Serie und den insgesamt achten Sieg im Rasenmekka an, er würde dann mit Rekordsieger Roger Federer gleichziehen. Ein ernsthafter Konkurrent für den Serben ist nicht in Sicht - er könnte also auch seinen Grand-Slam-Rekord auf 24 Triumphe ausbauen.
Novak Djokovic bei den French Open im Juni.
Quelle: Reuters
Wer sind die Favoritinnen?
Eine klare Favoritin ist derzeit nicht auszumachen. Vorjahressiegerin Jelena Rybakina hätte beste Chancen auf die Titelverteidigung - die Kasachin schlägt sich jedoch mit gesundheitlichen Problemen herum. Favoritin bei den Buchmachern ist die
Weltranglistenerste Iga Swiatek aus Polen - sie aber stand in Wimbledon bislang maximal im Achtelfinale.
Wie steht es um die Deutschen?
Alexander Zverev ist nach seiner soliden Vorstellung in Halle (Halbfinal-Niederlage gegen Bublik) wie so oft die größte deutsche Hoffnung - erreichte in Wimbledon aber maximal das Achtelfinale. Zum Auftakt spielt Zverev am Dienstag gegen den Qualifikanten Gijs Brouwer (Niederlande), im Achtelfinale würde wohl der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz aus Spanien warten.
Alexander Zverev hat große Ambitionen. Nach seiner Verletzung fühlt er sich bereit für große Taten. Der Tennis-Olympiasieger will wieder dahin, wo er schon einmal war.
Ob Tatjana Maria (Halbfinale 2022) ihren Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen kann, erscheint fraglich. Die zuletzt angeschlagene Hand von Jule Niemeier (Viertelfinale 2022) ist wieder belastbar.
Was ist neu in Wimbledon?
Neu nicht, aber nach wie vor etwas ungewohnt: Die 136. Wimbledon-Auflage ist nach dem Vorjahr die zweite ohne einen offiziellen Ruhetag. Zuvor war der "middle Sunday" spielfrei gewesen, nur 1991, 1997, 2004 und 2016 musste wegen Regens am Sonntag der ersten Woche aufgeschlagen werden. Die Aufgabe der Tradition entzerrt den Spielplan.
Wo ist das Turnier im TV zu sehen?
Der Pay-TV-Sender Sky berichtet ab dem 3. Juli täglich live auf bis zu fünf Sendern/Kanälen, insgesamt sollen es rund 400 Stunden werden.
Zu sehen sind die Matches im Stream auch bei WOW, zudem streamen Bild/Sportbild von der ersten Runde bis zum Viertelfinale jeweils ein Spiel von Sky kostenlos.
Quelle: sid