Aus für Alcaraz: Medwedew folgt Djokovic in US-Open-Finale
Aus für Titelverteidiger Alcaraz:Medwedew folgt Djokovic ins US-Open-Finale
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Daniil Medwedew wirft Titelverteidiger Carlos Alcaraz nach einer Galavorstellung raus und trifft im Finale der US Open auf Novak Djokovic. Dieser sorgt für leichte Verstimmung.
Top-Leistung gegen Titelverteidiger Carlos Alcaraz: Daniil Medwedew.
Quelle: Manu Fernandez/AP
Mit "Popcorn und guten Drinks" wollte sich Novak Djokovic das Halbfinale von Daniil Medwedew und Carlos Alcaraz bei den US Open vom Sofa aus anschauen. Und was er mit hochgelegten Füßen zu sehen bekam, sollte dem Topfavoriten eine Warnung für das große Endspiel am Sonntag sein.
Medwedew entthront Alcaraz
Dank einer beeindruckenden Leistung entthronte Ex-Champion Medwedew den Titelverteidiger Alcaraz mit 7:6 (7:3), 6:1, 3:6, 6:3 und verhinderte damit das erwartete Traum-Duell vieler Tennis-Fans.
Vor Medwedews Glanzleistung war Djokovic gegen den US-Amerikaner Ben Shelton souverän mit 6:3, 6:2, 7:6 (7:4) in sein 36. Grand-Slam-Finale eingezogen.
Alcaraz mit Selbstkritik
Anders als zuletzt bei der Niederlage in Wimbledon wird es dabei nicht gegen Alcaraz gehen, den er nach dem Turnier als Nummer eins der Weltrangliste ablösen wird.
"Ich bin nicht reif genug, um mit dieser Art von Matches umzugehen", sagte der 20 Jahre alte Spanier nach seiner Niederlage gegen Medwedew ernüchtert. "Deshalb muss ich daraus lernen und Lösungen finden."
Tennis auf höchstem Niveau
Im ausgeglichenen ersten Satz zeigten Medwedew und Alcaraz Tennis auf höchstem Niveau. Vor mehr als 23.000 Zuschauern, darunter zahlreiche Ehrengäste wie Football-Legende Tom Brady, Jared Leto, Charlize Theron, und Ben Stiller und Basketball-Star Kevin Durant, lieferten sich beide zahlreiche spektakuläre Ballwechsel, die die Fans begeisterten. Im Tie-Break war Medwedew konstanter.
Nach dem Satzverlust wirkte Alcaraz geschockt, kassierte direkt das erste Break der Partie zum 0:2. Medwedew spielte fast perfekt, im kompletten zweiten Satz unterliefen dem Russen nur drei leichte Fehler.
Vogelwildes letztes Spiel
Doch Alcaraz steckte nicht auf, kämpfte sich zurück in die Partie. Medwedew ließ sich auch durch den Verlust des dritten Satzes nicht aus dem Konzept bringen, musste aber am Ende doch noch schwer kämpfen.
Sein Aufschlagspiel beim 5:3 wurde vogelwild: Breakbälle wehrte Medwedew ab, drei Matchbälle vergab er, den ersten per Doppelfehler. Doch mit einem Kraftakt kämpfte sich Medwedew ins Ziel und verwertete seinen vierten Matchball.
"Ich habe vorher gesagt, dass ich (auf dem Niveau) 11 von 10 spielen muss - und ich habe 12 von 10 gespielt", sagte der Russe:
Spaß oder Spott: Novak Djokovic ahmt den Sieg-Jubel Ben Sheltons nach.
Quelle: AP Photo/Manu Fernandez
Zuvor hatte Djokovic erfolgreich die aggressive Spielweise von Shelton gekontert und seine Erfahrung ausgespielt. Dem 20 Jahre alten US-Amerikaner glückten zwar spektakuläre Punktgewinne, ihm unterliefen jedoch zu viele leichte Fehler.
Djokovic imitiert Gegner Shelton
Nach Spielende imitierte Djokovic den typischen Jubel von Shelton. Er hielt sich die rechte Hand mit abgespreiztem Daumen und kleinen Finger ans Ohr und legte das imaginäre Telefon dann auf. "Ich liebe einfach Bens Jubel", sagte Djokovic.
US-Medien wie der übertragende Sender ESPN werteten die Geste hingegen so, dass Djokovic seinen Gegner verspotten wollte. "Als ich ein Kind war, habe ich gelernt, dass Nachahmung die ehrlichste Form der Schmeichelei ist", sagte Shelton.
Die US-Männer dominierten lange das Männer-Tennis. Spieler wie Connors, McEnroe, Agassi, Sampras gewannen viele Grand Slams. Doch seit 20 Jahren geht nichts mehr. Gibt es Hoffnung?