Gosens über EM-Traum: "Fühle mich nicht meilenweit entfernt"
Robin Gosens über EM-Traum:"Fühle mich nicht meilenweit entfernt"
von Florian Vonholdt
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Robin Gosens fehlte zuletzt im Aufgebot von Bundestrainer Nagelsmann. Was ihm noch Hoffnung für eine mögliche EM-Teilnahme macht und wie er seine Zukunft bei Union Berlin sieht.
Dass Robin Gosens im Kader für die vergangenen beiden Länderspiele der DFB-Elf fehlte, kam nicht nur für viele Experten unerwartet. Auch für ihn selbst. "Ich war schon ein bisschen überrascht, weil ich letzten Oktober dabei gewesen bin und im November selbst abgesagt habe - aus sehr freudigen Gründen, als ich noch mal Vater geworden bin", sagte der 29-Jährige bei seinem Auftritt im aktuellen sportstudio.
Gosens gesteht: "Dann ist man schon der Meinung, dass man Teil der Nationalmannschaft ist. Und ich glaube auch, dass meine Leistungen gepasst haben." Der Linksverteidiger ist mit sechs Saisontoren torgefährlichster Union-Spieler. Dennoch reichte es nicht für eine Nominierung für die EM-Härtetests gegen Frankreich und die Niederlande.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat auch den zweiten großen EM-Test bestanden. Das DFB-Team präsentierte sich in starker Form und bezwang die Niederlande mit 2:1. 27.03.2024 | 2:59 min
Gosens leidet unter Mittelstädts Topform
Was für Gosens auch damit zusammenhängt, dass die einstige Problemzone der Nationalmannschaft keine mehr ist: "Die letzten Jahre waren die Außenverteidiger das Riesenproblem. Jetzt haben wir mit Maxi jemanden, der sehr gut performt. Wir haben mit David (Raum, d. Red.) jemanden, der sehr gut performt. Ich bin davon überzeugt, dass auch ich sehr gut performe."
Gosens ergänzt: "Rechts haben wir Jo (Kimmich, d. Red.) und Benny (Henrichs, d. Red.), die beide gestandene Bundesligaprofis sind und das supergut machen."
Seit 2010 ist Toni Kroos Nationalspieler, aber nie war er so wertvoll wie heute. Trainer Nagelsmann macht ihn nach seinem Comeback zur Schlüsselfigur einer neuen Mannschaft.
von Ralf Lorenzen
mit Video
Nagelsmann macht Gosens EM-Hoffnung
Ähnlich sieht es auch Bundestrainer Julian Nagelsmann: "Es ist nicht nur Robins alleinige Schuld, sondern ein bisschen die Gesamtgemengelage. Maxi Mittelstädt macht es sehr gut aktuell. Und Robin spielt mit Union nicht so eine Saison, wie das im letzten Jahr der Fall war."
Auch wenn Nagelsmann angekündigt hatte, nicht mehr allzu viele Änderungen für den EM-Kader vorzunehmen, macht er Gosens Hoffnung:
Er ist ein Spieler mit großem Charakter, großem Herz, der immer alles gibt - sowohl für den Klub als auch für das Land - und da ist weiterhin die Tür auch offen.
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Julian Nagelsmann, Bundestrainer
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DFB? Gosens fühlt sich "schon noch integriert"
Dass er trotz aller Umstände noch auf den EM-Zug aufspringen kann, daran glaubt Gosens fest:
Ich muss ehrlich sein: Ich fühle mich nicht meilenweit von der Nationalmannschaft entfernt. Ich war im Oktober noch dabei, man kennt die Jungs, ich kenne den Trainer. Von daher fühlt man sich schon noch integriert.
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Robin Gosens
Voraussetzung, um im Sommer wieder aktiver Teil des DFB-Teams zu sein, sind gute Leistungen mit dem Verein. Da hinkt Union als Zwölfter den eigenen Ansprüchen hinterher. Nach der letztjährigen Champions-League-Teilnahme, müssen sich die "Eisernen" das Meisterrennen, in dem sie vor Jahresfrist noch lange mitgemischt haben, aus der Ferne ansehen.
Wem gönnt Gosens den Titel? "Leverkusen hat sich das mit ihren Leistungen in diesem Jahr absolut verdient. Sie sind die konstanteste Mannschaft der Bundesliga." Das bekamen auch die Unioner beim 0:4 im Hinspiel im November zu spüren.
"Nächste Woche haben wir wieder das Vergnügen, da hoffe ich, dass das ein bisschen anders aussieht", so Gosens. "Wir würden sie natürlich sehr, sehr gerne ärgern. Nicht, weil wir Bayern unbedingt einen Gefallen tun wollen, sondern uns selbst."
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Auch nächstes Jahr noch bei Union?
Bei Union besitzt der 20-malige Nationalspieler noch einen Vertrag bis 2028. Ob er den aber erfüllen wird, lässt er offen. "Nächstes Jahr werden wir nicht international spielen. Meine Ambition ist klar: immer das für mich höchste Niveau erreichen. Deswegen wird man sich nach der Saison reflektieren und schauen, was das Richtige ist. Aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich hier nach einer Saison Abschied nehme, absolut nicht."
Bei seiner Entscheidung spielt die Nationalmannschaft wieder eine entscheidende Rolle: "Klar ist, dass es nicht nur die EM gibt, sondern auch die WM 2026, für die ich mich empfehlen möchte. Fakt ist, dass man dafür auf Top-Niveau spielen muss."
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