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Inklusion im deutschen Sport:Gemeinsam Gänsehautmomente erleben
von Magdalena Austermann, Berlin
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Ein inklusives Familiensportfest im Rahmen der Special Olympics zeigt, wie man eine große gesellschaftliche Aufgabe lösen kann: Die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung.
Das inklusive Familiensportfest im Rahmen der Special Olympics World Games in Berlin fördert die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in den Sport.
Quelle: ZDF
Hüpfende Kinder, tanzende Paare und ein Fußballkäfig. Wo sonst Touristen die Hauptattraktion Berlins bestaunen, zeigt sich an diesem sonnigen Tag ein anderes Bild. Der Landessportbund Berlin (LSB) feiert rund um das Brandenburger Tor ein Familiensportfest. Das Besondere in diesem Jahr: Es ist erstmals inklusiv.
Fehlendes Miteinander
Sport und die Einbeziehung von Menschen mit Beeinträchtigung - das passt in Deutschland noch nicht zusammen. "Derzeit bieten unter zehn Prozent aller deutschen Vereine Sport für Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen an", bemängelt Special-Olympics-Unterstützer Dirk Nowitzki.
Die Special Olympics World Games 2023 in Berlin sind eröffnet. Sehen Sie hier noch einmal die Höhepunkte der Eröffnungsfeier.17.06.2023 | 11:25 min
Ähnliches beklagt auch Reinhild Hoebink. Ihr Sohn Jan hat im Rahmen der Special Olympics einen Tanzauftritt. Obwohl er mittlerweile ein Hobby gefunden hat, sagt Hoebink: "Es gibt sehr wenige Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung." Es fehle vor allem ein "Miteinander".
Von Discgolf bis Weitsprung
Das Sportfest soll zeigen, dass es auch anders geht. Der erste Schritt: Sichtbarkeit schaffen. Deshalb findet die Veranstaltung ausnahmsweise nicht im außerhalb gelegenen Olympiapark statt.
Sportvereine und -verbände Berlins bieten rund 50 Mitmach-Angebote für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung an. Von Balancieren über Badminton spielen zu einem Crashkurs im Standardtanz. Sogar das deutsche Sportabzeichen kann man hier ablegen.
"Wir müssen Brücken bauen"
Ganz so ambitionierte Ziele verfolgt Carola Wagner nicht. "Ich habe mir mal den Radsport angeschaut", erzählt die Bayerin. Sie ist zwar nur als Zuschauerin bei den Weltspielen, aber kennt sich trotzdem aus mit den Special Olympics: Sie hat schon zwei Mal bei den nationalen Spielen mitgemacht.
Carolas Geschichte zeigt: Die Integration von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung im Sport ist möglich. Damit das kein Einzelfall bleibt, müsse man "Barrieren abbauen und die Vielfalt des Sports immer wieder in die Öffentlichkeit tragen", sagt LSB-Präsident Härtel.
Unified Sports als Vorbild
Die Special Olympics World Games sind dafür ein erster wichtiger Schritt. Besonders die Unified-Sportarten zeigen, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Sport machen können.
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Für Júlia Laczó ist das schon lange Alltag. Die nicht-beeinträchtigte Ungarin tritt bei den Weltspielen als Unified-Partnerin im Basketball an. Mit drei Athletinnen und einer weiteren Unified-Partnerin wird sie auf dem Berliner Messegelände Körbe werfen.
Unvergessliche Zeit im Team
Júlia schwärmt von der Zusammenarbeit im Team und den gemeinsamen Erlebnissen in Berlin. Das Einlaufen in das Olympiastadion bei der Eröffnungsfeier sei ein "Gänsehautmoment" gewesen, erzählt sie noch sichtlich gerührt. "Wir haben alle geweint und uns gegenseitig in den Arm genommen."
Ein Moment, den sie wohl nie vergessen wird - und der ohne das Sportmachen mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung erst gar nicht zustande gekommen wäre.
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