In Gurgl soll's besser laufen:Hirscher: Nicht nochmal "einen Deppen"
von Elisabeth Schlammerl
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Bei seiner Rückkehr in den alpinen Ski-Weltcup hat der frühere Seriensieger Marcel Hirscher bewiesen, dass er noch mithalten kann. Aber nur, wenn alles passt.
Will es in Gurgl besser machen als in Levi: Skirennläufer Marcel Hirscher.
Quelle: dpa
Keine Frage - Marcel Hirscher ist ein genialer Skifahrer und auch nach fünf Jahren Pause im Weltcup noch ein guter Skirennläufer. Aber was der achtmalige Gesamtweltcupsieger mindestens genauso gut beherrscht, ist die Geheimniskrämerei. Egal, ob es um seine Form oder sein Material geht - oder darum, ob er überhaupt startet. Am Sonntag (10.30 und 13.30 Uhr / ZDF-Sport-Liveticker) in Gurgl wird er im Slalom starten.
Österreicher startet für die Niederlande
Wie in Sölden Ende Oktober und wie in der vergangenen Woche in Levi hat er sich auch für seine Zusage beim Slalom an diesem Sonntag in Gurgl viel Zeit gelassen. Damit sorgt er auch, unbewusst oder gewollt, dafür, dass sich bei den Männer-Rennen in dieser Saison bisher viel um Hirscher gedreht hat - vor allem in Österreich, obwohl er nach seiner Rückkehr für die Niederlande startet, die Heimat seiner Mutter.
Als er sich beim Riesenslalom von Sölden mit einem sehr beachtlichen 23. Platz zurückmeldete, schrieb der "Standard" vom "drittbesten Österreicher".
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2.051 Tage hatte Hirscher pausiert. In der Zeit gründete er ein Modelabel und baute mit Hilfe von Red Bull eine Ski-Firma sowie ein Ski-Team auf. Dass sein Comeback auch gut fürs eigene Geschäft ist, versteht sich von selbst. Aber darum allein ging es ihm nicht.
Hirscher dank Wildcard dabei
Hirscher fährt einfach gerne Ski und Rennen. Schon in den vergangenen Jahren hatte er unter Rennbedingungen Material getestet für die Athleten seiner Skifirma wie Henrik Kristoffersen. "Skifahren war immer mein Leben und das ist es noch immer", sagt Hirscher:
Als er im April sein Comeback ankündigte, habe er nicht daran gedacht, schon ein halbes Jahr später dabei zu sein, sagte er vor seinem Start in Sölden. Was er ohne die Wildcard, die der Internationale Skiverband FIS im Sommer einführte, auch kaum geschafft hätte - waren doch bisher für einen Weltcup-Start eine bestimmte Anzahl von FIS-Punkten nötig gewesen, gesammelt bei Wettkämpfen in niedrigeren Kategorien wie FIS-Rennen.
Straßer begrüßt Hirschers Comeback
Nun startet Hirscher im Slalom und Riesenslalom gleich nach den besten 30 der Weltrangliste. Damit werden auch die Fernsehstation gelockt, etwas länger zu übertragen. Der Münchner Linus Straßer, zweitbester Slalomfahrer der vergangenen Saison, findet, dass Hirscher mit seiner Rückkehr dem Skisport beste PR verschaffe und obendrein "der Einschaltquote guttut".
Vor seinem seinen Comeback-Rennen in Sölden war viel diskutiert worden, ob Hirscher noch mithalten kann, ob er noch einmal ganz hohes Niveau erreichen wird. Er selbst hatte, und das war ja in seiner ersten Karriere nicht anders gewesen, seine Form, sein Potenzial heruntergespielt.
Hirscher mit Zurückhaltung
Er sei eigentlich "nicht extrem bereit", erklärte er. Vor allem wegen der Materialabstimmung. "Die Jungs sind mit Sachen unterwegs", die habe es früher noch nicht gegeben.
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Und tatsächlich muss Hirscher noch tüfteln, vor allem im Slalom. Denn in Levi fand er auf der glatten Piste keinen Gripp. Vermutlich passte der Kantenschliff nicht - oder auch die Abstimmung von Ski und Schuh, die nur schwer zu erklären, aber sehr sensibel ist.
Hirscher verpasste in Finnland das Finale der besten 30 deutlich, sprach von einer seiner "bescheidensten Slaloms" überhaupt. Es sei "fast zum Genieren" gewesen.
In Gurgl griffigere Piste
Für den nächsten Auftritt kündigte er deshalb umfangreiche Materialtests und Wiedergutmachung an. "Noch einmal so einen Deppen hau ich nicht runter", verkündete er.
Die für die Streckenpräparierung in Gurgl Verantwortlichen versprechen, dass die Piste nicht so eisig wie in Levi sein wird, sondern viel griffiger. Was tut man nicht alles für den österreichischen Niederländer.
Quelle: Reuters
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