Radsport-WM: Friedrich mit WM-Silber, Jäger mit Para-Gold

Die achtmalige Bahnrad-Weltmeisterin Lea Sophie Friedrich hat bei der WM im schottischen Glasgow ihren ersten Titelgewinn in der Königsdisziplin Sprint hauchdünn verpasst.

Die 23-jährige Friedrich verlor am Mittwoch im Finale gegen die Waliserin Emma Finucane beide Läufe denkbar knapp und musste sich mit Silber begnügen.

Im kleinen Finale unterlag Emma Hinze gegen die neuseeländische Keirin-Weltmeisterin Ellesse Andrews in zwei Läufen und verpasste damit Bronze.

Durch den zweiten Platz hat Friedrich nach Gold im Teamsprint sowie zweimal Bronze im 500-Meter-Zeitfahren und im Keirin ihre vierte Medaille bei den Titelkämpfen in Schottland gewonnen. Hinze hatte zuvor neben dem Titel im Teamsprint auch Gold im 500-Meter-Zeitfahren geholt.

Mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris ruhen die deutschen Hoffnungen daher auf den deutschen Sprinterinnen. Vor allem Friedrich wusste in Glasgow in den olympischen Disziplinen zu überzeugen.

Golden verlief der Wettkampftag für Para-Sportler Maximilian Jäger. Der Dreiradfahrer gewann in Glasgow den Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren.

Der 23-Jährige war am Mittwoch in der Startklasse T2 auf dem 10,8 Kilometer langen Kurs mit Start und Ziel in Dumfries in 18:05,80 Minuten nicht zu schlagen. Bei der WM 2019 und 2022 hatte Jäger jeweils noch knapp den Sieg verpasst. In Schottland betrug sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Belgier Tim Celen 6,89 Sekunden.

Bei den Frauen sicherte sich die siebenmalige Handbike-Weltmeisterin Andrea Eskau nach rund zweijähriger Verletzungspause in der Startklasse H5 die Silbermedaille. Die 52-Jährige lag nach 17 Kilometern 24,55 Sekunden hinter der Siegerin Chantal Haenen (29:52,88 Minuten) aus den Niederlanden. Annika Zeyen verpasste auf dem Handbike die Titelverteidigung, sie wurde in der Startklasse H3 mit einem Rückstand von 1:11,54 Minuten auf die Australierin Lauren Parker (29:59,44 Minuten) Zweite.

Die Paralympics-Dritte Dreock-Käser musste sich in der Dreiradklasse T2 in 21:16,57 Minuten nur der Schweizerin Celine van Till geschlagen geben, die 1:02,34 Minuten schneller war. Zuvor hatte die 56-jährige Käser zweimal nacheinander den Titel eingefahren.

Für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) sind es die Medaillen sechs, sieben, acht und neun bei den Titelkämpfen in Schottland. Das erste WM-Gold für Deutschland hatte Maike Hausberger im Scratch gewonnen.