Radsport: Ostdeutschland will die Tour de France 2030

"Big Bang für die Region":Ostdeutschland will die Tour de France 2030

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13 Jahre nach dem bislang letzten Stopp der Tour de France in Deutschland soll das wichtigste Radrennen in Ostdeutschland gestartet werden. Dafür bewerben sich drei Bundesländer.

Rudolf Scharping in Leipzig bei der Präsentation des Projekts "Tour de France 2023 in Deutschland"
Rudolf Scharping in Leipzig bei der Präsentation des Projekts "Tour de France 2023 in Deutschland"
Quelle: dpa | Jan Woitas

Dass die Tour de France im Ausland startet, ist mittlerweile keine Ausnahme mehr. 2026 etwa startet die Frankreich-Rundfahrt in Barcelona, 2027 in Schottland. Im Jahr 2030 soll das wichtigste Etappenrennen der Welt in Deutschland starten, genauer: in Ostdeutschland. Dieses Ziel des neu gegründeten Vereins "Grand Depart Allemagne" wurde von der Bundeshauptversammlung von German Cycling (ehemals Bund Deutscher Radfahrer) mit überwältigender Mehrheit angenommen und die Unterstützung dafür zugesichert.
Rudolf Scharping, Ehrenpräsident von German Cycling, sagte bei der Präsentation in Leipzig:

Es soll ein Big Bang für die Region werden.

Rudolf Scharping

Tour de France durch Sachsen, Saschen-Anhalt und Thüringen?

Der letzte "Grand Depart" der Tour in Deutschland fand 2017 in Düsseldorf statt. 2030, im 40. Jahr der Deutschen Einheit soll der Tour-de-France-Start mit drei Etappen auch mit Blick auf eine gemeinsame europäische Zukunft gelingen.
Die erste Etappe könnte von Dresden nach Gera führen, über die Erzgebirgsregion mit der legendären Steilen Wand von Meerane als Symbolort der früheren Friedensfahrt, die als die Tour de France des Ostens galt. Eine Idee für den zweiten Tagesabschnitt ist ein Zeitfahren von Halle nach Leipzig. Eine dritte Etappe könnte von Erfurt nach Magdeburg führen.
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Der Verein "Grand Depart Allemagne" hat nach eigenen Angaben schriftliche Absichtserklärungen der drei Ministerpräsidenten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur Unterstützung vorliegen. Ein nächster Schritt ist, das Projekt dem Tour-de-France-Veranstalter Amaury Sport Organisation (ASO) vorzustellen und in konkrete Verhandlungen einzusteigen.

Finanzierungsplan: Mehr Einnahmen als Ausgaben

Die Kosten würden sich nach derzeitigem Stand auf rund 20 Millionen Euro belaufen. Die Organisatoren rechnen im Gegenzug mit Einnahmen für die Regionen durch Tourismus in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro.
Thomas Hofmann, Präsident des Sächsischen Radfahrer-Bunds, betonte, dass man die Finanzierung in erster Linie mit Partnern aus der Wirtschaft und anderen Sponsoren stemmen wolle. Dabei hofft man auch auf den in Leipzig ansässigen Fußball-Bundesligisten RB Leipzig, dessen Hauptgeldgeber bereits ein großes Radsportteam sein Eigen nennt. Die öffentliche Hand, vor allem aber die Sportförderung, sollen darunter nicht leiden.
Scharping sieht das Vorhaben mit einer aussichtsreichen Chance, da die ASO schon jahrelang die Deutschland-Tour organisiert, aber auch die großen Rennen in Frankfurt und Hamburg durchführt. Die ersten Gespräche sollen bis zum Sommer über die Bühne gehen.
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Quelle: Reuters

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Quelle: dpa

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