Invictus Games in Düsseldorf: Prinz Harry im sportstudio

Prinz Harry hat am Samstag zunächst die Invictus Games 2023 in Düsseldorf eröffnet. Später war er gemeinsam mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zu Gast im aktuellen sportstudio.

Harry sprach nicht nur über die Invictus Games, die er als Weltspiele für an Körper und Psyche verletzte und traumatisierte Einsatzkräfte 2014 selbst initiierte. Im Gespräch mit Sven Voss und Katrin Müller-Hohenstein äußerte sich der 38-Jährige unter anderem auch zu seiner eigenen Veteranen-Geschichte.

Das sagte Prinz Harry über ...

"Es war ein sehr warmherziger Empfang. Es war wirklich fantastisch in einem Stadion mit 20.000 Menschen, die die Athletinnen und Athleten unterstützen. Das war perfekt."

"Ich will so viel Sport wie möglich sehen. Und ich hoffe, ich sehe auch möglichst viele vertraute Gesichter. Die Leichtathletik ist immer ein sehr schöner Beginn. Im Laufe der Woche wird es mit den Mannschaftssportarten eine tolle Atmosphäre geben. Am Anfang stehen die Individualsportarten, auch da hoffen wir auf viel Unterstützung - wir haben noch freie Plätze, wer noch nach Düsseldorf kommen möchte, gern."

"Das Herzstück ist der Sport. Er gibt Menschen, die in ihrem Leben eingeschränkt worden sind infolge des Militärdienstes, eine großartige Möglichkeit aufzublühen. Und wir können uns inspirieren lassen von diesen Menschen, die das Schlimmste erlebt haben. Zu sehen, wie der Sport ihr Leben komplett verändert. Wie sie entschlossen und widerstandsfähig sind, das kann viele Menschen inspirieren."

"Die Community ist gewachsen. Inzwischen sind es 21 statt wie zu Beginn 13 Nationen. Nun sind beispielsweise Kolumbien und Nigeria neu dabei, das ist fantastisch. Wir ermutigen Menschen in der ganzen Welt, dazuzugehören und sich inspirieren zu lassen von diesen Menschen, die Unglaubliches geleistet haben in ihrer Karriere und ihrem Leben.

Ich empfinde einen Riesenstolz, wenn ich diese Menschen glücklich sehe und diese speziellen Momente in unserer Community genießen kann. Und auch diesen Heilungsprozess mitfühlen kann in der Öffentlichkeit."

"Als ich 2008 aus Afghanistan zurückkehrte, war ich zehn Jahre beim Militär im Dienst, zweimal in Afghanistan. Ich kam im Flugzeug zurück mit verwundeten Soldaten. Wenn du mit so etwas konfrontiert bist, veränderst du dein Leben. Speziell als jemand, der so eine Plattform hat und erzogen wurde, im Dienst der Öffentlichkeit zu stehen. Da wusste ich, ich muss jetzt etwas tun. Wir haben eine Plattform geschaffen, in der Menschen aufleben können und sich entwickeln können. […]

Der Hauptgrund, warum ich über meine Erfahrungen spreche, ist, um andere zu ermutigen, über ihre zu sprechen. Ich hatte Glück, nicht verwundet worden zu sein. Aber ich habe genügend Menschen gesehen, die verletzt wurden. Ich war zehn Jahre mit ihnen zusammen."

"Die Invictus Games waren für mich eine große Hilfe. In der Community zu sein, die Geschichten von anderen zu hören, wie ich sie selbst ähnlich erlebt habe. Das war für mich ein sehr wichtiger Schritt."

"Es ist ohne Frage eine Riesenhürde, sich Hilfe zu holen. Das beschränkt sich ja nicht nur auf Einsatzkräfte. Solche Erfahrungen in Uniform zu machen, kann befähigen, darüber zu sprechen. Aber das gilt auch für andere Menschen der Gesellschaft. Auf so einer Bühne zu sprechen, kann anderen, die es hören, das Leben retten. [...]

Ich habe vier bis fünf Jahre gebraucht, um über meine posttraumatische Belastungsstörung zu sprechen.

"In Europa sind sie aktuell wichtiger denn je. Ich würde sie gerne in eine Schachtel stecken, Staub drauf liegen lassen und sie nur wieder rausholen, wenn wir es wieder mal brauchen. Die traurige Wirklichkeit ist, die Spiele werden zur Rehabilitation dieser Menschen und ihrer Familien weiter gebraucht. [...] Jedes Jahr gewinnen wir mehr Unterstützung und wir sehen, wie viel Spaß das bringt."

"Wir haben eine epische Woche gestartet und wollen gerne so weitermachen. […] Der Sportsgeist dieser Woche ist ganz besonders. Ich will mehr als alles andere lächelnde Gesichter sehen. Dass Menschen sich High-Fives geben, sich in den Armen liegen. Und dass viele Menschen zuschauen: Je mehr Leute wir erreichen, desto mehr Leben können wir retten."