Parasportler des Jahres 2023:Forster und Schäfer sind die Gewinner
von Susanne Rohlfing
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Eine Skirennläuferin und ein Leichtathlet sind die Vorzeigesportler des Jahres. Das passt zur beeindruckenden Saison 2023 im deutschen Parasport und weckt Vorfreude auf Paris.
Monoskifahrerin Anna-Lena Forster und Leichtathlet Leon Schäfer sind die Para Sportler des Jahres. Als bestes Team wurde die nordische Langlauf-Staffel ausgezeichnet. 25.11.2023 | 1:33 min
Parasportlerin und Parasportler des Jahres 2023 sind die Skirennläuferin Anna-Lena Forster und Leichtathlet Léon Schäfer. Als Team des Jahres wurde in der Düsseldorfer Rheinterrasse die Para-Ski-Langlaufstaffel mit Sebastian Marburger, Marco Maier sowie Linn Kazmaier mit Guide Florian Baumann und Nico Messinger mit Guide Robin Wunderle geehrt.
Beste Aussichten für die Paralympics 2024
Eine Skirennläuferin und ein Leichtathlet als Vorzeigesportlerin und Vorzeigesportler des Jahres - das passt zur beeindruckenden Saison 2023 im deutschen Parasport. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), fasste das Jahr am Samstagabend bei der Gala in Düsseldorf mit rund 300 Gästen so zusammen: "Ein Jahr vor den Paralympischen Spielen in Paris haben wir einen Parasport-Sommer erlebt, der seinesgleichen sucht."
Paralympics-Siegerin Anna-Lena Forster.
Quelle: dpa
Der Winter davor war auch nicht schlecht, und so gingen bei der Ehrung die Preise in den drei Hauptkategorien Sportlerin, Sportler und Team des Jahres an Vertreter der deutschen Erfolgsdisziplinen Para-Ski alpin, Para-Ski nordisch und Para-Leichtathletik.
Monoskifahrerin Anna-Lena Forster verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr, Weitspringer Léon Schäfer erhielt die Auszeichnung zum ersten Mal und die Langlaufstaffel setzte sich vor der deutschen Team-Relay-Mannschaft im Radsport durch, einer weiteren Paralympics-Sportart, in der DBS-Athletinnen und -Athleten regelmäßig Weltklasse sind.
Léon Schäfer hat sich mit einer herausragenden Leistung bei der Para-Leichtathletik-WM Gold geholt. Der oberschenkelamputierte Weitspringer überbot gar seinen eigenen Weltrekord.11.07.2023 | 1:37 min
Superstars Rehm und Floors gar nicht nominiert
Beucher erklärte in seinem Grußwort zu Beginn des Abends: "Bei der Fülle an Titeln und Triumphen war es eine große Herausforderung, überhaupt die Nominierten für die öffentliche Wahl festzulegen."
In der Leichtathletik etwa waren Superstars wie Weitspringer Markus Rehm oder Sprinter Johannes Floors gar nicht erst aufgestellt worden. Beide haben die Auszeichnung in der Vergangenheit aber auch schon erhalten, Rehm wurde 2020 gar als Parasportler des Jahrzehnts geehrt.
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Für den DBS-Präsidenten waren die Ehrungen im feierlichen Ambiente auch ein Anlass, auf den seiner Ansicht nach hohen Wert von Großereignissen im Sport hinzuweisen. Gerade in den aktuell unübersichtlichen und nicht immer fröhlichen Zeiten.
Forster in Höchstform, Schäfer mit Weltrekord
Anna-Lena Forster hatte sich nach ihren Erfolgen bei den Paralympics 2022 in Peking (zweimal Gold und zweimal Silber) auch in diesem Jahr in Höchstform präsentiert und eine Siegesserie hingelegt.
Bei der WM im spanischen Espot sicherte sich die 27-jährige vom BRSV Radolfzell jeweils Gold im Super-G, der Super-Kombination, im Slalom und im Riesenslalom. Hinzu kamen eine Silbermedaille in der Abfahrt und der Gewinn des Gesamtweltcups.
Weltrekordler Léon Schäfer
Léon Schäfer gelang es bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris, seinen Titel im Weitsprung zu verteidigen. Im finalen Versuch verbesserte der 26-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen seinen Weltrekord in der Startklasse T63 um einen Zentimeter auf 7,25 Meter.
Dazu gewann Schäfer Bronze über 100 Meter. Ihm fehlt nach einer Krebserkrankung der rechte Unterschenkel inklusive Knie. Deshalb startet er in einer anderen Klasse als sein Kollege Markus Rehm, dem der rechte Unterschenkel nach einem Wakeboard-Unfall unterhalb des Knies amputiert wurde.
WM-Gold trotz Sturz für Langlaufstaffel
Die deutsche Langlauf-Staffel mit Sebastian Marburger, Marco Maier, Linn Kazmaier mit Guide Florian Baumann sowie Nico Messinger mit Guide Robin Wunderle holte sich bei der Para-Ski-nordisch-WM in Östersund den Titel über 4 x 2,5 Kilometer.
Dies gelang trotz eines bangen Momentes: Linn Kazmaier stürzte - legte aber dennoch ein überzeugendes Rennen hin und übergab auf Rang fünf liegend an Schlussläufer Maier, der die Konkurrenz mit einem Kraftakt hinter sich ließ und Gold sicherte.
Yannis Fischer gewinnt Nachwuchswertung
Ein unvergessliches WM-Debüt als Fahnenträger, Weltmeister und Rekordhalter hatte der kleinwüchsige Kugelstoßer Yannis Fischer in diesem Jahr in Paris hingelegt. Auf nationaler Bühne brachte das dem 21-Jährigen vom StTV Singen nun die Auszeichnung als Para-Nachwuchssportler des Jahres. Als beste Trainer wurden Ralf Rombach (Bundestrainer Para-Ski nordisch) und Tom Kosmehl (Para-Triathlon) geehrt.
Die Wahl-Ergebnisse
Para-Sportlerin des Jahres:
1. Anna-Lena Forster (Para-Ski alpin / 24,68 Prozent)
2. Linn Kazmaier (Para-Ski nordisch / 24,33 Prozent)
3. Annika Zeyen-Giles (Para-Radsport / 18,44 Prozent)
4. Tanja Scholz (Para-Schwimmen / 17,03 Prozent)
5. Irmgard Bensusan (Para-Leichtathletik / 15,53 Prozent)
1. Anna-Lena Forster (Para-Ski alpin / 24,68 Prozent)
2. Linn Kazmaier (Para-Ski nordisch / 24,33 Prozent)
3. Annika Zeyen-Giles (Para-Radsport / 18,44 Prozent)
4. Tanja Scholz (Para-Schwimmen / 17,03 Prozent)
5. Irmgard Bensusan (Para-Leichtathletik / 15,53 Prozent)
Para-Sportler des Jahres:
1. Léon Schäfer (Para-Leichtathletik / 24,68 Prozent)
2. Martin Schulz (Para-Triathlon / 21,55 Prozent)
3. Marco Maier (Para-Ski nordisch / 20,33 Prozent)
4. Taliso Engel (Para-Schwimmen / 17,57 Prozent)
5. Matthias Schindler (Para-Radsport / 15,87 Prozent)
1. Léon Schäfer (Para-Leichtathletik / 24,68 Prozent)
2. Martin Schulz (Para-Triathlon / 21,55 Prozent)
3. Marco Maier (Para-Ski nordisch / 20,33 Prozent)
4. Taliso Engel (Para-Schwimmen / 17,57 Prozent)
5. Matthias Schindler (Para-Radsport / 15,87 Prozent)
Para-Mannschaft des Jahres:
1. Langlauf-Staffel (Para-Ski nordisch / 40,27 Prozent)
2. WM-Team Relay (Para-Radsport / 32,25 Prozent)
3. Mixed-Vierer (Para-Rudern / 27,49 Prozent)
1. Langlauf-Staffel (Para-Ski nordisch / 40,27 Prozent)
2. WM-Team Relay (Para-Radsport / 32,25 Prozent)
3. Mixed-Vierer (Para-Rudern / 27,49 Prozent)
Para-Nachwuchssportler*In des Jahres:
1. Yannis Fischer (Para-Leichtathletik / 27,00 Prozent)
2. Anna-Maria Rieder (Para-Ski alpin / 25,18 Prozent)
3. Gina Böttcher (Para-Schwimmen / 22,94 Prozent)
4. Maximilian Jäger (Para-Radsport / 13,96 Prozent)
5. Lennart Sass (Para-Judo / 10,92 Prozent)
1. Yannis Fischer (Para-Leichtathletik / 27,00 Prozent)
2. Anna-Maria Rieder (Para-Ski alpin / 25,18 Prozent)
3. Gina Böttcher (Para-Schwimmen / 22,94 Prozent)
4. Maximilian Jäger (Para-Radsport / 13,96 Prozent)
5. Lennart Sass (Para-Judo / 10,92 Prozent)
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