Olympia 2024: Simone Biles gewinnt zweites Gold in Paris

    Olympia-Mehrkampf im Turnen:Simone Biles gewinnt zweites Gold in Paris

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    Die Simone-Biles-Turnfestspiele gehen weiter. Nach Gold mit dem Team USA gewinnt die Ausnahme-Athletin auch den Mehrkampf. Helen Kevric liefert als Achte ein Top-Ergebnis.

    Simone Biles in Aktion bei ihrer Bodenkür.
    Siegerin in einem Wettbewerb, der bis zum Schluss spannend war: Simone Biles - hier bei ihrer Bodenübung.
    Quelle: ap / Charlie Riedel

    Simone Biles hat ihren sechsten Olympiasieg gefeiert. Die 27-Jährige gewann in Paris den Mehrkampf. Zwei Tage nach dem Erfolg mit dem Team der USA kam die Vierfach-Olympiasiegerin von Rio de Janeiro 2016 auf fabelhafte 59,131 Punkte.
    Zweite wurde Rebeca Andrade aus Brasilien mit 57,932 Punkten vor Tokio-Olympiasiegerin Sunisa Lee aus den USA mit 56,465 Punkten.

    Andrade hartnäckige Gegnerin für Biles

    Simone Biles trommelte wild aufs Podium, sie warf überglücklich Küsschen ins Publikum - und als ihre Punktzahl dann endlich aufleuchtete, tanzte sie mit der US-Flagge wie aufgedreht durch die Bercy-Arena.
    Die Turnkönigin ist zurück im Mehrkampf-Olymp, musste aber deutlich mehr kämpfen als erwartet. Rebeca Andrade blieb bis zum Ende auf Tuchfühlung, der Wettkampf war von Beginn an ein echter Krimi.

    Kleine Hüpfer beim "Biles II"

    Im Gegensatz zum Teamfinale packte Biles diesmal ihren extrem schweren neuen Sprung "Biles II" aus. Trotz zweier kleiner Hüpfer bei der Landung holte sie starke 15,766 Punkte.
    Die Führung hielt allerdings nur kurz, denn nach der ersten Rotation zeigte sich, warum der Stufenbarren als Biles' schwächstes Gerät gilt. Für einen Zwischenschwung gab es von den Kampfrichtern deutliche Abzüge, Biles fiel in der Gesamtwertung hinter Andrade und auch hinter die für Algerien startende Kaylia Nemour zurück.
    Anschließend hockte Biles im Schneidersitz und mit ernstem Gesicht auf ihrem Stuhl, wurde von Kameras belagert - und bewies dann Nerven wie Drahtseile. Ein starker Auftritt am Schwebebalken brachte sie zurück an die Spitze, die knappe Führung behauptete sie am Boden. Die Halle bebte.

    Biles' nächste Mediallenchancen

    Die Biles-Festspiele von Paris dürften damit noch nicht vorbei sein. Die Top-Turnerin, die 2021 in Tokio wegen mentaler Probleme ausgestiegen war und keine Einzelwettkämpfe bestritten hatte, könnte sich in den kommenden Tagen zur erfolgreichsten Sportlerin dieser Sommerspiele krönen.
    In den Einzel-Finals Sprung, Boden und Schwebebalken winken schließlich drei weitere (Gold-)Medaillen.
    Helen Kevric aus Deutschland turnt am Stufenbarren.
    Helen Kevric an ihrem Paradegerät, dem Stufenbarren.
    Quelle: dpa / Marijan Murat

    Helen Kevric turnt in die Top Ten

    Beste Deutsche im Mehrkampf war Helen Kevric. Die 16 Jahre alte Mehrkampf-Meisterin erreichte an Schwebebalken, Boden, Stufenbarren und Sprung 54,598 Punkte und belegte bei ihrem Olympia-Debüt den hervorragenden achten Rang.
    Sie turnte ebenso unaufgeregt wie solide. "Insgesamt bin ich sehr zufrieden", bilanzierte sie ihre vier Übungen.
    Dagegen musste Sarah Voss Abgänge am Stufenbarren und am Schwebebalken verkraften, fiel bei der Landung nach dem Sprung rückwärts auf die Matte und landete auf Platz 24.

    Ich bin sehr fröhlich

    Helen Kevric

    Nach den Mehrkampffinals sind die Blicke nun auf die Einzel-Entscheidungen gerichtet. Hingucker aus deutscher Sicht sind dabei Helen Kevric und Weltmeister Lukas Dauser.
    Die deutsche Mehrkampfmeisterin Kevric, die in der Qualifikation Biles aus dem Starterfeld verdrängt hatte, tritt am Sonntag im Stufenbarrenfinale an, Dauser turnt am Montag am Barren um eine Medaille.

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