Olympia 2024: Morddrohungen gegen Israels Olympia-Schwimmer

    Wegen des Gaza-Krieges:Morddrohungen gegen Israels Olympia-Schwimmer

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    Israels Sportler erleben in Paris keine unbeschwerten Spiele. Wegen des Gaza-Krieges können sie sich nicht frei bewegen und werden sogar bedroht.

    Meiron Cheruti
    Der israelische Schwimmer Meiron Cheruti kann Olympia in Paris nicht unbeschwert genießen.
    Quelle: imago

    Israels Sportler erleben wegen der Folgen des Gaza-Krieges keine unbeschwerten Olympischen Spiele. Der Schwimmer Meiron Cheruti erzählte der "Süddeutschen Zeitung", wie seine Tage und jene seiner Kollegen in Paris aussehen: "Wir dürfen das olympische Dorf nicht verlassen, auch meine Familie darf nicht hineinkommen.
    Wir dürfen uns auch keine anderen Sportarten ansehen. Und wo immer wir hingehen, in die Schwimmhalle zum Training und zu den Wettkämpfen zum Beispiel, haben wir Sicherheitspersonal dabei, Bodyguards überall."

    Situation für Israels Athleten sehr schwierig

    Weitere Details wollte der 26-Jährige nicht nennen. Er schilderte, dass es für das Team nun darum gehe, das Beste aus der Situation zu machen. "Diese Tage sind für uns sehr schwierig. Dabei möchte ich mich doch auf den Sport konzentrieren und nicht meine Energie mit so etwas verschwenden", sagte er.

    Diese Tage sind für uns sehr schwierig.

    Meiron Cheruti

    Seit dem Überfall der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel im Oktober 2023 tobt in Gaza ein blutiger Krieg, dem schon tausende Menschen zum Opfer fielen. Die Hamas hat nach israelischer Zählung noch 115 Geiseln in ihrer Gewalt. Der Konflikt sorgt weltweit für teils heftige Reaktionen; dabei werden immer wieder jüdische Menschen angefeindet und angegriffen.

    Email-Konto gehackt und Todesanzeigen verschickt

    Cheruti will schnell weg aus Paris: Schon vor der Anreise sei er vor allem in den sozialen Netzwerken angefeindet worden und habe extreme antisemitische Beschimpfungen empfangen, sagte der Sportler. Seine Familie habe Droh-Nachrichten bekommen. Zudem habe jemand sein E-Mail-Konto gehackt und dann an alle Kontakte Einladungen in Cherutis Namen zu dessen eigener Beerdigung verschickt.
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    Experten in Israel seien eingeschaltet worden, um geklaute, persönliche Daten, die Internet veröffentlicht wurden, wieder zu löschen. All diese Umstände schmälern das Olympia-Erlebnis für den Schwimmer. Cheruti erzählte der "SZ", dass er deshalb schneller als geplant wieder aus Paris abreisen will. "Wie ich erwähnte, darf ich das Dorf nicht verlassen. Vielleicht versuche ich jetzt, einen früheren Flug zu bekommen", sagte er.

    Olympia "Relive"
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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