Leichtathletik-Para-WM: Kugelstoßer Fischer holt Gold

Fahnenträger Yannis Fischer hat dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) bei der Para-Weltmeisterschaft der Leichtathleten überraschend die zweite Goldmedaille beschert. Für die dritte deutsche Medaille sorgte am Dienstagabend Francés Herrmann aus Cottbus mit Silber im Speerwurf der sitzenden Klasse.

Der 1,27 Meter große Kugelstoßer gewann in der Klasse der kleinsten Kleinwüchsigen die Konkurrenz mit 11,43 Metern. Bei den Paralympics im Vorjahr in Tokio hatte der 21-Jährige aus Singen noch Rang sechs belegt. 

"11,43 Meter ist absolut heftig. Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine krasse Weite abrufen kann", erklärte Fischer weiter. Dass er das deutsche Team bei der WM als Fahnenträger ins Stadion von Paris führen durfte, sei "eine große Ehre" gewesen: "Das war mega schön und hat mir noch mal ein bisschen Motivation mitgegeben."

Fischer trainiert beim VfB Stuttgart gemeinsam mit Paralympicssieger Niko Kappel, der ihn am Dienstag lautstark anfeuerte und am Mittwochmorgen in der Klasse der größeren Kleinwüchsigen bis 1,45 Meter Körpergröße antritt. 14 Stunden vor Fischer hatte Weitspringer Léon Schäfer die erste Goldmedaille für den DBS geholt.

Die 34 Jahre alte Herrmann musste sich mit 17,74 Metern nur der überragenden Chinesin Lijuan Zou (20,74) deutlich geschlagen geben. Bei der letzten WM 2019 in Dubai war Herrmann Vierte geworden - damals allerdings im fünften Monat schwanger.

"Damals saß ich nicht ganz alleine auf dem Stuhl", sagte sie am Dienstag lachend: "Da hat man schon gemerkt, dass etwas im Weg war. Jetzt konnte ich frei werfen und bin froh, dass ich wieder meine Medaille habe." Insgesamt hat sie bei Großveranstaltungen nun elf gewonnen. Die goldene fehlt bei sieben silbernen und vier bronzenen aber noch.