Budu Zivzivadze nach Heidenheim: Top-Torjäger verlässt KSC

Am Samstag startete der Karlsruher SC zum Trainingslager nach Benidorm. Ohne den Mann, der zuletzt die Lebensversicherung des Zweitligisten war. Dank der Treffer von Budu Zivzivadze überwintert der KSC auf Platz zwei.

In einem Flieger nach Spanien wird der Top-Torjäger der Zweiten Liga allerdings dennoch bald sitzen. Dann aber mit seinem neuen Team.

Der von den KSC-Fans liebevoll "Buduuu" gerufene Georgier wird künftig für den 1. FC Heidenheim stürmen. Und auch der derzeitige 16. der Bundesliga bereitet sich an der Costa Blanca auf eine Rückrunde vor, an deren Ende der Klassenerhalt stehen soll.

Für den KSC ist der Abgang Zivzivadzes hingegen im Aufstiegsrennen ein echter Schlag ins Kontor. Mit 12 Treffern führt er die Torschützenliste der zweiten Liga alleine an. Saisonübergreifend stehen 25 Treffer in 57 Spielen für ihn zu Buche.

Dass diese Topquote Begehrlichkeiten weckt, ist KSC-Sportbereichsleiter Sebastian Freis seit langem klar:

"Aus sportlicher Sicht" sei "Budu mit seinen Leistungen für uns ein ganz entscheidender Faktor". Das sei "ein ganz klassischer Zielkonflikt im Profifußball zwischen sportlichen und wirtschaftlichen Faktoren, dem wir uns als Club stellen müssen."

In diesem Dilemma stecke man allerdings nicht alleine, sagt Freis. "Wenn bei Lautern Ragnar Ache ausfällt oder beim HSV Robert Glatzel, bekommst du diese Qualität nicht eins-zu-eins ersetzt. Deswegen sind torgefährliche Mittelstürmer wie Budu ja so begehrt und haben ihren Preis."

Der dürfte nun so hoch liegen, dass der klamme KSC nicht auf die Überweisung aus Heidenheim verzichten konnte. Zumal Zivzivadze, der im Januar 2023 für nur 150.000 Euro vom ungarischen Erstligisten Fehervar FC kam, im Sommer ablösefrei gewesen wäre.

Derweil hofft Heidenheim mit Zivzivadze auf bessere Chancen im Abstiegskampf. Nach dem Weggang von Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) hapert es im Sturm. Marvin Pieringer und Paul Wanner sind mit vier, bzw. drei Treffern noch am erfolgreichsten.

Ob Zivzivadze eine Liga höher Erfolg hat, wird sich derweil zeigen müssen. Ein Sprinter wird der intelligente und belesene Georgier wohl nicht mehr werden, doch unter seinem Trainer Christian Eichner hat er im mannschaftstaktischen Bereich enorm dazugelernt.

Während er in den ersten Monaten in Karlsruhe meist selbst den Abschluss suchte und nach Ballverlusten gerne stehenblieb, spielt er heute mannschaftsdienlich und ist auch im Spiel gegen den Ball ein Aktivposten.

Bewahrt hat er sich seinen außergewöhnlichen Torriecher aber trotzdem - und seine herausragende Technik. Wenn er mit dem Rücken zum Tor den Ball annimmt und nach einer kurzen Drehung abschließt, sehen die Gegenspieler regelmäßig schlecht aus.

Selbst langjährige Weggefährten könnten zudem nicht benennen, mit welchem Fuß der konsequent beidfüßige 34-malige Nationalspieler besser schießt. In der Summe ist Zivzivadze also fraglos einer der besten Stürmer der zweiten Liga.

Genau das ist der Grund, warum er zuletzt aus mehreren Angeboten wählen konnte. Einige davon habe er selbst abgelehnt, heißt es. Nun hat der 1. FC Heidenheim den Zuschlag bekommen.