UEFA-Chef Čeferin kündigt überraschend Rückzug für 2027 an

    2027 ist überraschend Schluss:UEFA-Chef Čeferin kündigt Rückzug an

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    Eigentlich hatte der UEFA-Kongress den Weg für eine weitere Amtszeit schon vorbereitet für den UEFA-Chef. Umso überraschender, dass Aleksander Čeferin seinen Rückzug ankündigte.

    Aleksander Ceferin
    Tritt überraschend zurück: Der Noch-UEFA-Chef Aleksander Čeferin.
    Quelle: epa

    Als der rote Teppich für Aleksander Čeferin ausgerollt war, verblüffte der UEFA-Boss die gesamte Fußballwelt mit einem unerwarteten Schritt zurück. Nein, er werde sich 2027 nicht zur Wiederwahl stellen, betonte der angefressene Slowene wenige Minuten, nachdem der Kongress mit einer viel diskutierten Statutenänderung den Weg für eine Amtszeit bis 2031 freigeräumt hatte.
    Čeferin kündigte stattdessen den Rückzug an - und ließ seinem Frust freien Lauf. Čeferin war erst im Frühjahr 2023 für eine weitere Amtszeit wiedergewählt worden.

    DFB wollte Čeferin unterstützen

    Er sei "müde von Nonsens-Projekten wie der sogenannten Super League, aber auch von den selbsternannten Moralaposteln", schimpfte der aufgebrachte Čeferin nach der Versammlung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) im Pariser Maison de la Mutualite. Es sei dennoch "amüsant" gewesen, "die Hysterie" rund um die Anpassung der Amtszeitbegrenzung zu verfolgen.
    Durch eine Statutenänderung, der die Mitgliedsverbände mit der notwendigen Mehrheit zustimmten, hätte  Čeferin bis 2031 und damit länger als bislang gedacht UEFA-Chef bleiben können. Čeferin war erst im Frühjahr 2023 für eine weitere Amtszeit wiedergewählt worden. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) unterstützte das Vorhaben des 56-Jährigen. Laut DFB-Boss Bernd Neuendorf sei das Ganze "juristisch vertretbar".
    Nachdem die öffentliche Kritik im Vorfeld fast verstummt war, stellte sich einzig der englische Verband gegen die Anpassung.
    "Die UEFA braucht frisches Blut", sagte Čeferin, der die Entscheidung nach eigenen Angaben bereits vor einem halben Jahr getroffen hatte. Einerseits wolle er nicht mehr so lange von seiner Familie getrennt sein, andererseits wollte er "das wahre Gesicht von einigen Leute sehen - und ich habe es gesehen".
    Konkret entschieden die Delegierten, dass Amtszeiten, die vor Juli 2017 begonnen wurden, nicht bei der Amtszeitbegrenzung auf maximal zwölf Jahre angerechnet werden. Die Regelanpassung war Teil eines Gesamtpakets mit mehreren Änderungen, das dem Kongress vorgelegt wurde. Die Regel hatte Čeferin selbst eingeführt, nachdem er den Posten 2016 von Michel Platini übernommen hatte. Laut UEFA war die Anpassung aus rechtlichen Gründen notwendig.
    Am Ausgang der Abstimmung änderten auch die jüngsten Misstöne aus den eigenen Reihen nichts. Kritiker hatten Parallelen zum FIFA-Chef Gianni Infantino gesehen, der die Regularien zu seinen Gunsten hatte ändern lassen.
    Zudem räumte Top-Funktionär Zvonimir Boban zwar aus Protest seinen Posten als UEFA-Bereichsleiter Fußball, der vom britischen Independent befürchtete "Bürgerkrieg" in der UEFA blieb aber aus. Stattdessen beschwor Čeferin in Paris den Zusammenhalt innerhalb des Dachverbandes.

    Ich habe gehört, die UEFA sei geteilt und zersplittert. Aber wir sind vereint wie nie zuvor

    Aleksander Čeferin, noch-UEFA-Präsident

    Čeferin schoss zugleich erneut gegen die Unterstützer der Super-League-Pläne. Diese behaupteten, "die Retter des Fußballs zu sein, aber in der Realität schaufeln sie das Grab".
    Ähnlich sehen es die Sportminister der Europäischen Union. Sie haben sich - mit Ausnahme Spaniens - in einer Erklärung gegen die Super League ausgesprochen und dazu aufgerufen, die "Grundsätze der Offenheit" und des "sportlichen Verdienstes" der Wettbewerbe zu wahren.
    In "schwierigen Zeiten" setzt Čeferin auch große politische und gesellschaftliche Erwartungen in die EM-Endrunde in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli).

    Es wird eine EURO, die von Freundschaft geprägt ist und uns hilft, für eine Weile die Untergangsstimmung um uns herum und unsere ungewisse Zukunft zu vergessen.

    Aleksander Čeferin über die EM 2024 in Deutschland

    Lobende Worte hatte der UEFA-Boss auch für Karl-Heinz Rummenigge, der aus dem Exekutivkomitee ausschied. Der frühere Bayern-Boss habe ihn nicht nur als Spieler beeindruckt, sondern "als Mensch, als Anführer, als Charismatiker", sagte er. "Was du getan hast, hast du zum Wohl des Fußballs getan. Wir brauchen deine Weisheit, die werden wir immer brauchen." 
    Quelle: sid

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