FC Bayern beendet umstrittenen Deal mit Qatar Airways
Umstrittene Partnerschaft:FC Bayern beendet Deal mit Qatar Airways
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Die kritisierte Zusammenarbeit zwischen dem FC Bayern und der Fluglinie Qatar Airways wird nicht fortgesetzt. Wer künftig Ärmelsponsor der Münchner sein wird, ist offen.
FC Bayern und Qatar Airways beenden Zusammenarbeit (Archivfoto)
Quelle: dpa
Der FC Bayern München und die Fluglinie Qatar Airways beenden die Zusammenarbeit. Der deutsche Fußball-Rekordmeister und das Unternehmen aus Katar haben sich darauf geeinigt, den zum 30. Juni auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Das teilte der Verein in einer "gemeinsamen Erklärung" mit der Fluglinie am Mittwoch mit.
Ende einer umstrittenen Partnerschaft
Seit Jahren wird die lukrative Sponsorenbeziehung des Vereins zur Fluggesellschaft kontrovers diskutiert und hatte für viel Kritik gesorgt. Auch bei Jahreshauptversammlungen des FC Bayern ging es bei diesem Thema schon heiß her. Grund für Kritik war die umstrittene Menschenrechtssituation in Katar, dem Ausrichterland der Fußball-WM 2022. Die Regierung des Emirats weist die Vorwürfe zu großen Teilen zurück.
Nach dem Ende der Sponsorenbeziehung fielen die ersten Reaktionen aus Mitgliederkreisen des FC Bayern positiv aus. Ein großer und durch seine Auftritte bei Jahreshauptversammlungen öffentlich wahrgenommener Kritiker ist Michael Ott. Der 30 Jahre alte Anwalt begrüßte das Ende der Zusammenarbeit.
"Ich freue mich sehr, auch wenn es jetzt unerwartet kam. Die Zeichen in den letzten Tagen und Wochen haben eher etwas anderes gesagt." Präsident Herbert Hainer hatte zuletzt gesagt, dass man sich in Gesprächen befinde.
Bayern München hält sein Wintertrainingslager in Doha ab und scheint auch die - bei vielen Fans ungeliebte - Zusammenarbeit mit Qatar Airways verlängern zu wollen.09.01.2023 | 1:40 min
Ott hatte auf der turbulenten Jahreshauptversammlung des FC Bayern im Herbst 2021 einen Spontanantrag einbringen wollen, um da über das Sponsoring der Münchner mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen zu lassen. Dazu kam es bei der denkwürdigen Versammlung aber nicht. Bei der Versammlung 2022 hatte er sich wieder zu Wort gemeldet, war später von Hoeneß verbal attackiert worden. Auch die Fanvereinigung Club Nr. 12 hob nun die Chance zur Mitbestimmung aus der Kurve hervor.
"Entgegen der oft geäußerten Meinung, dass Kritik und Stellungnahmen von Fans nichts bringen würden, zeigt die Diskussion um den Sponsor gut, dass man etwas erreichen kann, wenn Fans und Mitglieder von Vereinen deutlich ihre Meinung artikulieren, aber auch das direkte Gespräch mit dem Verein suchen", sagte Sprecher Alexander Salzweger zu Spox und Goal. "Es ist heute kein Tag für Triumph-Geheule, sondern einfach ein guter Tag für den FC Bayern und seine Fans." In der offiziellen Mitteilung hieß es Bayern-Seite:
Zuletzt führte der FC Bayern mit dem Unternehmen aus Doha Gespräche. Der Verein prüfte dabei, ob er eine weitere Zusammenarbeit hinbekommt, die sowohl den wirtschaftlichen Zielen als auch der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird.
Laut Mitteilung handelt es sich um eine einvernehmliche Entscheidung beider Seiten. Wer in Zukunft den Ärmel des deutschen Meisters zieren wird, ist noch nicht final entschieden. Die Verantwortlichen befinden sich in Gesprächen mit potenziellen Nachfolge-Sponsoren.
Im Bolzplatz spricht Jochen Breyer mit Manu Thiele über seine Doku "Geheimsache Katar" und darüber, wie es vor Ort war, was die Fans erwartet, und über die Rolle des FC Bayern.