Fußball: Vor dem Topspiel FC Arsenal gegen Manchester City

    Fußball - Premier League:Guardiola und Manchester City unter Druck

    von Florian Vonholdt
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    In der englischen Premier League steht das Topspiel zwischen dem FC Arsenal und Manchester City an. Pep Guardiolas Team sorgt für Schlagzeilen - allerdings nicht für positive.

    Fußball: Trainer Pep Guardiola von Manchester City.
    Fußball: Trainer Pep Guardiola von Manchester City.
    Quelle: dpa

    Vor dem Premier-League-Topspiel am Mittwoch beim FC Arsenal sind finstere Wolken bei Manchester City aufgezogen. Das hat jedoch weniger mit sportlichen Misserfolgen zu tun. In dieser Saison läuft es zwar holpriger als in den letzten beiden Meisterjahren, aber das Team von Pep Guardiola hat am Sonntag Arsenals Patzer gegen Brentford (1:1) genutzt und durch ein 3:1 gegen Aston Villa den Rückstand auf den Tabellenführer auf drei Punkte verkürzt. Arsenal hat jedoch noch ein Spiel in der Hinterhand.

    Liga erhebt Vorwürfe gegen Manchester City

    Manchesters Titelverteidigung und mögliche weitere Erfolge sind jedoch vielmehr wegen vermeintlicher Verfehlungen der Klubführung in Gefahr.
    Die Premier League wirft City, seit 2008 im Besitz der Abu Dhabi United Group, vor, sie in der Vergangenheit weder korrekt noch ausreichend über Finanzen und Sponsoreneinnahmen informiert zu haben. Konkret geht es um mehr als 100 mögliche Verstöße zwischen 2009 und 2018.

    Geldstrafe oder Punktabzug möglich

    Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, ist eine Geldstrafe oder ein Punktabzug möglich. Im schlimmsten Fall droht City die Aberkennung von Titeln oder ein Zwangsabstieg.
    Der Klub zeigte sich ob der Verwürfe überrascht - und wortkarg. Die Stellungnahme umfasste lediglich 79 Wörter. Sie schließt mit dem Satz: "Wir freuen uns darauf, dass diese Angelegenheit ein für alle Mal geklärt wird."

    Nicht die erste Verfehlung

    "Ein für alle Mal“ deshalb, weil Manchester City nicht zum ersten Mal angeklagt ist. Bereits 2020 hatte die UEFA den Klub wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay zu einer Zwei-Jahres-Sperre in der Champions League verurteilt.
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    Doch der Verein klagte dagegen vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS), bekam Recht und durfte weiter in der Königsklasse mitspielen. Nun die erneuten Vorwürfe auf nationaler Ebene.

    Guardiola giftet gegen andere Klubs

    Guardiola ist derzeit mehr damit beschäftigt, die Klub-Bosse zu verteidigen, als über das Spitzenspiel zu sprechen. Das tut er leidenschaftlich. Schon nach dem CAS-Freispruch 2020 hatte er Entschuldigungen von allen Kritikern gefordert. Jetzt holt er erneut zum Gegenschlag aus.
    In einer Brandrede stellte der Ex-Bayern-Coach klar, dass er "vollkommen überzeugt von unserer Unschuld" sei. Dazu nannte er neun Klubs (unter anderem Chelsea, Liverpool, Stadtrivale United und Arsenal) namentlich, die an einer Kampagne gegen City beteiligen wären, um seinen Klub aus der Liga zu befördern. Guardiola kündigte trotzig an: "Wir werden uns verteidigen." Nach dem Motto: Wir gegen den Rest der Welt.

    Die neuen Töne des Trainers

    Die markigen Aussagen verfehlten ihre Wirkung nicht. Holte Guardiola kürzlich noch zum Rundumschlag gegen die eigenen Fans ("zu leise") und seine Spieler ("nicht konkurrenzfähig") aus, sind nun alle vereint. Vor Beginn des Aston-Villa-Spiels pfiffen die Anhänger die Premier-League-Hymne aus und applaudierten dem Coach lautstark wie lange nicht.
    Für sein Team hatte der Spanier plötzlich Lob parat: "Die Art und Weise, wie wir in der letzten Woche oder in den letzten zehn Tagen trainiert haben, hat uns sehr verbessert. Jeder ist enorm konzentriert." Seit ziemlich genau jenem Zeitpunkt also, an dem die Anschuldigungen gegen City publik wurden.

    Ermittlungen könnten Jahre dauern

    Bis Ergebnisse der Ermittlungen vorliegen, kann es noch Jahre dauern. Ob sich die sportliche Dominanz nach vier City-Meistertiteln in den vergangenen fünf Jahren schon jetzt verschiebt, klärt sich dagegen früher.
    Schon das Spitzenspiel bei Arsenal kann die Richtung weisen - vor allem, wenn die zu Hause noch ungeschlagenen "Gunners" den Abstand auf die in Bedrängnis geratenen "Citizen" halten oder gar vergrößern können.
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