DFB-Gegner im EM-Achtelfinale: Dänemark zuversichtlich

Hinterher standen die Spieler der dänischen Mannschaft vor ihrer Kurve und fassten sich an den Händen. Die Spielerkette der Dänen beließ es allerdings bei einer sehr kurzen Welle mit ihren rot und weiß gewandeten Fans.

Zu ausgedehnten Feierlichkeiten bestand nach dem mäßigen 0:0 gegen Serbien am Dienstagabend in München auch wenig Anlass. Zu überschaubar war die Vorstellung geraten, um vor dem Achtelfinale gegen die deutsche Mannschaft am Samstag in Dortmund zu Ausschweifungen zu neigen.

Entsprechend zügig verschwand die Mannschaft von Trainer Kasper Hjulmand in die Kabine.

Der Optimismus vor dem K.o.-Spiel gegen Deutschland scheint dennoch groß zu sein. Zumindest sprachen Hjulmand und seine Belegschaft bis weit nach Mitternacht voller Vorfreude über den Vergleich mit dem großen Nachbarland.

"Ich habe ein gutes Gefühl für dieses Spiel", sagte Hjulmand, "wir freuen uns auf das Spiel". Für den früheren Mainzer Trainer (Juli 2014 bis Februar 2015) gehört Deutschland zwar "zum engsten Favoritenkreis", vor allem durch Toni Kroos, der für die nötige Balance sorge, wie Hjulmand lobte. "Wir lieben den deutschen Fußball", sagte er zudem.

Doch obwohl der 52-Jährige den deutschen Fußball "toll" findet, wie er noch bekundete, sieht er keinen Grund für Pessimismus. Die Frage eines deutschen Journalisten, ob er Sorge habe, dass seine Mannschaft gegen die DFB-Auswahl chancenlos sein könnte, wehrte Hjulmand mit großem Erstaunen ab.

"Chancenlos?", fragte er zurück, "im Fußball?" Nach einem strengen Blick und einer kurzen Pause sagte er:

Nach den bisherigen Turnierleistungen bedarf es allerdings einer Steigerung. Dem 1:1 gegen Slowenien war ein 1:1 gegen England gefolgt und nun eben jenes 0:0, das für die Dänen in der zweiten Halbzeit in Gefahr geraten war.

Unter anderem konnten sie von Glück sagen, dass der deutsche Videoschiedsrichter Bastian Dankert ein Halten von Joakim Mæhle gegen Aleksandar Mitrovic offenbar nicht als elfmeterreif eingestuft hatte.

So richtig überzeugend waren die Dänen nicht ins Achtelfinale eingezogen. Nach drei Remis belegten sie zudem nur aufgrund der Fairplay-Wertung Platz zwei vor Slowenien.

Vor allem das Offensivspiel der Mannschaft war alles andere als furchteinflößend geraten. Der Leipziger Angreifer Youssuf Poulsen, der wie im Verein auch in der Nationalelf Ergänzungsspieler ist, beantwortete die Frage, was besser werden müsse, ums ins Viertelfinale einzuziehen, deshalb auch ohne Umschweife.

"Wir müssen die Chancen machen, die wir kriegen", sagte er, hob aber hervor:

Hjulmand schätzt die Aussichten für seine Mannschaft, gegen den EM-Gastgeber ins Viertelfinale einzuziehen, wohl auch wegen der Erfahrungen aus der Vergangenheit als ganz gut ein. "Wenn wir gegen die großen Nationen spielen, bringen wir immer unsere Leistung", sagte er. Zumindest teilweise ist das durch die Bilanz der Dänen gedeckt.

Voller Vorfreude scheint auch der ehemalige Dortmunder Thomas Delaney zu sein. "Das wird ganz groß", sagte er über das Achtelfinale und seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Für den BVB hatte der defensive Mittelfeldspieler zwischen 2018 und 2021 gespielt.

Gegen die Serben war Delaney eingewechselt worden. Möglicherweise werden seine Dienste gegen Deutschland von Beginn an gefragt sein. Der bisher vor der Abwehr gesetzte Morten Hjulmand hatte sich gegen Serbien seine zweite gelbe Karte und damit eine Sperre fürs Achtelfinale eingehandelt.