Nicht vor Gericht erschienen: Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger
Quelle: dpa
Wegen der Abwesenheit von Theo Zwanziger ist die Fortsetzung des Sommermärchen-Prozesses vertagt worden. Der wegen Steuerhinterziehung angeklagte ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes fehlte am Donnerstag zum Auftakt des sechsten Verhandlungstages vor dem Landgericht Frankfurt am Main aufgrund gesundheitlicher Probleme.
Drei ehemalige Spitzenfunktionäre des DFB müssen sich wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2006 vor Gericht verantworten.04.03.2024 | 2:46 min
Zwanziger wegen "akuter Beschwerden" nicht verhandlungsfähig
Die Vorsitzende Richterin Eva-Maria Distler hatte die Sitzung wegen eines fehlenden Attests zunächst für 30 Minuten unterbrochen und für den Fall einer Nichtbeibringung die Vorführung des Angeklagten angedroht.
Um 11 Uhr ging dann beim Gericht eine Bestätigung von Zwanzigers behandelndem Arzt ein, in dem eine kurzfristig erforderliche kardiologische Untersuchung als Grund für das Fernbleiben des 78-Jährigen bestätigt wurde. Wegen akuter Beschwerden sei der ehemalige DFB-Boss nicht verhandlungsfähig, hieß es darin.
Sarah Tacke, Leiterin ZDF-Redaktion Recht und Justiz, erklärt, was dieser Prozess bezwecken soll und wieso es erst jetzt dazu kommt.04.03.2024 | 3:27 min
Vorwurf der besonders schweren Steuerhinterziehung
In dem Prozess müssen sich die ehemaligen DFB-Funktionäre Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall verantworten.
Sie sollen eine im April 2005 an den Weltverband FIFA erfolgte Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro in der Steuererklärung für 2006 unrechtmäßig als Betriebsausgabe deklariert und damit die Steuer für das WM-Jahr um rund 13,7 Millionen Euro verkürzt haben. Alle drei
Angeklagten weisen den Vorwurf strikt zurück.
Die FIFA sei ein "korrupter Haufen" gewesen, sagt Uli Hoeneß, die WM 2006 habe der DFB aber nicht gekauft. An Tag vier des Sommermärchenprozesses ging's aber auch heiter zur Sache.
von Christoph Schneider
Quelle: dpa