Wie es mit Dani Olmo und dem FC Barcelona weitergehen könnte

    Barça im Hintertreffen:Wie es im Fall Olmo weitergehen könnte

    von Florian Haupt
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    Die spanische Liga verweigert Dani Olmo den Spielerpass für die zweite Saisonhälfte. Klub und Spieler hoffen nun auf die Gnade anderer Instanzen. Und der FC Bayern lauert.

    Dani Olmo
    Der Verbleib von Dani Olmo bei FC Barcelona ist ungewiss.
    Quelle: imago

    Der FC Barcelona, soweit die gute Nachricht für seine Fans, kann noch gewinnen. Nach nur fünf Punkten aus den letzten sieben Ligamatches gelang am Samstag ein ungefährdetes 4:0 im Pokal beim Viertligisten UD Barbastro.
    Die Blicke waren jedoch vor allem auf die Ehrentribüne der Kleinstadtarena gerichtet, wo Barças Präsident Joan Laporta den zu erwartend zerknirschten Eindruck machte. Denn am frühen Nachmittag hatten Liga und Verband die Spielgenehmigung der Profis Dani Olmo und Pau Víctor für die zweite Saisonhälfte endgültig abgelehnt.

    Olmo könnte ablösefrei gehen

    Barça droht nun eine epochale Blamage. Gelingt durch die angestrebten Einsprüche bei der spanischen Sportaufsicht oder vor der ordentlichen Gerichtsbarkeit kein Turnaround, könnte der Verein den erst im Sommer für 48 Millionen Euro plus Prämien vom RB Leipzig verpflichteten Olmo gratis verlieren.
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    Der Fall hat seine Komplexitäten, doch wenig entschuldigt Barças Versäumnisse. Die spanische Fußball-Liga legt in jedem Transferfenster für jeden Klub individuelle Obergrenzen für die Personalausgaben fest. Wegen ihrer hohen Schulden mussten die Katalanen dabei seit der Corona-Zeit stets Kosten reduzieren. Dennoch verpflichteten sie im Sommer den EM-Star Olmo für 48 Millionen Euro, die mit Boni auf bis zu 60 Millionen Euro anwachsen können.

    Im Sommer rettete Barcelona eine Verletzung

    Schon damals war nicht genug Spielraum für Olmos Gehalt auf dem Lohnzettel. Barça bekam für ihn nur deshalb eine bis zum 31. Dezember befristete Spielberechtigung, weil sich Andreas Christensen verletzte und für das übrige Kalenderjahr von der Versicherung bezahlt wurde. Um Olmos Spielerpass zu verlängern, waren bis zum Jahreswechsel jedoch neue Einkünfte vonnöten.
    Doch Barcelona konnte den Zahlungseingang erst nach Silvester präsentieren - künftige Einnahmen aus Vip-Logen des in der Renovierung befindlichen Stadions Camp Nou wurden an Investoren vom Persischen Golf verpfändet. Daraufhin bestätigte die Liga dem Klub am Samstag zwar einen erweiterten Personaletat. Für die Spielberechtigungen von Olmo und Víctor sei es jedoch zu spät.

    Verbandvorschriften sind eigentlich klar

    Der Schlüssel liegt in Artikel 130.2 der spanischen Verbandsvorschriften. Demnach kann einem Spieler vom selben Verein während derselben Saison keine zweite Lizenz ausgestellt werden. Die Regelung mag für andere Konstellationen gedacht gewesen sein, damit will Barça bei seinen Einsprüchen argumentieren. Aber sie existiert nun einmal, und im Verein war sie auch bekannt.
    Laporta, gelernter Anwalt, ist daher schon jetzt ein Verlierer des Falls. Ohne eine letzte Volte zu Barças Gunsten droht ihm ein Misstrauensvotum der Mitglieder. Doch auch so ist den chaotischen Jahren des Vereins eine weitere Peinlichkeit hinzugefügt.
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    FC Bayern an Olmo interessiert

    Olmo ließ sich im Wissen um die prekäre Finanzlage des Klubs bei seinem Wechsel eine Klausel in den Vertrag schreiben, wonach er im Falle einer verweigerten Spielberechtigung gratis wechseln kann. An anderen Interessenten würde es nicht mangeln, auch der FC Bayern wird potenziell dazu gezählt.
    Doch eigentlich will der 26-Jährige nur für Barça spielen, wie sein Berater unlängst bestätigte: "Wir ziehen keine anderen Optionen in Betracht." Olmo wurde bis zum 16. Lebensjahr bei Barça ausgebildet. Die Rückkehr nach Stationen in Zagreb und Leipzig sollte für immer sein.

    Ohne Verein keine Berufung in Nationalelf

    Freilich muss er auch an seine Karriere denken. Denkbar wäre, den Vertrag aufzulösen, sich für ein halbes Jahr einem anderen Klub anzuschließen und im Sommer zurückzukehren. So könnte er auch seine Kontinuität in der Nationalelf sichern. Dorthin kann er ohne Spielerpass nicht berufen werden.
    Bisher trainiert er weiter mit der Mannschaft und soll mit ihr zum anstehenden Supercup in Saudi-Arabien fliegen. Alles andere entscheiden Behörden und Gerichte.

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    Quelle: Reuters

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