Amsterdam: Haftstrafen nach Angriff auf israelische Fans

    Gericht in Amsterdam:Strafen nach Angriffen auf israelische Fans

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    Im November hatten gewalttätige Übergriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam für Entsetzen gesorgt. Nun hat ein Gericht erste Strafen gegen mehrere Angreifer verhängt.

    Polizisten stehen im November 2024 vor dem Amsterdamer Stadtrat, während der Bürgermeister von Amsterdam auf einer Dringlichkeitssitzung spricht.
    Im November wurden israelische Maccabi Tel Aviv-Fans in Amsterdam angegriffen. Ein niederländisches Gericht verurteilte fünf Männer. Sie müssen bis zu sechs Monate ins Gefängnis.24.12.2024 | 0:23 min
    Nach den Angriffen auf israelische Fußballfans am 7. und 8. November in Amsterdam hat ein Gericht in der niederländischen Hauptstadt Strafen von bis zu sechs Monaten Haft verhängt.

    Fünf Angreifer zu Strafen verurteilt

    Ein 32-Jähriger soll laut dem am Dienstag verlesenen Urteil für ein halbes Jahr ins Gefängnis, weil er einem der Opfer "einen Karatetritt versetzte, der es fast gegen eine Straßenbahn stürzen ließ", wie die Amsterdamer Zeitung "Het Parool" aus dem Gerichtssaal berichtete.
    Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte der 32-Jährige bei den Angriffen auf Anhänger des Klubs Maccabi Tel Aviv eine führende Rolle. Im Gerichtssaal wurden Videos gezeigt, auf denen zu sehen ist, wie er Menschen tritt und schlägt.
    Police patrol in the center of Amsterdam, Netherlands, 08 November 2024. Amsterdam has banned demonstrations for three days following the overnight violence in which Maccabi supporters were involved after their soccer match at Ajax on 07 November. The incidents have been labelled as "anti-Semitic" by the Amsterdam mayor and several heads of states and governments.
    Nach Spannungen zwischen israelischen Fußballfans und pro-palästinensischen Demonstranten kommt es in Amsterdam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. 09.11.2024 | 2:11 min
    Zwei Angeklagte im Alter von 24 und 26 Jahren erhielten jeweils Haftstrafen von einem Monat, ein 26-Jähriger soll für zehn Wochen ins Gefängnis. Ein 19-Jähriger wurde zu 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.

    Staatsanwaltschaft hatte härtere Strafen gefordert

    Das Gericht blieb mit seinem Urteil allerdings deutlich hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft von zwei Jahren zurück. In drei der fünf verhandelten Fälle ging es um Gewaltanwendung und Körperverletzung, in den beiden übrigen Fällen um den Austausch von Informationen in sozialen Netzwerken, in denen zu Angriffen auf die Anhänger des israelischen Fußballklubs aufgerufen wurde.
    Das niederländische Zentrum für Information und Dokumentation über Israel (CIDI) kritisierte die Urteile als zu milde. Angesichts des "antisemitischen Charakters" der Gewalt sei es ein "bedauerliches Signal", dass die Strafen niedriger ausgefallen sind als von der Staatsanwaltschaft gefordert, sagte CIDI-Direktorin Naomi Mestrum nach einer Meldung der Nachrichtenagentur ANP. Sowohl die Angeklagten als auch die Staatsanwaltschaft können innerhalb von 14 Tagen Berufung einlegen.
    Demonstrationszug in Amsterdam
    Nach einem Fußballspiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv kam es in Amsterdam zu schweren antisemitischen Ausschreitungen. Die Polizei verhaftete mehr als 60 Menschen.08.11.2024 | 1:48 min

    In Chat-Gruppen zu "Jagd auf Juden" aufgerufen

    Am Rande der Partie in der Europa League zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv hatten propalästinensische Randalierer israelische Fans angegriffen und misshandelt. In digitalen Chat-Gruppen war der Anklage zufolge zu einer "Jagd auf Juden" aufgerufen worden. Die Übergriffe waren von zahlreichen westlichen Staaten als antisemitisch verurteilt worden.
    Etwa 60 Opfer fordern nun auch Schadenersatz. Auch Maccabi-Fans waren nach Angaben der Polizei gewalttätig. Sie hatten demnach randaliert, anti-arabische Parolen gerufen und palästinensische Fahnen von Häuserwänden gerissen. Die niederländische Justiz ermittelt noch gegen etwa 40 Personen, darunter auch Israelis.

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    Quelle: Reuters

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    Quelle: dpa, AFP

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