111. Süd-Gipfel Bayern gegen VfB: Duell der "großen Nummern"

111. Süd-Gipfel der Bundesliga:Bayern gegen VfB: Duell der "großen Nummern"

von Christoph Ruf
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Vor dem 111. Süd-Gipfel beim FC Bayern ernten der VfB Stuttgart und sein Trainer Sebastian Hoeneß viel Lob. Zurecht, wie das Beispiel von Shooting-Star Jamie Leweling zeigt.

Fußball: Bundesliga, VfB Stuttgart - TSG 1899 Hoffenheim: Stuttgarts Cheftrainer Sebastian Hoeneß (l) gibt Anweisungen an Stuttgarts Jamie Leweling.
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß gibt Anweisungen an Jamie Leweling (Archiv).
Quelle: dpa

Wie gut beim VfB Stuttgart gearbeitet wird, ist in der vergangenen Woche auch einem internationalen Publikum vor Augen geführt worden. Zählt man Chris Führich mit, der verletzt abreisen musste, stellten die Schwaben nicht weniger als sechs Nationalspieler für die beiden Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) und die Niederlande (1:0).

VfB stellte sechs Nationalspieler - mehr als Bayern

Jamie Leweling, Angelo Stiller, Deniz Undav, Torwart Alexander Nübel und Maximilian Mittelstädt komplettierten das schwäbische Sextett. Der FC Bayern, gegen den die Elf von Trainer Sebastian Hoeneß am Samstag (18:30 Uhr/ab 23 Uhr im aktuellen sportstudio) antritt, stellte hingegen "nur" vier Profis ab.
Deutschlands Jamie Leweling und Ryan Gravenberch aus den Niederlande kämpfen um den Ball während des Nations League Spiels.
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Müllers Lob: "Große Nummer in der Bundesliga"

Seit Generationen ist der Süd-Gipfel, der am Samstag zum 111. Mal stattfindet, für beide Fanszenen eines der Saison-Highlights.
In diesem Jahrhundert fehlte allerdings oft die sportliche Brisanz, zu deutlich war der Rekordmeister den Schwaben enteilt, die bekanntlich zwischenzeitlich (2016 und 2019) sogar in die zweite Liga abstiegen. Die Zeiten haben sich geändert.
Wenn der Ur-Münchner Thomas Müller betont, Stuttgart sei "mittlerweile eine große Nummer in der Bundesliga", dokumentiert das den Respekt vor den Schwaben, die in der vergangenen Saison als Vize-Meister einen Platz vorm Rekordmeister auf Platz drei landeten.

Hoeneß hadert mit der Punkteausbeute

Derzeit steht indes "nur" Rang acht zu Buche. Sehr zum Ärger von Hoeneß, der mit den Auftritten seiner Elf deutlich zufriedener ist als mit deren Ausbeute.

Wir haben zu wenig Punkte, und es wäre möglich gewesen, diese Punkte zu holen. Aber die Stoßrichtung passt.

VfB-Coach Sebastian Hoeneß

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Gute Ausbildung beim VfB

So sieht es auch der Bundestrainer: "In Stuttgart", lobt Julian Nagelsmann, "wird sehr viel richtig gemacht." Die Spieler kämen "gut ausgebildet" zur Nationalelf.
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Das ist ein großes Lob für Hoeneß, der vielfach nachgewiesen hat, dass die Floskel, wonach ein guter Coach seine Spieler "jeden Tag besser macht", auf ihn wirklich zutrifft.

Spieler mit starker Entwicklung

Mittelstädt war ein potenzieller Ergänzungsspieler, als er im Sommer 2023 nach Schwaben kam, Stiller war in Hoffenheim auf dem Abstellgleis, ehe er seinem Mentor zum VfB folgte.
Keeper Nübel war fast vom Radar verschwunden, als er vor 16 Monaten zum VfB wechselte. Und auch Leweling, der mit seinem Treffer das Spiel gegen die Niederlande entschied, hat unter Hoeneß einen riesigen Schritt nach vorne gemacht.

Leweling startet durch

Schon in seiner Zeit bei Greuther Fürth (2019 bis 2022) und Union Berlin, wo er in der Spielzeit 2022/2023 meist auf der Bank saß, war der Hochbegabte den DFB-Scouts aufgefallen. Dass er nun unter Hoeneß zum Nationalspieler wurde, ist kein Zufall.
Seit er im Sommer 2023 nach Stuttgart wechselte, hat der in Nürnberg geborene Leweling vor allem im mannschaftstaktischen Bereich enorme Fortschritte gemacht und ist defensiv wie offensiv ein Teamplayer geworden.

Leweling und Undav harmonieren

Längst bewegt er sich so geschickt zwischen den Linien, dass er oft anspielbar ist - ein Vorteil bei seinen Sprintqualitäten. Und auch im Defensivverhalten ist sich Leweling für keinen Meter zu schade.
Vor Leweling sollte die Bayern-Abwehr also gewarnt sein. Vor allem, weil ihm ein Kollege zur Seite stehen wird, mit dem er zuletzt sehr harmonierte: Stuttgarts Torjäger Deniz Undav pausierte am Montag gegen die Niederlande, am Samstag dürfte er wieder in der Startelf stehen.
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