Eintracht gastiert bei Bayer: Marmoush, der Vorzeigestürmer

    Eintracht gastiert in Leverkusen:Omar Marmoush, Frankfurts Vorzeigestürmer

    von Frank Hellmann
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    Niemand hat gerade einen besseren Lauf als Omar Marmoush mit Eintracht Frankfurt. Der Ägypter eifert einem prominenten Vorbild nach.

    Omar Marmoush
    Torjäger Marmoush, kluge Transfers und die richtigen Schlüsse aus der letzten Saison: Es gibt viele Gründe für Frankfurts starken Saisonstart. Wohin kann das die Eintracht führen?17.10.2024 | 14:20 min
    Der goldene Oktober ist dieser Tage im Frankfurter Stadtwald zu erleben. Die milde Luft, die warme Herbstsonne und der bunte Blätterwald vermitteln zwischen den Trainingsplätzen vor der Arena und dem Proficamp von Eintracht Frankfurt jenes Ambiente, das gerade symbolisch für den Standort steht: ein Biotop, in dem Profis wie Omar Marmoush aufblühen.
    Hier genießt der Ausnahmestürmer gerade großes Vertrauen und gewisse Freiheiten. Samt passendem Sturmpartner Hugo Ekitiké sind das die Grundlagen dafür, dass der 25-Jährige gerade eine gefeierte Attraktion ist. Und die Symbolfigur für den Höhenflug der Hessen, die als Tabellenzweiter beim Meister Bayer Leverkusen (Samstag 15.30 Uhr) antreten.

    Großes Lob von Vincent Kompany

    Vor der Länderspielpause hat die Eintracht in einem spektakulären Bundesligaspiel dem FC Bayern ein 3:3 abgetrotzt. Danach war auch Vincent Kompany voll des Lobes:

    Marmosuh ist einer von diesen Spielern, die mit der Zeit nur besser werden.

    Bayern-Trainer Vincent Kompany

    Er ist ein Angreifer, der seinen Gegenspielern wahlweise davonrennt, sie wegdrängelt oder sie austrickst - im schlimmsten Fall passiert alles auf einmal, wie der französische Nationalspieler Dayot Upamecano erfahren hat.
    Das Tor zum 1:1: Torschütze Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt) gegen Raphael Guerreiro (Bayern Muenchen).
    Bayern dominiert, Frankfurt kontert blitzgescheit: Die Eintracht feiert das 3:3 im Topspiel wie einen Sieg, weil Omar Marmoush in der Nachspielzeit zum Schrecken der Bayern trifft.07.10.2024 | 9:45 min
    Es wird eine knifflige Aufgabe für die Werkself, sich insbesondere auf den Konterspezialisten Marmoush einzustellen, der mit Hugo Ekitiké einen kongenialen Nebenmann hat. Schon im Vorjahr gab der ablösefrei vom VfL Wolfsburg gekommene Offensivallrounder den Alleinunterhalter im Eintracht-Angriff, nachdem die Frankfurter ihren Torjäger Randal Kolo Muani an Paris St. Germain verloren.

    Bekommt der Ägypter einen Platz in der Ahnengalerie?

    Aktuell stellt der Shootingstar alles in den Schatten, was in Frankfurt Rang und Namen hat. Nicht Kolo Muani, nicht André Silva, niemand aus der Büffelherde mit Sebastian Haller, Luka Jovic oder Ante Rebic erreichten seine aktuelle Quote von acht Toren und vier Vorlagen an den ersten sechs Spieltagen.
    Auch nicht früher Bernd Hölzenbein, später Jay-Jay Okocha und Anthony Yeboah oder Alex Meier. Noch ist die Spielzeit zu jung, um dem Ägypter einen Platz in einer solchen Ahnengalerie zuzuweisen, die im Tiefgeschoss der U-Bahn-Station am Willy-Brandt-Platz hängt.

    Mit zwölf Toren und neun Vorlagen hatte Omar Marmoush vergangene Saison bei Eintracht Frankfurt großen Anteil an Platz sechs und dem Einzug in die Europa League. Aber jetzt läuft es noch viel besser – die Effektivität ist sein nächster Entwicklungsschritt. Acht Tore und vier Vorlagen nach sechs Spieltagen sind außergewöhnlich – nur Robert Lewandowski verbuchte 2020/2021 zu diesem Zeitpunkt mal mehr Scorerpunkte. Zum Vergleich: Florian Wirtz und Victor Boniface kommen in Leverkusen zusammen auf acht Treffer.

    Die besonderen Anlagen fielen zuerst Pierre Littbarski auf, der den in Kairo geborenen Kicker einst als Scout des VfL Wolfsburg entdeckte. Dass sie dort nie eine richtige Verwendung für diesen Instinktfußballer hatten, dass es einen Umweg über den Zweitligisten FC St. Pauli und zwischendrin noch eine Leihe zum VfB Stuttgart brauchte, um den heutigen Status quo zu erreichen, ist zwar nicht ungewöhnlich, aber erstaunlich.

    Sportvorstand Markus Krösche gibt Zufallsfaktor zu

    Just hat Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche in einem Podcast zugegeben, wie viel bei der Spielersuche auch auf Zufall basiert. Es gebe letztlich kein richtig oder falsch, denn: "Wir wissen alle nicht, ob der Spieler funktioniert oder nicht." Mit der Nummer sieben hat es allerdings auf Knopfdruck geklappt. Was Trainer Dino Toppmöller vom ersten Tag an gefiel:

    Omar ist extrem fleißig, hört zu und hängt sich rein. Er hat hier ein gutes Umfeld und spürt das Vertrauen.

    Eintracht-Trainer Dino Toppmöller

    Als ehemaliger Stürmer baute der 43-Jährige ein besonderes Verhältnis auf - beide trafen vor dieser Spielzeit eine (Tor-)Abmachung, die nicht verraten wird. Dabei war erst zum Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (3:1) wirklich klar, dass Marmoush bleibt. Es ist kein Geheimnis, dass er wie sein großes Vorbild Mo Salah vom FC Liverpool noch einmal in der Premier League spielen möchte:

    Mo ist ein Idol für mich. Er hat es geschafft, zu einem der drei besten Fußballspieler der Welt zu werden. Das inspiriert mich.

    Omar Marmoush

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