Biathlon-Bundestrainer Reiter: Klarer Plan Richtung Olympia
Neuer Biathlon-Bundestrainer:Reiter: "Kristallklarer Plan" für Olympia
von Lars Becker
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Nach dem Rücktritt von Uros Velepec hat Tobias Reiter die deutschen Biathlon-Männer als Bundestrainer übernommen. Was seine Stärken sind und was er verändern will.
Tobias Reiter soll wieder Struktur ins Männer-Biathlon bringen
Quelle: Imago
Auch beim ersten Weltcup unter dem neuen Biathlon-Männer-Bundestrainer Tobias Reiter in der vergangenen Woche im tschechischen Nove Mesto sind die latenten Probleme am Schießstand nicht verschwunden.
Und auch beim anstehenden Weltcup im slowenischen Pokljuka ab Donnerstag (ab 15:05 Uhr live im ZDF/zuvor Frauen-Einzel ab 11:20 Uhr live im ZDF) sind von den deutschen Männern keine Wunderdinge zu erwarten, nur weil ein neuer Chefcoach die Fehler analysiert.
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Bis Olympia wieder Weltspitze im Biathlon
Reiters Aufgabe ist eine andere: Er soll das deutsche Team bis zu den Olympischen Spielen in knapp einem Jahr in Mailand und Cortina wieder zurück in die absolute Weltspitze führen. Die grundlegenden Absprachen für den Weg dahin wurden in den vergangenen Tagen bereits getroffen. "Tobi hat einen kristallklaren Plan", sagt Sportdirektor Felix Bitterling.
Seine Philosophie und geplante Änderungen hat der 39-Jährige den deutschen Biathlon-Männern bereits im ersten gemeinsamen Meeting erklärt. Dort wurde Reiter dem Team offiziell als Nachfolger des nach der WM zurückgetretenen Uros Velepec präsentiert.
Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen wurde der Zeitplan beim Biathlon-Weltcup ab Donnerstag auf der slowenischen Pokljuka geändert. Am Donnerstag werden nun beide (verkürzte) Einzelrennen bei Frauen (11.30 Uhr) und Männern (15.15 Uhr) ausgetragen.
Zudem werden die beiden für Sonntag geplanten Massenstarts schon am Samstag (13.35 und 15.45) ausgetragen. Single-Mixed- und Mixed-Staffel (12.05 und 14.50 Uhr) sind indes für Sonntag geplant. Der Freitag ist als Reservetag vorgesehen. Alle Rennen live im ZDF.
Das Treffen sei laut Bitterling "sehr, sehr positiv" gewesen, die erste Reaktion der Sportler auch. "Was ich von den Jungs aus dem IBU-Cup gehört habe, war durchweg positiv."
Dort galt Tobias als sehr strukturierter Trainer, der einen guten Austausch mit seinen Athleten pflegt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.
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Justus Strelow, Biathlet
"Konzepttrainer" Reiter: Was heißt das?
Bei der Vorstellung hat Felix Bitterling den neuen Chefcoach als "Konzepttrainer" vorgestellt. Dieser Begriff kommt ursprünglich aus dem Fußball, wo Trainer wie Ralf Rangnick, Thomas Tuchel oder Julian Nagelsmann das Trainergeschäft revolutionierten. Als "Laptop-Trainer" will Bitterling den neuen Chefcoach aber nicht verstanden wissen. Vielmehr sei Reiter sehr modern, wissbegierig und nah dran an den Sportwissenschaften.
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Bitterling hofft auf eine bessere Verzahnung mit Hannes Kock, dem leitenden Sportwissenschaftler für Biathlon am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT). "In den vergangenen zwei, drei Jahren ist die Verzahnung mit der Wissenschaft bei den Damen besser gelaufen als bei den Herren. Da kommt jetzt ein neuer Zug rein", sagte Bitterling.
Reiter soll die Schieß-Probleme lösen
Das ist ein Hinweis darauf, was in den vergangenen zwei Jahren unter der Regie von Uros Velepec nicht perfekt gelaufen ist. Ein anderes Problem liegt ganz offensichtlich am Schießstand.
Ich glaube, dass wir in der jüngeren Vergangenheit dieses Schnellschießen gerade bei den Herren ein bisschen übertrieben haben.
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Felix Bitterling, DSV-Sportdirektor
Unter Tobias Reiter wird sich das laut Bitterling ändern: "Ich glaube, was man klar sieht ist, dass Treffer vor Zeit zu setzen ist, das zeigt jede Statistik. Das Technische und die Herangehensweise müssen passen. Dann passt im Zweifel auch das Mentale, weil ein Athlet in dieser Situation einfach was zum Greifen hat, worauf er vertraut." Reiter habe die Aufgabe, das Thema Schießen "ein bisschen anders aufzusetzen und stringenter durchzuziehen".
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Reiter kommt als erfahrener Trainer
Dass er gute Grundlagen nicht nur für das Thema Schießen legen kann, hat Tobias Reiter schon in mehreren Etappen als Trainer der aktuellen Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Franziska Preuß bewiesen. Jetzt muss er nach Zeiten als Co-Bundestrainer der Frauen und im zweitklassigen IBU-Cup erstmals als Chef beweisen, dass er das deutsche Topteam führen kann.
Unter Uros Velepec gab es immer mal wieder Abweichungen vom Trainingsplan, Reiter soll wieder einen klaren roten Faden vorgeben.
Tobi ist jemand, der wirklich einen klaren Plan hat, der genau weiß, zu dem Zeitpunkt des Jahres will ich genau das machen.
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Felix Bitterling, DSV-Sportdirektor
Bitterling weiter: "Biathleten sind mündige Sportler, die aber extrem darauf angewiesen sind, Sicherheit zu bekommen durch einen klaren Rahmen." Damit es auch am Schießstand wieder klappt.
Quelle: Reuters
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