Biathlon: Männer-Trainer Velepec hört auf - Reiter übernimmt

    Tobias Reiter übernimmt:Biathlon: Männer-Trainer Velepec hört auf

    |

    Der Deutsche Ski-Verband und Biathlon-Bundestrainer Uros Velepec gehen getrennte Wege. Grund ist offenbar das schwache WM-Abschneiden der Männer.

    Uros Velepec, Biathlon, Bundestrainer
    Nicht mehr Bundestrainer der deutschen Biathlon-Männer: Uros Velepec.
    Quelle: dpa

    Nur zwei Tage nach der WM-Enttäuschung der Biathleten hat Bundestrainer Uros Velepec die Notbremse gezogen - und überraschte damit auch seinen Chef. "Dass er zum jetzigen Zeitpunkt diesen Schritt wählt, ist natürlich ungewöhnlich", gab Sportdirektor Felix Bitterling zu, als der Deutsche Skiverband (DSV) den sofortigen Rücktritt des Männer-Chefcoaches bekannt gab.

    Nur eine WM-Medaille der Biathlon-Männer

    In Lenzerheide hatte Bronze in der Staffel die WM-Bilanz der Männer ein wenig geschönt, in den Einzelrennen waren die Velepec-Schützlinge aber ohne ernsthafte Podestchancen hinterher gelaufen. Dabei fehlte es an Lauftempo, Treffsicherheit, Schießgeschwindigkeit. Zudem bot das Team mit einem Altersdurchschnitt von fast 30 Jahren kein großes Entwicklungspotenzial.
    Die deutschen Männer bejubeln ihren dritten Platz bei der Biathlon-Staffel.
    Die deutschen Biathlon-Männer haben in Lenzerheide die erste WM-Staffel-Medaille seit fünf Jahren gewonnen. Das DSV-Quartett holte Bronze hinter Frankreich und Norwegen.22.02.2025 | 2:21 min
    Tobias Reiter, der zuletzt die Männer im Biathlon-IBU-Cup betreute, tritt die Nachfolge an. Zusammen mit Jens Filbrich soll der 39-Jährige in den verbleibenden drei Weltcup-Wochen "einen reibungslosen Übergang" gewährleisten und "positive Energien freisetzen", so Bitterling. Und schon jetzt die Weichen für die olympische Saison stellen.

    Velepec: "Neuen Impuls" geben

    Velepec, der erst 2023 den Posten übernommen hatte, war zu der Überzeugung gekommen, "dass es nun einen neuen Impuls braucht, vielleicht auch eine neue Form der Ansprache, um mit Blick auf die Olympischen Spiele 2026 erfolgreich zu sein. Je früher desto besser". Deshalb, betonte der Slowene, habe er vorgeschlagen, "nicht länger zu warten, sondern lieber sofort einen Schnitt zu machen."
    Auch wenn seine Entscheidung "nur bedingt mit unserem Abschneiden bei der WM zu tun" hatte, zog der 58-Jährige eine ernüchternde Bilanz:

    Insgesamt sind wir derzeit einfach nicht auf dem Niveau, das wir uns gemeinsam als Ziel gesetzt hatten.

    Ex-Biathlon-Bundestrainer Uros Velepec

    Großer Rückstand zu Top-Nationen

    Nur selten brachten die Männer gute Laufleistungen und starke Schießergebnisse zusammen. Der Rückstand auf die absolute Elite ist ein Jahr vor Olympia groß, es gibt Aufholbedarf. Die letzten Wochen der Saison seien "definitiv wichtig für die Dynamik im Team", sagte Bitterling.
    Reiter, der von 2014 bis 2018 Disziplin-Trainer der deutschen Weltcup-Frauen war, fällt zusammen mit dem zweimaligen Olympia-Medaillengewinner Filbrich nun die Aufgabe zu, das Team nach den Enttäuschungen von Lenzerheide schon auf Mailand/Cortina 2026 einzustimmen.
    Quelle: SID

    Mehr Wintersport-Highlights

    Wintersportlegenden im Porträt

    Sport-Dokus und -Stories