Tennis-Profi hat Diabetes:Zverev darf Spritze auf dem Platz setzen
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Jetzt ist es amtlich: Alexander Zverev darf sich bei den French Open auf dem Platz Insulin spritzen. Im Achtelfinale hatte noch Unklarheit geherrscht.
Leidet seit Kindesalter an Diabetes: Alexander Zverev.
Quelle: reuters
Alexander Zverev darf sich bei den French Open Insulin auf dem Platz spritzen. Das sagte ein Sprecher der Turnier-Organisatoren der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Sollte der an Diabetes erkrankte Tennis-Olympiasieger dafür in die Kabine gehen, zähle dies nicht als eine von zwei möglichen Toilettenpausen.
Zverevs Diskussion mit dem Schiedsrichter
Ein Video zeigt, dass sich Zverev beim Achtelfinalsieg über den Bulgaren Grigor Dimitrow im zweiten Satz eine Spritze in den rechten Oberschenkel setzt. Dies sei auch im kompletten Turnierverlauf erlaubt, sagte der Sprecher.
Jedoch hatte Zverev im Match gegen Dimitrow mit dem Schiedsrichter genau darüber diskutiert und beklagte nachher auf der Pressekonferenz, dass es einen uneinheitlichen Umgang mit diesem Thema gebe.
Ohne Spritze "in Lebensgefahr"
"Beim letzten Mal wurde mir gesagt, dass das als Toilettenpause gilt. Da habe ich gesagt: Leute, es kann sein, dass ich vier, fünfmal vom Platz laufen muss", sagte er nach dem Viertelfinaleinzug bei "Eurosport" und führte bei der Pressekonferenz weiter aus:
Ihm sei gesagt worden, dass es aussehe, als würde er "etwas Komisches" machen, wenn er sich auf dem Platz spritze, als ob er dopen würde. "Ja, ihr seid nicht sehr, sehr schlau. Ich bin, seit ich dreieinhalb Jahre bin, Diabetiker. Wenn ich mich nicht spritze, komme ich in Lebensgefahr", betonte Zverev.
Zverev hatte im August 2022 seine Diabetes-Erkrankung öffentlich gemacht. Bei dem gebürtigen Hamburger war im Kindesalter die Diagnose Diabetes Typ 1 festgestellt worden. Er hatte vor knapp einem Jahr auch die Gründung seiner Stiftung "Alexander Zverev Foundation - Aufschlag gegen Diabetes" bekanntgegeben.
Zverev im Viertelfinale Favorit
Für Zverevs Viertelfinale gegen Thomas Etcheverry sollte das Thema damit geklärt sein. Zverev gilt in dem Match am Mittwochnachmittag als klarer Favorit - obwohl sein Gegner im Turnier noch keinen Satz abgegeben hat.
So warnt denn auch Tennis-Legende Boris Becker: "Das wird ein ganz schwieriges Match. Etcheverry ist ein argentinischer Sandplatzspezialist, der wird dahin gehen, wo es weh tut."
Nicht zu fassen, im Viertelfinale: Tomas Martin Etcheverry nach seinem Sieg über Yoshihito Nishioka.
Quelle: AP Photo/Jean-Francois Badias
Sandplatzspezialist Etcheverry
Nach seinem Achtelfinale wurde Etcheverry bei der Pressekonferenz mit Applaus und argentinischen Fußballgesängen empfangen. "Das ist der beste Moment meines Lebens", schwärmte er nach dem Drei-Satz-Sieg gegen den Japaner Yoshihito Nishioka.
Von einem großen Auftritt in Paris träumt Etcheverry schon lange - im Kindesalter hatte er den Familienhund in weiser Voraussicht Roland Garros getauft.
Quelle: dpa
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