Die Ratingagentur Fitch gibt als Grund für die Herabstufung unter anderem eine hohe Verschuldung der USA an.
Quelle: dpa
Die dritte führende Ratingagentur, Moody's, bleibt bei der höchsten Stufe. Dennoch könnte die Luft für den amerikanischen Staat am Verschuldungsmarkt nun etwas dünner werden. Denn konservative Anleger meiden gern Papiere, die nicht das beste Rating haben.
Fitch: Hohe Verschuldung der USA
Nach der Abstufung durch S&P konnten sich die USA allerdings weiter zu günstigen Konditionen Geld am Kapitalmarkt leihen. Denn als größte Volkswirtschaft der Welt nehmen die Vereinigten Staaten eine Ausnahmerolle ein. Die gewaltige Wirtschaftsmacht und die Rolle des Dollar als globale Leitwährung sorgen dafür, das US-Staatsanleihen als einer der wenigen "sicheren Häfen" für Anleger gelten.
Die Bedeutung der Amerikaner wird auch von der US-Notenbank gestützt.
Sie hat die Hoheit über die Währung und kann die Welt mit Dollar fluten. Fitch verwies unter anderem auf die hohe Verschuldung der USA und die zähen Kämpfe um den Haushalt.
Die USA konnten einen Zahlungsausfall der Regierung zuletzt verhindern:
In diesem Frühjahr war das wochenlange Gezerre um die Anhebung der Schuldenobergrenze besonders bedrohlich. Erst nach wochenlanger Zitterpartie hatten die Demokraten von US-Präsident
Joe Biden und die Republikaner einen
Kompromiss erzielt. Ohne die Einigung wäre der US-Regierung das Geld ausgegangen. Ein Zahlungsausfall hätte eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen können.
Ratingagentur setzt Aussicht auf "stabil" - USA üben Kritik
Fitch verwies aber auch auf Steuersenkungen und Initiativen mit hohen Ausgaben, die zu noch höheren Staatsschulden geführt hätten. Fitch hatte bereits im Mai eine Rating-Absenkung in Aussicht gestellt. Mit weiterem Ungemach müssen die USA zunächst nicht rechnen: Der Ausblick wurde von Fitch auf "stabil" gesetzt.
US-Finanzministerin Janet Yellen kritisierte, die Abstufung sei "willkürlich" und basiere auf veralteten Daten. Auch das Weiße Haus verwies darauf, dass die US-Wirtschaft sich besonders schnell von der
Corona-Pandemie erholt habe. Deswegen widerspreche es der Realität, das Rating ausgerechnet jetzt zu senken. Zugleich bezeichnete Sprecherin Karine Jean-Pierre den "Extremismus" einiger Republikaner als "fortlaufende Bedrohung für unsere Wirtschaft".
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