US-Notenbank Fed erhöht Leitzins auf Rekordniveau

    Um 0,25 Prozentpunkte auf 5,5:Fed erhöht Leitzins auf Rekordniveau

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    Im Kampf gegen die Inflation erhöht die US-Notenbank ihren Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent, wie die Fed mitteilte.

    Archiv: Die US-Notenbank am 31.07.2019 in Washington
    Das Gebäude der US-Notenbank Fed in Washington. (Archivbild)
    Quelle: AP

    Die US-Notenbank Federal Reserve treibt den Leitzins nach einer Pause nochmals in die Höhe. Sie hob ihn am Mittwoch um einen viertel Prozentpunkt an - auf die neue Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Es ist der höchste Stand in 22 Jahren.
    Sie werde weiterhin "zusätzliche Informationen und ihre Auswirkungen auf die Geldpolitik bewerten", teilte die Federal Reserve mit. Die elfte Erhöhung binnen 16 Monaten war von den meisten Analysten erwartet worden. Die spannende Frage ist nun, wie es weitergeht.

    Teuerungsrate in den USA zuletzt zurückgegangen

    Die US-Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell hatten im Juni nach zehn Anhebungen in Folge die Füße still gehalten. Zugleich signalisierten sie damals, dass sie zur Bekämpfung der hohen Inflation noch bis zu zwei Anhebungen für dieses Jahr ins Auge fassten.
    Sinkende Energiepreise sorgten zuletzt allerdings dafür, dass die Teuerungsrate in den USA im Juni um einen vollen Punkt auf 3,0 Prozent zurückging - der niedrigste Wert seit mehr als zwei Jahren. Der jetzt vollzogene elfte Zinsschritt nach oben könnte somit nach Ansicht vieler Experten zugleich der letzte sein.

    Notenbank-Chef: Teuerung bleibt über der Fed-Zielmarke von zwei Prozent

    Notenbank-Chef Powell hielt die Tür für weitere Zinserhöhungen allerdings offen. So verwies er in einer Pressekonferenz nach der Entscheidung darauf, dass die Teuerung weiterhin über der Fed-Zielmarke von zwei Prozent bleibe. Und die Notenbank sei entschlossen, sie auf dieses Niveau zu bringen. Man habe keine Entscheidungen über künftigte Zinsschritte getroffen - aber werde eine weitere Straffung der Geldpolitik bei Bedarf in Erwägung ziehen.
    Zugleich verwies er darauf, dass bis zur nächsten Zinsentscheidung noch neue Daten zur wirtschaftlichten Entwicklung kommen werden. Ausgehend davon könne die Fed entscheiden, die Zinsen weiter zu erhöhen oder sie auf dem aktuellen Niveau zu belassen. Bisher sei es gelungen, die Inflation zu bremsen, ohne dem Arbeitsmarkt zu schaden.
    ZDF-Börsenexpertin Sina Mainitz im April über die Inflation in den USA:

    Leitzins seit März 2022 stetig angehoben

    KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib verweist derweil darauf, dass der Preisdruck zuletzt auf breiter Front nachgelassen habe. Falls sich diese gute Entwicklung bis zur Fed-Sitzung im September fortsetze, werde die US-Notenbank voraussichtlich von weiteren Zinsschritten absehen:

    Die letzten Datenpunkte haben die Hoffnung genährt, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen, ohne die Konjunktur zu sehr abzuwürgen.

    Fritzi Köhler-Geib, KfW-Chefvolkswirtin

    Die Fed hat im Kampf gegen den hohen Anstieg der Verbraucherpreise den Leitzins seit März 2022 stetig angehoben, zum Teil in Schritten von 0,75 Prozentpunkten. Der Zyklus gilt als eine der schnellsten und schärfsten Straffungsperioden in der Geschichte der Fed. Die rasante Inflation war unter anderem vom Anstieg der Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöst worden.
    Noch im Juni hatte die Fed erstmals seit langem keine Erhöhung verkündet:
    Quelle: Reuters, dpa, AFP