Terror-Anschlag in Schweden geplant: Festnahmen in Gera

    Anschlag in Schweden geplant:Terrorverdacht: Festnahmen in Gera

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    Die Bundesanwaltschaft hat zwei mutmaßliche Islamisten bei Gera in Thüringen festnehmen lassen. Sie sollen auf Geheiß des IS Anschläge in Schweden geplant haben.

    "Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof" steht auf einem Schild am Eingang zum Gebäude der Bundesanwaltschaft.
    Die Generalbundesanwalt hat die Festnahme von zwei Terrorverdächtigen in Thüringen veranlasst.
    Quelle: dpa

    Nahe dem thüringischen Gera sind an diesem Dienstag zwei Männer festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, einen Anschlag nahe dem schwedischen Parlament geplant zu haben. Das teilte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

    Männer sollen auf Anweisung des IS gehandelt haben

    Die beiden Afghanen sollen demnach Anweisungen von einem Ableger des sogenannten "Islamischen Staats" erhalten haben. Ibrahim M. G. ist dringend verdächtig, Mitglied einer terroristischen Vereinigung im Ausland zu sein und diese aktiv unterstützt zu haben. Auch Ramin N. wird verdächtigt, diese Vereinigung unterstützt zu haben.
    Beiden Beschuldigten werden außerdem die Verabredung zur Begehung eines Verbrechens und Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz vorgeworfen.
    Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat Provinz Khorasan.
    Die Terrorgruppe "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) aus Afghanistan gilt als besonders radikal. Immer wieder droht sie mit Anschlägen auch im Westen. 27.12.2023 | 0:54 min
    Laut einer Pressemitteilung der Karlsruher Behörde sind die Festgenommenen seit spätestens 2023 IS-Anhänger. Ibrahim M. G. soll sich im August 2023 in Deutschland dem regionalen Ableger "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) angeschlossen haben.

    Spenden für IS in Deutschland gesammelt

    Bereits zuvor hatte er in Deutschland mithilfe von Ramin N. Spenden für den IS in Höhe von rund 2.000 Euro gesammelt und der Vereinigung zukommen lassen. Die Gelder sollten in Nordsyrien inhaftierten IS-Mitgliedern zugutekommen.
    Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat Provinz Khorasan.
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    Im Sommer 2023 betraute demnach der ISPK Ibrahim M. G. damit, als Reaktion auf in Schweden und anderen skandinavischen Ländern stattfindende Koranverbrennungen einen Anschlag in Europa durchzuführen. Fortan sollen Ibrahim M. G. und Ramin N. geplant haben, in Stockholm Polizisten und andere Personen zu erschießen.

    Vorbereitungen auf Anschlag in Schweden schon konkret

    Dazu trafen die beiden laut Bundesanwaltschaft - in enger Absprache mit ISPK-Funktionären - konkrete Vorbereitungen. Insbesondere recherchierten sie im Internet zu den örtlichen Verhältnissen rund um den möglichen Tatort und versuchten mehrfach, wenngleich erfolglos, sich Waffen zu beschaffen.
    Die Beschuldigten werden voraussichtlich an diesem Dienstag und Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihnen den Haftbefehl eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.
    Quelle: dpa, ZDF

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