Sudan: Konfliktparteien sprechen über Waffenruhe

    In Saudi-Arabien:Gespräche über Waffenruhe im Sudan

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    Waffenruhen wurden im Sudan schon mehrmals gebrochen. Jetzt ein neuer Anlauf: Die Konfliktparteien wollen in Saudi-Arabien Gespräche aufnehmen.

    Drei Wochen nach Ausbruch der Kämpfe im Sudan nehmen die Konfliktparteien an diesem Samstag in Saudi-Arabien Verhandlungen über eine Waffenruhe auf. Die Regierung in Riad sowie die USA begrüßten den "Beginn von Vorgesprächen" zwischen Vertretern des Militärmachthabers Abdel Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz unter Befehlshaber Mohammed Hamdan Daglo. Auch US-Sicherheitsberater Jake Sullivan wird am Wochenende in Saudi-Arabien erwartet.
    Die sudanesische Armee erklärte, die Gesandten würden sich in Dschidda treffen, um "die Einzelheiten der Waffenruhe zu besprechen". Eine solche war zwar schon mehrmals vereinbart, aber nie eingehalten worden. Die Gespräche werden den Angaben zufolge auch von den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien, der Liga der Arabischen Staaten und der Afrikanischen Union unterstützt.

    Machtkampf mündet in Gewalt

    In dem Land am Horn Afrikas tragen De-facto-Präsident al-Burhan mithilfe der Streitkräfte und sein Stellvertreter Daglo, der die paramilitärische RSF anführt, einen Machtkampf aus. Die beiden Generäle hatten einst durch gemeinsame Militärcoups die Führung im Sudan übernommen. Es kam aber zu einem Zerwürfnis über die Machtverteilung.
    Mitte April brachen Kämpfe aus, bei denen nach offiziellen Angaben bislang mehr als 500 Menschen getötet wurden. Wegen der unübersichtlichen Lage gehen Experten aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen dürfte. Westliche Staaten flogen Landsleute und andere Ausländer aus. Mehr als 100.000 Menschen flohen nach UN-Angaben in benachbarte Länder. International wachsen Befürchtungen, dass der Sudan in einen Bürgerkrieg versinkt, der die ganze Region destabilisiert.
    Quelle: dpa, AP, AFP, Reuters
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