Neue Gewalt in Somalia:Mogadischu: Verletzte bei Anschlag auf Hotel
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Bei einem Terroranschlag auf ein Hotel in Somalias Hauptstadt sind mindestens sieben Menschen verletzt worden. Weiter südich wurden 22 Kinder von einem Sprengsatz getötet.
Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe Al-Shabaab haben am Freitag ein Luxushotel in Somalias Hauptstadt Mogadischu gestürmt und mindestens sieben Menschen verletzt. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet von Toten unter Berufung auf lokale Polizeibehörden. Unter den Opfern befänden sich demnach fünf Gäste des am Lido-Strand gelegenen Pearl Beach Hotels und zwei Wächter, so die Polizei.
Auch zwei Selbstmordattentäter seien ums Leben gekommen. Die Belagerung des Hotels dauerte am Freitagabend noch an.
Immer wieder kommt es in dem Land zu Terroranschlägen:
Berichte über Selbsmordattentäter
Zunächst hätten sich die beiden Selbstmordattentäter am Eingang des Hotels in die Luft gesprengt, dann hätten Bewaffnete das Gebäude gestürmt, sagte Polizist Mohamed Dahir. Die genaue Anzahl der Angreifer sei noch unbekannt, sagte er.
Ein weiterer Sicherheitsbeamter, Hassan Ali, sagte, die Angreifer hätten Hotelgäste als Geiseln genommen, was die Arbeit der Sicherheitskräfte erschwere. In und um das Hotel waren Augenzeugen zufolge am Freitagabend Schüsse und Explosionen zu hören.
Zeugen berichten von Schüssen
Ein Gast, Hassan Abdirahman, sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe sich im Restaurant aufgehalten, als die Attacke begonnen habe. "Ich hörte das Geräusch von Schüssen, die aus Richtung des Strandes kamen, gefolgt von einer gewaltigen Explosion." Er sei geflohen und habe beschädigte Fahrzeuge auf der Straße gesehen.
Auch Mulki Osman sagte, er und seine Freunde im Restaurant seien sofort in Deckung gegangen, als sie kurz vor 20 Uhr Explosionen und Schüsse hörten. "Einige meiner Freunde sitzen immer noch im Hotel fest, aber die Sicherheitsbeamten haben es geschafft, mich zu retten", sagte er.
Erst im August wurde ein Hotel in Mogadischu überfallen:
Somalia seit Jahren von Terror geplagt
Al-Shabaab reklamierte die Tat über den pro-islamistischen Radiosender Andalus für sich. Die Gruppe erschüttert das Land am Horn von Afrika mit etwa 16 Millionen Einwohnern seit Jahren mit Anschlägen und Gewalt.
In einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat im Februar erklärte UN-Generalsekretär António Guterres, 2022 sei das Jahr mit der höchsten Zahl an getöteten Zivilisten in Somalia seit 2017 gewesen. Das bislang blutigste Attentat in der Geschichte des Landes wurde im Oktober 2017 verübt: Damals wurden 512 Menschen bei der Explosion eines Lastwagens getötet, rund 300 weitere Menschen wurden verletzt. Die Behörden hatten dafür ebenfalls die Al-Shabaab-Miliz verantwortlich gemacht.
Weitere Explosion bei Fußballspiel
Kurz vor dem Anschlag auf das Hotel sind südlich von Mogadischu im Bezirk Qoryooley in der südlichen Provinz Lower Shabeelle mindestens 22 Kinder getötet worden. Weitere wurden verletzt. Die Kinder hätten mit der Granate gespielt, als sie detonierte, sagte der stellvertretende Bezirkschef Abdi Ahmed vor Reportern.
Nach Angaben des Gouverneurs wird vermutet, dass jüngste Regenfälle den Sprengsatz freigelegt hatten. Er wurde demnach offenbar von Terroristen der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab zurückgelassen.
In Somalia versuchen islamistische Terrormilizen die Regierung stürzen und ein islamistisches Regime zu etablieren.
Quelle: dpa, AP, AFP, reuters