Koranverbrennungen: Schwedens Premier in Sorge vor Protesten
Mehr Terrorschutz angeordnet:Koranverbrennungen: Schwedens Premier besorgt
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Die Stimmung in Schweden ist nach Protesten mit Koranverbrennungen angespannt. Premier Kristersson äußert sich wegen weiteren geplanten Aktionen besorgt und warnt vor Risiken.
Schwedens Premierminister Kristersson warnt nach Koranverbrennungen bei Protesten vor den Risiken im Land. (Archivbild)
Für die kommende Woche seien eine ganze Reihe von Protesten angekündigt, bei denen es zu Koranverbrennungen kommen könne, sagte der Politiker der Moderaten Sammlungspartei bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Stockholm. Es liege nun an der Polizei, ob diese eine Erlaubnis erhielten.
Was genau er damit meint, ließ Kristersson offen. Die Regierung werde 15 Behörden damit beauftragen, den Schutz vor Terrorismus zu stärken, kündigte er an.
Für Donnerstag hatte die schwedische Polizei erneut eine Kundgebung genehmigt, bei der auch eine Koran-Verbrennung geplant war.20.07.2023 | 1:49 min
Koranverbrennungen in Dänemark und Schweden - heftige Reaktionen
Von kleinen Gruppen durchgeführte islamfeindliche Aktionen in Schweden und Dänemark, bei denen Koranausgaben verbrannt wurden, waren zuletzt in mehreren muslimischen Ländern Anlass für wütende Proteste und Drohungen.
Besonders heftig waren die Reaktionen im Irak, dessen Regierung die schwedische Botschafterin auswies. Zuvor waren Demonstranten in Bagdad in die schwedische Botschaft eingedrungen und hatten Feuer gelegt.
Schwedens Geheimdienst warnt vor Sicherheitsrisiko
Der schwedische Inlandsgeheimdienst Säkerhetspolisen (Säpo) hatte bereits am Mittwoch vor einem erhöhten Sicherheitsrisiko infolge der Koranverbrennungen gewarnt. Säpo-Chefin Charlotte von Essen betonte bei der Pressekonferenz am Donnerstag, die Terrorwarnstufe sei zwar bislang nicht erhöht worden, aber das Land sei in den Augen islamistischer Extremisten von einem "legitimen" zu einem "prioritären" Ziel geworden.
Schweden macht für die angespannte Situation neben Extremisten auf beiden Seiten auch staatliche und halbstaatliche Akteure verantwortlich. Unter anderem Moskau stecke hinter einer anti-schwedischen Desinformationskampagne, hatte der schwedische Minister für Zivilverteidigung, Carl-Oskar Bohlin, am Mittwoch gesagt.
Nach den Koranverbrennungen hält die schwedische Regierung die Sicherheitslage für angespannt. Die Behörden sehen eine Bedrohung durch das "gewaltbereite, islamistische Milieu".