Zwei Tote im November:Polen: Eingeschlagene Rakete kam aus Ukraine
Im November hatte ein Raketeneinschlag in Polen für Aufsehen gesorgt, zwei Menschen kamen ums Leben. Polnische Ermittlungen haben ergeben, dass die Rakete aus der Ukraine stammte.
Im November tötete ein Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine zwei Menschen. (Archivbild)
Quelle: Polish Police/AP/dpa
Eine Rakete, die vor zehn Monaten in Polen nahe der Grenze eingeschlagen war, stammte nach Angaben des polnischen Justizministers Zbigniew Ziobro tatsächlich aus der Ukraine. Ein Gutachten im Auftrag der Staatsanwaltschaft habe ergeben, dass es sich um eine ukrainische Rakete aus sowjetischer beziehungsweise russischer Produktion gehandelt habe, sagte der Minister am Donnerstag nach Angaben der Agentur PAP in Lublin.
Bei dem Raketeneinschlag im polnischen Przewodow waren zwei Menschen ums Leben gekommen. "Was den Abschussort und die Zugehörigkeit zu einer konkreten militärischen Gruppierung angehört, war es eine ukrainische Rakete", gab der Minister den letzten Stand der Ermittlungen wieder.
Ziobro wirft Ukraine mangelnden Kooperationswillen bei Aufklärung vor
Das Dorf Przewodow liegt nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Der Westen ging nach dem Einschlag am 15. November 2022 relativ schnell davon aus, dass dort eine ukrainische Flugabwehrrakete niedergegangen war, die zur Verteidigung gegen
Russlands Angriffskrieg eingesetzt wurde. Unmittelbar nach der Explosion gab es in Medienberichten aber auch Spekulationen über eine russische Rakete.
Ziobro, Vorsitzender der PiS-Koalitionspartei Solidarna Polska (Solidarisches Polen), kritisierte einen mangelnden Kooperationswillen der ukrainischen Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung des tödlichen Vorfalls. Das gehe schon seit Monaten so, beklagte der Justizminister. Er gehe davon aus, dass es sich um eine Entscheidung auf "hoher politischer Ebene" handele.
Beziehungen zwischen Polen und Ukraine zuletzt abgekühlt
Warschau erklärte, man werde seine Waffenlieferungen an die Ukraine auf bereits abgeschlossene Verträge beschränken und verbat sich "Beleidigungen" aus Kiew.
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Quelle: dpa