Befragung von Kanzler Scholz:"Jingle Bells" amüsiert bei Sommer-PK
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Da war es kurz mal weihnachtlich auf der Sommer-PK des Kanzlers, als ein "Jingle Bells"-Klingelton den Raum erfüllte. Es war nicht das einzige Thema, das für Heiterkeit sorgte.
Weihnachtsmusik bei der Sommerpressekonferenz des Kanzlers: Der "Jingle Bells"-Klingelton eines Handys hat am Freitag immer wieder die Befragung von Olaf Scholz (SPD) durch die Hauptstadtjournalisten gestört. Bei der Suche nach der Ursache der anhaltenden Pfeiftöne schaltete sich schließlich auch Scholz selbst ein:
Moderatorin Corinna Buschow hatte im Saal der Berliner Bundespressekonferenz hinter den Störgeräuschen zunächst noch einen quietschenden Stuhl oder eine Kamera als Ursache vermutet.
Verursacher muss PK mit Scholz verlassen
Als das Geräusch zehn Minuten später immer noch nicht weg war, unterbrach sie Scholz mit einer Entschuldigung mitten in einer Antwort zum Mindestlohn, um dem Problem auf den Grund zu gehen: "Jetzt sind alle ganz still und derjenige oder diejenige wird erwischt", sagte sie.
Als Verursacher wurde dann das Handy eines Fotografen in der ersten Reihe enttarnt. Der Mann versuchte darauf betreten, den Pfeifton auf seinem Telefon abzuschalten, scheiterte aber damit. Buschow musste ihn mehrfach auffordern, den Saal zu verlassen, damit die Pressekonferenz mit dem Kanzler weiter gehen konnte. Scholz stellte dann vergnügt fest, er glaube immerhin nicht, dass hinter dem Pfeifkonzert ein Cyberangriff gestanden habe.
Kanzler gesteht: War seit über 40 Jahren nicht im Freibad schwimmen
Nicht nur die Weihnachtsmusik sorgte für Gesprächsstoff, auch eine Aussage des Kanzlers erstaunte: Scholz gab zu, dass er schon seit Jahrzehnten nicht mehr im Freibad war - zumindest nicht zum Baden. "Im Freibad schwimmen war ich zuletzt in Rahlstedt-Großlohe", sagte der SPD-Politiker.
Der Stadtteil Rahlstedt liegt im Nordosten von Hamburg, wo Scholz aufgewachsen ist. Allerdings hat der Kanzler nach eigenen Angaben erst im Vorjahr ein Freibad in seinem Potsdamer Wahlkreis besucht - allerdings nicht zum Schwimmen, sondern zum Dialog mit den Bürgern.
Scholz zu Ausschreitungen in Freibädern: Richtig, Polizei einzusetzen
Trotz ausbleibender Schwimmbadbesuche forderte Scholz ein entschlossenes Vorgehen gegen gewalttätige Ausschreitungen in Freibädern und hält auch eine Präsenz der Polizei in den Bädern für gerechtfertigt.
"Ich möchte eine mobile Wache von der Polizei an den Brennpunktbädern, wo es immer wieder zu Ausschreitungen kommt", sagt der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, CDU.13.07.2023 | 5:46 min
Solche Vorfälle dürften nicht achselzuckend zur Kenntnis genommen werden, meinte der Kanzler. Der Staat müsse darauf reagieren und deutlich machen, dass Gewalt in Schwimmbädern nicht geduldet werde. Scholz betonte:
Zuletzt hatten wiederholte Randale in Berliner Freibädern für Schlagzeilen gesorgt. Der Berliner Senat kündigte daher am Donnerstag ein Bündel an Maßnahmen an, darunter den Einsatz von mobilen Polizeiwachen.
Schwedischer Journalist duzt Scholz
Für Heiterkeit sorgte auch die Frage eines schwedischen Journalisten bei einem anderen eigentlich ernsten Thema. Dieser fragt den Kanzler, wann Schweden denn nun in die Nato aufgenommen werde - und duzt den Kanzler: "Was denkst du?".
Als Scholz sich dann verspricht und sagt: "Ich unterstütze den Nato-Beitritt der Ukraine", bricht großes Gelächter im Saal aus.
Scholz: Wer wenn nicht John Wayne?
Zum Ende der PK wird Scholz dann noch auf seine Aussage im ARD-Sommerinterview angesprochen, er sei kein John Wayne und mache keine Alleingänge. Welche Filmfigur denn zu ihm passen würde, fragt der Journalist. Darauf Scholz grinsend:
Quelle: AFP, dpa
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von Thorsten Duin