Reaktion auf US-U-Boot: Nordkorea feuert zwei Raketen ab

    Nach Stationierung von US-U-Boot:Nordkorea feuert zwei Raketen ab

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    Pjöngjang zeigt Angriffsfähigkeit: Nordkorea hat südkoreanischen und japanischen Angaben zufolge zwei Raketen abgefeuert. Zuvor hatten die USA ein U-Boot in Südkorea stationiert.

    Ein Fernsehbildschirm zeigt ein Archivbild des nordkoreanischen Raketenstarts während einer Nachrichtensendung im Bahnhof von Seou (Südkorea), aufgenommen am 19.07.2023
    Pjöngjang testet wieder verstärkt ballistische Raketen. Diesmal zielte das Geschoss offenbar Richtung Meer.
    Quelle: dpa

    Nordkorea reagiert nach Angaben des japanischen und südkoreanischen Militärs mit dem Start von zwei Raketen auf die Ankunft eines atomgetriebenen US-U-Boots mit ballistischen Raketen in Südkorea.
    Die "USS Kentucky" erreichte Busan am Dienstagnachmittag. Es war die erste Entsendung eines solchen U-Boots nach Südkorea seit den 1980er Jahren. Nach südkoreanischen Angaben kann die "USS Kentucky" - ein U-Boot der Ohio-Klasse - mit etwa 20 ballistischen Trident-II-Raketen ausgestattet werden. Diese Waffen besitzen eine Reichweite von 12.000 Kilometern
    Beide nordkoreanischen ballistischen Raketen seien offenbar außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans niedergegangen, teilte das japanische Verteidigungsministerium mit.

    Nordkorea testete kürzlich eine Interkontinentalrakete

    Japan habe auf diplomatischem Weg gegen die Raketenstarts protestiert. Der südkoreanische Generalstab verurteilte die jüngsten Starts als "große Provokation", die den Frieden und die Stabilität in der Region bedrohten. Er forderte den Norden auf, derartige Starts einzustellen. Die Ereignisse unterstrichen die destabilisierende Wirkung des illegalen nordkoreanischen Waffenprogramms, erklärte das US-Kommando im Indopazifik.
    Die erste Rakete habe eine Höhe von 50 Kilometer erreicht und eine Reichweite von 550 Kilometer erzielt, die zweite sei ebenfalls rund 50 Kilometer hoch geflogen und habe eine Strecke vom 600 Kilometer zurückgelegt, sagte der japanische Verteidigungsminister Yasukazu Hamada.
    Die Raketenstarts erfolgten rund eine Woche, nachdem Nordkorea seine jüngste ballistische Interkontinentalrakete Hwasong-18 getestet hatte, die so lange in der Luft blieb wie kein nordkoreanisches Geschoss zuvor.

    US-Soldat flieht nach Nordkorea

    Es war das erste Mal seit vier Jahrzehnten, dass ein US-U-Boot mit ballistischen Waffen an Bord in einen südkoreanischen Hafen einlief. Angesichts erhöhter Spannungen mit Nordkorea hatten die USA und ihr Verbündeter Südkorea im April vereinbart, ihre militärische Zusammenarbeit zu verstärken.
    Am Dienstag floh ein US-Soldat, gegen den ein Disziplinarverfahren läuft, über die innerkoreanische Grenze nach Norden. Nach Angaben der Regierung in Washington befindet sich der Soldat vermutlich in nordkoreanischem Gewahrsam. Leif-Eric Easley, Professor an der Ewha-Universität in Seoul sagte:

    Der jüngste Abschuss ballistischer Raketen durch Nordkorea hat wahrscheinlich nichts mit dem Überschreiten der innerkoreanischen Grenze durch einen amerikanischen Soldaten zu tun, aber ein solcher Vorfall ist auch nicht gerade hilfreich.

    Leif-Eric Easley, Professor an der Ewha-Universität Seoul

    Vermutlich festgenommen
    :US-Soldat setzt sich nach Nordkorea ab

    Ein US-Soldat hat bei einer Besichtigung der entmilitarisierten Demarkationslinie die Grenze zwischen Süd- und Nordkorea überquert. Dort befindet er sich wohl in Gewahrsam.
    Soldaten der südkoreanischen Armee patrouillieren entlang des Stacheldrahtzauns in Paju, Südkorea, aufgenommen am 13.03.2023
    Quelle: Reuters, AP

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