Baerbock und Heil im Amazonas: Mehr Klima, weniger Abholung
Baerbock und Heil im Amazonas:Brasilien: Deutschland will Abholzungs-Stopp
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Annalena Baerbock und Hubertus Heil sind ins Brasilien unterwegs. Im Amazonas werben sie für den Kampf gegen Abholzung - und versprechen Millionen aus Deutschland.
"Wir haben bereits für den Amazonienfonds in der Vergangenheit Millionen eingezahlt. Diese Reise dient auch dazu, weitere Millionen dafür zur Verfügung zu stellen", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch.
Treffen mit Kakaoproduzenten
Zuvor hatte sie sich gemeinsam mit ihrem SPD-Kollegen auf der Insel Combu bei der nordbrasilianischen Stadt Belém mit weiblichen Vertretern von örtlichen Kakao-Kooperativen und Frauenorganisationen getroffen.
Am Abend (Ortszeit) wollte die Außenministerin nach Kolumbien weiterreisen. Heil will sich an diesem Donnerstag von Belém aus auf den Weg zurück nach Deutschland machen.
Kipppunkt im Amazonas nicht weit entfernt
Der Amazonas gilt als Lunge der Welt und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Er ist verteilt auf neun Staaten Südamerikas, Brasilien hat den größten Anteil daran.
Der größte Regenwald der Welt mit einer Fläche von etwa sieben Millionen Quadratkilometern bindet laut Naturschutzorganisation WWF zwölf Prozent des Süßwassers der Erde und ist Heimat für zehn Prozent aller Arten auf der Welt. Der WWF rechnet vor, dass schon rund 20 Prozent der ursprünglichen Fläche zerstört seien.
Bei 25 Prozent könnte - so die Einschätzung von Wissenschaftlern - ein Kipppunkt erreicht werden, von dem an sich das Ökosystem nicht mehr regenerieren kann.
Baerbock und Heil suchen Unterstützer
"Diese Reise dient auch dazu, weitere Millionen dafür zur Verfügung zu stellen", sagte Baerbock.
Deutschland hat bereits 55 Millionen Euro in den Amazonas-Fonds eingezahlt. Weitere 35 Millionen Euro sind zugesagt.
ZDF-Korrespondentin Andrea Maurer begleitet die Reise
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In Deutschland komme gerade bei Haushaltsverhandlungen die Frage, warum man als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt zweitgrößter internationaler Geber sei, sagte Baerbock.
Ihre Antwort: "Weil es auch eine Frage der Sicherheit für uns ist. Wenn Lieferketten wie hier zum Beispiel mit Südamerika nicht funktionieren, dann füllen andere die Lücke, wie zum Beispiel die Chinesen, die sich nicht um soziale oder Klimastandards kümmern."
Der weltweite Ausstoß von CO2 steigt weiter an: Für 2024 erwarten die Forschenden des Global Carbon Projects erneut einen Rekordwert. Welche Länder am meisten ausstoßen.
von Moritz Zajonz
Grafiken
Baerbock: Wertschöpfung vor Ort
Gebraucht würden mehr Rohstoffe, sagte Baerbock. Man wolle angesichts der Abhängigkeit von China diversifizieren. Dafür brauche man Vertrauen bei den Partnern vor Ort.
"Sie müssen sich darauf verlassen können, dass wir es eben anders machen. Nicht Ausbeutung, sondern Wertschöpfung vor Ort sicherstellen", sagte die Grünen-Politikerin. "Deswegen ist eben diese Zusammenarbeit hier eine starke auch wirtschafts- und sicherheitspolitische Frage."
Heil: Brauchen Amazonas als Lunge der Welt
Heil betonte, Deutschland habe Interesse an freiem Handel. "Aber wir müssen dafür sorgen, dass es ein fairer Handel ist."
Das gelte auch für ökologische Standards, "weil es nur ein Weltklima gibt" und weil das Amazonasgebiet "eine Lunge der Welt ist, die wir brauchen zum Atmen für uns und unsere Kinder". Die Menschen müssten zu fairen Arbeits- und Lohnbedingungen arbeiten können.
Agarminister Cem Özdemir verteidigte im März das geplante Handelsabkommen Mercosur: