Boris Rhein zu AfD: Müssen Warnsignale sehr ernst nehmen
Hohe AfD-Umfragewerte:Rhein: "Müssen Warnsignale sehr ernst nehmen"
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Die AfD im Umfragen-Höhenflug - für CDU-Ministerpräsident Rhein eine Warnung. Schwarz-Grün funktioniere in Hessen prima - nur mit FDP und SPD in der Ampel passe "nichts zusammen".
Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein sieht die guten Umfragewerte der AfD im aktuellen ZDF-Politbarometer als "Warnsignale, die ernst genommen werden müssen". Der CDU-Politiker äußerte sich im ZDF heute journal außerdem zu den Grünen als Koalitionspartner der Ampel-Koalition. Das sagt er...
...zu der aktuellen Unzufriedenheit mit der Bundesregierung
"Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung ist natürlich enorm, was man an den Zahlen ablesen kann", sagt Boris Rhein. "Oder auch an den Ergebnissen für die AfD", fügt er hinzu. Er betont aber, dass die Union derzeit bei den Umfragen deutlich vorne liegt.
Die Union habe sogar bessere Umfragewerte als die SPD - die den Bundeskanzler stellt - hebt Rhein hervor "weil sie sehr klare Sprache spricht, weil sie gegen AfD-Positionen gute Positionen und gute Politik setzt und weil sie insbesondere die Themen anspricht, die die Menschen derzeit umtreiben." Diese Themen seien beispielsweise Zuwanderung und innere Sicherheit.
...zur Koalition mit Merz' "Hauptgegnern", den Grünen
"Wir haben hier in Hessen eine wirklich sehr konstruktive, eine sehr gute, eine funktionierende, und ich möchte auch sagen, harmonische Zusammenarbeit mit den Grünen", betont der Ministerpräsident. Wenn aber die Ampel-Parteien zusammen kämen, "dann passt nichts mehr zusammen". Die Parteien seien so unterschiedlich, dass es "einfach mehr Streit gibt."
Es komme darauf an, wer regiert und wer führt. "In Hessen ist die CDU diejenige Kraft, die führt - und der Juniorpartner ist die Partei der Grünen. Das funktioniert sehr gut." Zwischen FDP, SPD und Grünen lägen aber Welten.
...zu den hohen Umfrage-Werten der AfD
"Im Augenblick sind das ja alles auch nur demoskopische Ergebnisse", macht Rhein klar. Es seien "demoskopische Denkzettel" beziehungsweise Warnsignale.
Es mache "einen Unterschied, wer regiert", das zeigten Bayern und Hessen, so Rhein. "Das sind ja nun wirklich zwei Bundesländer, die außergewöhnlich gut funktionieren. In denen wirklich die Dinge gut funktionieren und in denen die Leute, die Bürgerinnen und Bürger, auch zufrieden sind."
...zu einer Union zwischen konservativem und gemäßigtem Lager
"Wir sind vollkommen einig", ist sich Rhein sicher.
"Da gibt es", so Rhein weiter, "überhaupt gar keine Unterschiede in der Bewertung der Lage und auch gar keine Unterschiede in der Bewertung, wie wir mit der Situation umgehen müssen." Das mache, laut Rhein, auch das am Freitag verabschiedete Zehn-Punkte-Programm der CDU und CSU deutlich.
Das Interview führte ZDF heute journal Moderatorin Marietta Slomka.
Hohe AfD-Umfragewerte, zerstrittene Ampel: Die Union will sich als einzige bürgerliche Partei positionieren - dazu haben CDU und CSU ein Zehn-Punkte-Programm vorgestellt.