Das Netzwerk Samidoun hat den Angriff auf Israel mit einer Süßigkeiten-Aktion gefeiert. Die Berliner Polizei stellte Strafanzeige, Israels Botschafter forderte ein hartes Vorgehen.
Mitglieder des Samidoun-Netzwerks verteilen Süßigkeiten in Berlin-Neukölln.
Quelle: Grischa Stanjek / democ
Das palästinensische Netzwerk Samidoun hat den Angriff der Terror-Organisation Hamas auf Israel am Samstag gefeiert. Auf der Sonnenallee im Berliner Stadtteil Neukölln verteilten Mitglieder des Netzwerks Süßigkeiten. Zu Fotos von der Aktion schrieb die Organisation auf der Internetplattform X, früher Twitter: "Es lebe der Widerstand des palästinensischen Volkes."
Die palästinensische Terrorgruppe Hamas attackiert Israel: Nicola Albrecht fasst in einer Tagesreportage die Eskalation der Gewalt und dem Gazastreifen zusammen.07.10.2023 | 2:41 min
Die Polizei stellte nach eigenen Angaben die Identität einiger Personen fest und stellte Strafanzeige. Dazu stünde sie im engen Austausch mit der Staatsanwaltschaft, hieß es auf X.
Post der Polizei Berlin
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In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur forderte Israels Botschafter Ron Prosor ein hartes Vorgehen gegen das Netzwerk Samidoun. Jubel über die Ermordung von Zivilisten habe keinen Platz - weder in Israel noch in Deutschland oder sonst irgendwo in der Welt. "Diejenigen, die das tun, müssen zur Strafe gebracht werden", sagte Prosor.
Samidoun sei "ein trojanisches Pferd", das die deutsche Demokratie missbrauche. "Was sind diese Leute? Das sind Barbaren", sagte Prosor. Die Aktionen von Samidoun dürfe man "in Berlin und auch an anderen Plätzen nicht erlauben".
Viele Angaben zu Konflikthandlungen, Schäden und Totenzahlen in Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen. So berichtet das ZDF über die Lage vor Ort - hier finden Sie Fragen und Antworten.
Antisemitismusbeauftragter warnt vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisierte die Aktion der Hamas-Sympathisanten: "Eine solch widerwärtige Verherrlichung von Gewalt gegen Jüdinnen und Juden dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen", so Klein.
Er warnte in einem Medienbericht vor Attacken auf jüdische Einrichtungen in Deutschland. "Ich begrüße daher, dass die Sicherheitsbehörden den Schutz jüdischer Institutionen bundesweit ab sofort verstärken", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in einem vorab veröffentlichten Artikel.
Israelbezogener Antisemitismus sei keine graue Theorie, sondern eine reale Gefahr für Jüdinnen und Juden in Deutschland.
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