Bertelsmann-Studie: Lehrermangel an Grundschulen bald vorbei

    FAQ

    Analyse der Bertelsmann-Stiftung:Studie: Grundschul-Lehrermangel bald vorbei

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    Der Lehrkräftemangel an deutschen Grundschulen wird einer Analyse der Bertelsmann-Stiftung zufolge schon bald der Vergangenheit angehören. Der Grund: Gesunkene Geburtenzahlen.

    Archiv, 06.03.2023, Baden-Württemberg, Stuttgart: Schulkinder nehmen am Unterricht in einer Grundschule in Stuttgart teil.
    Der Lehrermangel an Grundschulen könnte in den nächsten Jahren wegen gesunkener Geburtenzahlen überwunden sein. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor. 25.01.2024 | 0:21 min
    Der Mangel an Grundschullehrerinnen und -lehrern ist einer Schätzung von Bildungsexperten zufolge schon ab dem kommenden Schuljahr vielerorts überwunden.
    Weil zuletzt wieder weniger Kinder geboren wurden als bis 2021, geht eine am Donnerstag vorgelegte Prognose der Bertelsmann-Stiftung von einem zunehmenden Überschuss an Lehrerinnen und Lehrern im Primarbereich in den kommenden Jahren aus.
    Bis 2035 stehen demnach zusammengenommen sogar rund 45.800 fertig ausgebildete Lehrkräfte im Primarbereich mehr zur Verfügung als gebraucht werden, um den Unterricht abzudecken.
    Kinder lesen in einer Grundschule. Die Bücher im Vordergrund sind im Fokus, während die Kinder im Hintergrund unscharf sind.
    Ein Viertel aller Viertklässler in Deutschland weist laut internationaler Grundschul-Lese-Untersuchung massive Defizite beim Lesen auf.16.05.2023 | 1:50 min

    Würde das Arbeitslosigkeit für Pädagogen bedeuten?

    Ein rechnerisches Überangebot an Absolventen bedeute jedoch nicht notwendigerweise Arbeitslosigkeit für die Pädagogen, betonen die Studienautoren Klaus Klemm und Dirk Zorn. Vielmehr bekomme die Politik den Spielraum für Qualitätsverbesserungen, der heute fehle.
    So könnten die Lehrkräfte für den Ausbau der Ganztagsangebote genutzt werden oder um mehr Personal an Schulen in sozial schwierigen Lagen einzustellen, empfehlen die Experten.
    Außerdem schlagen sie vor, Grundschullehrer auch für den Einsatz in den fünften und sechsten Klassen weiterzubilden.
    Auf dem Bild sieht man eine Lehrerin.
    Die Grundschule Gräfenau in Ludwigshafen sorgt für Schlagzeilen, da im letzten Schuljahr fast ein Drittel der Erstklässler sitzenblieb. 13.10.2023 | 1:56 min

    Zu welchem Ergebnis kommen andere Prognosen?

    Mit ihrer Schätzung weicht die Bertelsmann-Stiftung deutlich von der Ende 2023 vorgelegten Prognose der Kulturministerkonferenz (KMK) ab, die für das Jahr 2035 einen Überschuss von nur 6.300 Absolventen im Primarbereich ermittelt hatte.
    Hintergrund sei vor allem eine Trendwende bei der demografischen Entwicklung, so sich in den KMK-Berechnungen noch nicht niederschlage: So sei der Rückgang der Geburten 2022 und 2023 um mehr als 100.000 deutlicher ausgefallen als in den statistischen Angaben der Länder vorausberechnet.
    Auch für die Folgejahre schreiben die Studienautoren der Bertelsmann-Stiftung die nach unten korrigierten Schülerzahlen entsprechend fort.

    Wie aussagekräftig ist die Studie?

    Grundsätzlich unterliegen Prognosen wie diese einer Reihe von Unschärfen. So sind nach Angaben des Bildungsexperten Zorn erwartbare Wanderungsbewegungen einbezogen, nicht jedoch "exogene Schocks, die große Fluchtbewegungen auslösen, wie ein neuer Krieg und Katastrophen".
    Außerdem beziehe sich die Betrachtung auf ganz Deutschland, so dass es für passgenaue Planung nach Bundesländern und Regionen differenziertere Berechnungen brauche.
    Auch bleibe die Lage in anderen Schulformen und bestimmten Fächern angespannt. Vor allem in den nicht-gymnasialen weiterführenden Schulen sowie den MINT-Fächern herrsche noch auf absehbare Zeit ein großer Mangel an Lehrkräften.
    Quelle: dpa

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