Minderheitsregierung in Sachsen: SPD für Koalition mit CDU

    Weg für Minderheitsregierung frei:SPD in Sachsen stimmt für Koalition mit CDU

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    Sachsens Ministerpräsident Kretschmer will sich diese Woche im Landtag zur Wiederwahl stellen. Nach der CDU hat nun auch die SPD dem ausgehandelten Koalitionsvertrag zugestimmt.

    Mitglieder der SPD bei der Auszählung des Mitgliedervotums
    Zwei Wochen lang konnten die rund 4.600 SPD-Parteimitglieder in Sachsen online oder per Briefwahl abstimmen.
    Quelle: dpa

    Die SPD in Sachsen hat den Vertrag für eine neue Regierungskoalition mit der CDU gebilligt. Bei einer Mitgliederbefragung stimmten 78,1 Prozent der teilnehmenden Parteimitglieder für das Bündnis mit der CDU, wie die SPD am Montag in Dresden mitteilte. Die Beteiligung lag bei 37,1 Prozent.
    SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping sagte zu dem Ergebnis:

    Die SPD Sachsen hat sich klar dazu bekannt, gerade in dieser schwierigen Situation Verantwortung zu übernehmen und aktiv dafür gesorgt, mit dem Koalitionsvertrag eine gute Grundlage für eine handlungsfähige Regierung für Sachsen zu schaffen.

    Petra Köpping, SPD-Spitzenkandidatin

    Henning Homann (l), Co-Vorsitzender der SPD in Sachsen, und Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, stellen im Landtag den Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD vor
    In Sachsen haben sich CDU und SPD nach wochenlangen Verhandlungen auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Zehn Stimmen fehlen ihnen zur Mehrheit, regieren möchten sie trotzdem.04.12.2024 | 1:34 min

    CDU und SPD auf Hilfe anderer Parteien angewiesen

    Köpping, die Sozialministerin bleiben soll, betonte: "Es ist uns bewusst, dass das keine leichten Jahre werden. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir es auf diesem Weg schaffen können, eine neue politische Kultur der Beteiligung aller demokratischen Kräfte zu etablieren und zu guten Ergebnissen für die Menschen in Sachsen zu kommen."
    Die sächsische CDU hatte den Koalitionsvertrag für eine schwarz-rote Minderheitsregierung bereits am Samstag auf einem Parteitag abgesegnet. Am Mittwoch stellt sich Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im Landtag zur Wiederwahl. Christ- und Sozialdemokraten haben keine Mehrheit, ihnen fehlen zehn Stimmen. Sie sind daher auf Unterstützung anderer Parteien angewiesen. Die Grünen erklärten bereits, nicht für Kretschmer zu stimmen.
    Abstimmung der CDU-Delegierten in Sachsen mit Stimmkarte für Koalition mit der SPD
    Die CDU gab bereits am Samstag bei einem Sonderparteitag endgültig grünes Licht für die geplante schwarz-rote Minderheitsregierung.
    Quelle: dpa

    Neben Amtsinhaber Kretschmer wollen der Landeschef der AfD, Jörg Urban, und der Kandidat der Freien Wähler, Matthias Berger, antreten. Berger schwebt die Bildung einer Expertenregierung vor.
    Laut Landesverfassung braucht Kretschmer für seine Wahl eine absolute Mehrheit der Mitglieder des Landtags. Mindestens 61 der 120 Abgeordneten müssten für ihn stimmen. Kommt die Wahl eines Regierungschefs auf diese Weise nicht zustande, reicht in einem weiteren Wahlgang auch die Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Die Wahl erfolgt geheim ohne vorherige Debatte.
    Henning Homann (l), Co-Vorsitzender der SPD in Sachsen, und Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, nehmen an einer Pressekonferenz im Landtag teil. CDU und SPD in Sachsen wollen in einer gemeinsamen Minderheitsregierung anderen Parteien die Hand reichen.
    CDU und SPD wollen in Sachsen eine Minderheitsregierung bilden. Mit einem "Konsultationsmechanismus" wollen sie bei jedem Gesetzentwurf auf alle Fraktionen im Landtag zugehen.15.11.2024 | 2:32 min
    Innerhalb der Union hatte es auch Stimmen gegeben, die dafür plädierten, ohne die SPD eine Minderheitsregierung zu bilden. Kretschmer erteilte diesem Ansinnen auf einem Parteitag am Samstag in Dresden eine klare Absage. "Ein Drittel ist ganz klar keine Mehrheit", sagte er mit Blick auf das Ergebnis der Landtagswahl am 1. September.

    Brombeer-Koalition scheiterte

    Die CDU war damals mit 31,9 Prozent der Stimmen knapp vor der AfD (30,6 Prozent) stärkste Kraft geworden. Da die Union schon vor der Landtagswahl ein Bündnis mit der AfD und auch mit der Linken kategorisch ausgeschlossen hatte, kam für eine Mehrheitsregierung nur eine Koalition von CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD infrage. Die sogenannte Brombeer-Koalition scheiterte jedoch in der Sondierungsphase. Daraufhin führten CDU und SPD Koalitionsverhandlungen.
    Amtliches Endergebnis
    Gewinne und Verluste
    Sitzverteilung
    Mögliche Koalitionen
    Wahlbeteiligung
    Landtagswahlen seit 1990
    Wen hätten Sie lieber als  Ministerpräsidenten ...
    Ministerpräsident Michael Kretschmer macht seine Sache eher ...
    Michael Kretschmer und Jörg Urban: Wer ...
    Bewertung von Regierung und Opposition
    Eine Koalition aus ... fänden ...
    Welche Partei sollte die Regierung führen?
    Die wichtigsten Probleme
    Parteikompetenzen im Bereich ...
    Wichtiger für meine Wahlentscheidung: Politik im ...
    Wie ist Sachsen auf die Zukunft vorbereitet, eher ...
    Kann Sachsen die vielen Flüchtlinge verkraften?
    Wen wählten die ...
    Wen wählten die ...
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte das BSW
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte das BSW
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte das BSW
    Die Partner der neuen Regierung möchten wegen der fehlenden Stimmen das Parlament stärker einbinden. Sie haben dafür einen Konsultationsmechanismus angekündigt, mit dem die anderen Fraktionen frühzeitig bei Gesetzesvorhaben eingebunden werden sollen.

    Schon mehrfach Schwarz-Rot in Sachsen

    CDU und SPD in Sachsen hatten erstmals in den Jahren von 2004 bis 2009 eine gemeinsame Regierung gebildet. Damals hatte die CDU nach drei mit absoluter Mehrheit gewonnenen Wahlen erstmals die Macht teilen müssen. Nach einer CDU-FDP-Regierung (2009 bis 2014) kam Schwarz-Rot von 2014 bis 2019 zum zweiten Male zum Zug. Anschließend folgte ein Dreierbündnis der Union mit den Grünen und der SPD.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP

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