Präsident Putin sieht Kooperation mit der AfD positiv

    Wirtschaftsforum St. Petersburg:Putin sieht Kooperation mit AfD positiv

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    Während die Kontakte der AfD zu Russland hierzulande in der Kritik stehen, sieht Präsident Putin diese mit Wohlwollen. Er unterstütze alle, die mit Russland kooperieren wollten.

    Wladimir Putin am 5.5.2024
    Wer mit Russland kooperieren wolle, mit dem arbeite man gerne zusammen, betonte der russische Präsident Putin in St. Petersburg.
    Quelle: AFP

    Kremlchef Wladimir Putin hat Treffen russischer Vertreter mit Repräsentanten der in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD verteidigt. "Wir werden mit allen zusammenarbeiten, die mit Russland kooperieren wollen", sagte Putin bei einem Treffen mit Vertretern großer internationaler Nachrichtenagenturen, darunter die Deutsche Presse-Agentur, in St. Petersburg.

    Wir sehen keine Anzeichen von Neonazismus in den Handlungen der AfD.

    Wladimir Putin, Russischer Präsident

    Es gebe zwar keine "systemischen Beziehungen" zu der deutschen Oppositionspartei. Aber wenn sich jemand für normale Beziehungen zu Russland einsetze, dann unterstütze Moskau das.
    Berlin-Korrespondentin Nicole Diekmann im Gespräch mit Moderator Mitri Sirin.
    Dem AfD-Politiker Bystron wird vorgeworfen, gegen Bezahlung prorussische Desinformation verbreitet zu haben. Damit ist er in seiner Partei nicht allein. Nicole Diekmann in Berlin.16.05.2024 | 1:12 min
    Es sei dabei nicht Sache Russlands zu bewerten, ob eine politische Kraft sich im Rahmen der Verfassung bewege.

    Wir sehen aber nichts, was bei uns Besorgnis auslösen würde.

    Wladimir Putin, Russischer Präsident

    Scholz: AfD hat sich Putins Lob "wacker erarbeitet"

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) macht die AfD in seiner Regierungserklärung im Bundestag selbst für Putins Aussagen verantwortlich. Das "große Lob" des russischen Präsidenten für die Partei sei "schon peinlich", sagte er.

    Das haben Sie sich wacker erarbeitet und das werden die Bürgerinnen und Bürger gut zu beurteilen wissen.

    Olaf Scholz, Bundeskanzler

    Chrupalla früher zu Besuch in Moskau

    Vertreter alternativer Standpunkte würden in Deutschland gleich zu Gegnern des Staates erklärt, beklagte Putin, der selbst im Ruf steht, jedwede russische Opposition im Keim ersticken und Gegner politisch verfolgen zu lassen. "Jeder alternative Standpunkt wird wie eine gegen den Staat gerichtete Haltung aufgenommen. Und alle werden gleich zu Agenten des Kreml ernannt", kritisierte der russische Präsident.
    AfD-Politiker Petr Bystron am Rednerpult des Deutschen Bundestages im Januar 2023.
    Gegen den AfD-Politiker Bystron wird wegen Verdachts auf Bestechlichkeit ermittelt. Ihm werden Verbindungen nach Russland vorgeworfen. Der Bundestag hat seine Immunität aufgehoben.16.05.2024 | 1:47 min
    In der Vergangenheit hatte etwa der russische Außenminister Sergej Lawrow den AfD-Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla in Moskau wie einen Staatsgast empfangen.

    Russland will Wirtschaftsbeziehungen fördern

    Das Medien-Treffen im markanten Wolkenkratzer Lachta-Zentrum des Gasriesen Gazprom ist die erste internationale Begegnung dieser Art seit Beginn von Putins Krieg gegen die Ukraine. Putin ist Gastgeber des 27. St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums.
    Bei dem jährlichen Treffen von Unternehmern aus aller Welt will sich Russland trotz der Sanktionen des Westens im Zuge des Moskauer Angriffskrieges gegen die Ukraine als ökonomisch starke Rohstoffmacht präsentieren.
    AfD-Chef Tino Chrupalla im Berlin-direkt-Interview
    Den Vorwurf, der Kreml solle in einem Manifest für die AfD Thesen zur deutschen Innenpolitik formuliert haben, weist Chrupalla zurück. Das sei "eine abenteuerliche Räuberpistole".28.04.2024 | 4:45 min

    Bericht: Moskau verfolgt Strategie mit AfD

    Erst im April musste sich die AfD dem Vorwurf stellen, dass sich einem Medienbericht zufolge der Kreml bereits 2022 in einem Strategietreffen mit der Zukunft der AfD beschäftigt hatte. Er soll ein "Manifest" mit Thesen zur deutschen Innenpolitik verfasst haben mit dem Plan, "ein neues Konzept für die Partei Alternative für Deutschland zu entwickeln", zitierte der "Spiegel" mit Verweis auf einen westlichen Nachrichtendienst. Als Ziel sei genannt worden, die Umfragewerte der AfD zu steigern.
    Quelle: dpa

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